Die Euphorie in der Geist war riesig im vergangenen Sommer. Nach sieben Jahren in der B-Liga gelang dem Team über die Relegation der Weg zurück in die Fußball-Kreisliga A. Doch nicht einmal ein halbes Jahr später dürfte die Stimmung beim BV Lünen ordentlich gekippt sein.
Denn die Mannschaft von Trainer Stefan Urban steht mit nur sechs Punkten auf einem Abstiegsplatz. Nach der deutlichen Niederlage gegen die SpVg Berghofen am vergangenen Wochenende und dem zeitgleichen Punktgewinn von Abstiegskonkurrent Viktoria Kirchderne sind die Geister sogar auf den letzten Platz zurückgefallen.
Auffällig vor allem: die vielen Gegentore, die der BV Lünen sich fängt. 33 Stück sind es in dieser Saison schon – mehr als jedes andere Team in der Liga. Entsprechend verärgert über den Saisonstart ist auch Torwart Michael Düvel: „Uns ist natürlich klar; sechs Punkte kurz vor dem Ende der Hinrunde, das ist viel zu wenig.“
BV Lünen mit schwacher Vorbereitung
Dabei ging das Problem laut Düvel schon vor dem Saisonstart los. „Nach der Aufstiegseuphorie sind wir durch unsere schwache Vorbereitung mit vielen Verletzten schnell wieder auf den Boden der Tatsachen geholt worden“, sagt der BV-Schlussmann. Auch wenn ihm und der Mannschaft von Anfang an klar gewesen sei, dass es in der neuen Liga ums blanke Überleben geht, sei man dennoch unzufrieden mit der bisherigen Saison.
Doch der 31-Jährige sieht auch positive Ansätze: „Ich glaube, wir haben eigentlich in jedem Spiel bisher mitgehalten. Außer gegen den TV Brechten.“ Auch der Teamgeist, den es in der A-Liga braucht, sei in der Geist vorhanden: „Wir haben uns trotz der schlechten Ergebnisse als Mannschaft gefunden.“ Trotz der positiven Ansätze ginge es bei den Geistern jetzt darum, egal wie zu punkten vor der Winterpause. Besonders die nächsten beiden Spiele dürften für die Lüner bereits Schicksalsspiele sein.
Denn dort geht es gegen die direkten Konkurrenten im Tabellenkeller. Zunächst auswärts gegen die zweite Mannschaft der DJK TuS Körne (5. November, 13 Uhr) und dann zu Hause in der Geist zum Abstiegskracher gegen Kirchderne (12. November, 14.45 Uhr). „Die nächsten zwei Spiele sind ganz wichtig. Bestenfalls gehen wir da mit sechs Punkten raus“, meint Düvel. Dann hätte der BV zwölf Punkte auf dem Konto und könnte zumindest etwas entspannter in die letzten beiden Spiele und die danach anstehende Winterpause gehen.
Einfache Gegentore ärgern Düvel
Die 33 Gegentreffer der Geister ärgern den Torwart, der am Ende meistens die Bälle aus dem Tor holen darf, am meisten. „Die Gegentore, die wir uns fangen, fallen viel zu einfach. Vor allem nach Standards. Daran arbeiten wir jetzt auch intensiv mit meinem Torwarttrainer“, erklärt der 31-Jährige. Auch beim 0:4 gegen Berghofen habe man sich wieder durch einfache individuelle Fehler die Tore quasi selbst eingeschenkt.
Dass es als Aufsteiger nie einfach ist, war Düvel von Beginn an klar. Vor allem, weil in anderen Vereinen mitunter auch finanziell mehr drin sei, um neue Spieler zu holen. „Das sind natürlich nur Spekulationen meinerseits, aber man hört schon hier und da mal, was woanders an finanziellen Mitteln da ist“, sagt der Schlussmann und ergänzt vielsagend: „So etwas gibt es bei uns nicht. Wir spielen nicht für Geld, sondern für den Verein.“
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