BW Alstedde schießt Osmanlispor 6:3 ab Schiri-Groll bei den Dortmundern, Selbstkritik bei BWA

BW Alstedde schießt Osmanlispor 6:3 ab
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Für den neutralen Zuschauer bot das Fußball-Bezirksligaspiel jede Menge Unterhaltung, die Beteiligten waren am Ende einfach froh, dass Feierabend war – aus unterschiedlichen Gründen. BW Alstedde verließ das Feld mit einem Lächeln, hatte schließlich gerade mit 6:3 gegen Osmanlispor Dortmund gewonnen. Die Gäste hingegen unterhielten sich noch eine Weile mit dem Schiedsrichter und sorgten sich um einen ihrer Spieler.

Bezirksliga 8
BW Alstedde – Osmanlispor Dortmund 6:3 (5:0)
„So macht Fußball keinen Spaß, dafür bin ich nicht Trainer geworden“, stellte Nico Anders nach Abpfiff klar. Alsteddes Co-Trainer meinte damit nicht den sportlichen Auftritt seines Teams, sondern das Feuer, das von außen auf den Platz kam: „Bei jedem Ball, bei jeder Entscheidung wird reklamiert und sich beschwert. Das ist kein Fußball, sondern nur noch Angeschreie und Rumgeschubse.“

Hennes trifft für BW Alstedde

Eine Einschätzung, die Osmanlispor-Coach Jürgen Peter nicht teilte: „Dass sich unsere Leute von außen beschweren, ist doch normal. Da kamen vom Gegner auch jede Menge Nickligkeiten von außen. Der Schiedsrichter hat heute sehr einseitig gepfiffen, wir kriegen Karten, der Gegner nicht. Da reicht es irgendwann.“

Sportlich gesehen reichte Alstedde eine gute erste Hälfte, um das Spiel schon im ersten Durchgang für sich zu entscheiden. Die Gastgeber waren wacher, aggressiver und erwischten Osmanlispor komplett auf dem falschen Fuß. Dominik Hennes erzielte nach nur vier Minuten das erste Tor, das Nico Stork super einleitete.

Emre Karaca bekommt die Rote Karte gezeigt.
Emre Karaca (r.) von Osmanlispor Dortmund flog vom Platz. © Sprenger

Kurz darauf hatte Issaka Aruna den nächsten Abschluss (6. Minute), Ilkay Kir zirkelte die Kugel wenig später ebenfalls neben das Tor (13.). Weitere Gelegenheiten gab es für Hennes und Abazi, ehe Can Cicek das längst überfällige 2:0 schoss (33.). Die Dortmunder waren um eine Antwort bemüht, leisteten sich aber immer wieder Fehler. Und die nutzte BWA aus: Abazi per Strafstoß (36.), Hennes (45.) und Kir (45.) sorgten zum Halbzeit-Pfiff für ruhige Nerven bei den Hausherren.

Nach dem Seitenwechsel trat Osmanlispor entschlossen auf und kam durch Hakan Sevim zum 1:5 (48.), die ganz große Aufholjagd sollte aber nicht gelingen. Abazi stellte den alten Abstand wieder her (74.), ehe erneut Sevim (75.) und Emre Karaca (85.) das Ergebnis etwas angenehmer gestalteten.

BW Alstedde vertändelt Konter

Sportlich verlief die zweite Halbzeit insgesamt eher flach, weil Alstedde zahlreiche Konterchancen ungenutzt ließ und teils stümperhaft ausspielte. „Die zweite Halbzeit war aus meiner Sicht grauenhaft. Wir sind nicht mehr hoch angelaufen, gefühlt waren wir komplett platt. Trotzdem haben wir zehn, elf Konter gefahren, teilweise in 5:3-Überzahl und machen kein Tor daraus“, lautete die Kritik von Anders.

„Wir haben die zweite Halbzeit gewonnen, das war unser Ansporn in der Pause“, sagte Peter und kam zu dem Schluss: „Das Spiel wurde heute für mich durch den Schiedsrichter entschieden, auch wenn wir die erste Hälfte ein wenig verschlafen. Das ist sehr hart, sehr bitter für uns.“

Osmanlispor beendet Spiel zu neunt

Bitter endete der Nachmittag auch für Hakan Sevim und Emre Karaca. Sevim wurde kurz vor dem Ende (90.) von Aruna abgegrätscht – von hinten und beim Stande von 6:3 ziemlich unnötig. Sevim wurde unter Schmerzen ausgewechselt. „Ihm geht es scheiße, das war ein Attentat“, wählte Peter klare Worte und fand, dass die Karte, die Aruna sah, eine andere Farbe als gelb hätte haben müssen.

Rot sah hingegen Karaca: Bereits verwarnt schoss der Dortmunder bei einem Freistoß, den er schnell ausführen wollte, Alsteddes Karl Manga mit voller Wucht ab – für den Schiedsrichter ein absichtliches Vergehen (90.+5). Danach war Schluss. BWA war froh, drei Punkte am Heikenberg behalten zu haben. Osmanlispor war froh, dass das Spiel, in dem sich das Team so benachteiligt fühlte, vorbei war.

BWA: Krause – Shaibu (73. Diara), Cicek (57. Manga), Abazi, Kir, Ekici, Aruna, Ölgün (51. Schulz), Hennes (68. Mechken), Markan (46. Wißing), Stork

Osmanlispor: Masa – Tambil (72. Ceylan), Akkus, Akere, Ngali (46. Karaca), Bottenberg, Ogunsemore, Cirak (87. Karadag), Karaman (46. Elitok), Sevim, Saglamcali (46. Alkan)

Tore: 1:0 Hennes (4.), 2:0 Cicek (33.), 3:0 Abazi (36./Foulelfmeter), 4:0 Hennes (45.), 5:0 Kir (45.), 5:1 Sevim (48.), 6:1 Abazi (74.), 6:2 Sevim (75.), 6:3 Karaca (85.)

Gelb-Rote Karte: Karaca (Unsportlichkeit/90.+5)

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