Bei BW Alstedde ist schon längst Ruhe eingekehrt. Weil der Bezirksligist am vergangenen Spieltag spielfrei hatte, liegt die letzte Begegnung inzwischen über zwei Wochen zurück. Von einem Winterschlaf kann allerdings nicht die Rede sein, denn auch wenn kein Fußball mehr gespielt wird, passiert im Hintergrund einiges. Benedikt Kuhne, Sportlicher Leiter von Alstedde, will in den kommenden Wochen die Weichen für die Rückrunde sowie die nächste Saison stellen.
Während viele Vereine Lehren aus der Hinrunde ziehen und an den ausgemachten Schwachstellen tüfteln, eventuell auch mit neuem Personal, geht es für Kuhne in erster Linie darum, die aktuelle Mannschaft beizubehalten. Denn: „Wir sind mit der Hinrunde sehr zufrieden. Wo wir noch Luft nach oben haben, fällt mir erstmal gar nicht ein“, überlegt Kuhne und fragt: „Warum sollten wir dann etwas verändern?“
Geht es nach Kuhne, gehen Kader und Trainerteam unverändert in die Rückrunde. Und das ist nicht mal ein frommer Wunsch, sondern Stand jetzt das Szenario, wenn Alstedde am 12. Februar bei der zweiten Mannschaft des ASC 09 Dortmund die zweite Saisonhälfte einläutet. „Ich weiß von niemandem, dass er uns verlassen will. Wir werden jetzt nach und nach die Gespräche aufnehmen. Es kann natürlich sein, dass jemand ein Angebot aus einer höheren Liga bekommt, dann müssten wir gegebenenfalls nachjustieren“, so Kuhne, der um die Qualitäten seiner Spieler weiß: „Wir haben definitiv ein paar Kandidaten.“
Keine wechselwilligen Spieler
Aber auch da bleibt Alsteddes Sportlicher Leiter entspannt, schließlich hat er in der Vorbereitung auf die laufende Saison einen so großen Kader zusammengestellt, dass die Blau-Weißen etwaige Ausfälle gut kompensieren können: „Deshalb besteht bei uns auch aktuell kein Bedarf nach Neuzugängen.“ Und was ist mit den Spielern, die in diesem breiten Kader bislang auf wenig oder gar keine Spielzeit gekommen sind? Sind Wechselgedanken da nicht im Grunde vorprogrammiert? Keineswegs, weiß Benedikt Kuhne und liefert die Begründung: Trainer Stefan Hoffmann. „Keine Ahnung, wie er das macht. Aber er hat alle im Griff, hält alle bei guter Laune. Auch die, die wenig spielen, sind zufrieden. Er ist der wichtigste Mann im Verein, wenn es ums Sportliche geht“, berichtet Kuhne und lobt weiter: „Ich habe das noch nie erlebt. Egal, mit wem man spricht, ob es nun Spieler, Zuschauer oder die Gegner sind. Niemand sagt auch nur ein schlechtes Wort über Stefan.“
Alstedde in den Top 5
Hoffmann hatte im Sommer das Traineramt bei Alstedde übernommen. Tim Hermes, bis dahin spielender Chefcoach, rückte in die Rolle des nun spielenden Co-Trainers. Sonderlich viel Einsatzminuten erhielt er aber nicht. „Tim war immer verletzt und angeschlagen. Er kommt in der Rückrunde wieder“, kündigt Kuhne an, „damit ist er quasi ein Neuzugang“. Das gilt auch für Can Cicek, der zuletzt drei Monate im Ausland war.
Sind die Blau-Weißen damit noch stärker einzuschätzen als in der Hinserie? „Viel besser als bisher geht es eigentlich kaum“, dämpft Kuhne zwar ein wenig die Erwartungshaltung, sagt aber auch: „Wir haben keinerlei Aufstiegsambitionen. Nach der Hinrunde sehe ich uns aber schon unter den ersten fünf Mannschaften.“
Die Vorbereitungen dafür werden nun getroffen. Die Winterpause ist kurz und Kuhne will sie nutzen, um mit dem Trainerteam und seinen Spielern Planungssicherheit zu schaffen. Dass sein Klub am Ende einen Platz unter den besten Fünf erreicht, ist übrigens nicht Kuhnes einziger Wunsch: „Ich hoffe auch sehr, dass Wethmar den Klassenerhalt schafft. Die Derbys will ich auch in der Zukunft spielen.“
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