Zur Pause noch sah es danach aus, als könnte der Tabellenletzte der Fußball-Kreisliga A dem BV Brambauer ein Bein stellen. Die zweite Mannschaft des FC Roj ging mit einer Führung in die Kabine – dort verschaffte sich Brambauers Trainer David Sawatzki dann etwas lauter Gehör und sein Team schaltete ein, zwei Gänge höher. Mit Erfolg.
Kreisliga A1 Dortmund
BV Brambauer – FC Roj II 5:2 (1:2)
„Ich bin in der Halbzeit ein bisschen lauter geworden, weil die Jungs nach dem 1:0 einfach aufgehört haben. Vor allem defensiv waren sie nicht mehr engagiert genug“, haderte Sawatzki mit dem Auftreten nach dem frühen Führungstreffer.
Denn eigentlich lief alles nach Plan in diesem ersten Pflichtspiel nach der Winterpause. Das Spiel war keine zwei Minuten alt, da zappelte der Ball bereits im Netz der Dortmunder. Ein langer Einwurf von BV-Kapitän Joel Razanica wurde verlängert, am langen Pfosten schob Sören Dvorak die Kugel über die Linie. Kurz darauf gab es einen brandgefährlichen Freistoß des Torjägers, den der gut aufgelegte Roj-Keeper Mehmet Kanarya aus dem Winkel fischte (7. Minute), ehe sich Brambauer die angesprochene Auszeit nahm.
Zuteilung eine „Riesenkatastrophe“
Ohne Not zog sich Brambauer zurück, Roj wurde praktisch ins Spiel eingeladen und bedankte sich mit zwei Treffern von Ronayi Kanmaz. Zunächst zirkelte der Roj-Spieler einen Freistoß in die Torwart-Ecke (20.) und brachte seine Farben mit einem Traumtor aus der Distanz sogar in Führung (41.). „Das war eine Riesenkatastrophe, weil die Zuteilung nicht stimmte und wir im Zentrum komplett blank waren“, ärgert sich Sawatzki über die Entstehung des zweiten Gegentores.
Die Ansprache ihres Trainers in der Kabine nahmen sich die Brambaueraner offenbar zu Herzen und kamen mit ganz viel Energie auf den Platz zurück. Angriff um Angriff rollte jetzt auf das Roj-Tor zu und die Führung des Dortmunder Nordstadt-Klubs ging innerhalb der ersten zehn Minuten flöten.

Nach Ballgewinn von Lukas Diekmann glich Dvorak zunächst aus (49.), danach besorgte der Stürmer mit seinem dritten Treffer – ein ansehnlicher Schuss aus der Distanz in die lange Ecke – die erneute Führung für den BV (55.). Ganze vier Torgelegenheiten ließ Brambauer in der kurzen Zeit zwischen den Treffer noch ungenutzt. Auch wenn die Effizienz vor dem gegnerischen Tor nicht stimmte: Die Gastgeber waren jetzt das klar dominierende Team.
„Da waren wir wieder mit der mannschaftlichen Geschlossenheit auf dem Platz“, erkannte Sawatzki von außen. Denn auch in den letzten 20 Minuten gab Brambauer weiter Gas und schraubte das Ergebnis in die Höhe: Razanica blieb cool beim Abschluss in der 80. Minute und auch Sören Dvorak durfte ein weiteres Mal jubeln: Allein vor dem Roj-Kasten besorgte er mit einem Heber den 5:2-Endstand, den sich der BV Brambauer in der zweiten Hälfte redlich verdient hatte.
Lob für Roj-Torwart
„Die Treffer fallen zum richtigen Zeitpunkt. Die Tore müssen wir aber auch eher schon machen“, hatte Sawatzki noch einen kleinen Kritikpunkt, relativierte allerdings: „Der gegnerische Torwart hat es richtig stark gemacht. Gefühlt ist der gegnerische Keeper bei unseren Spielen immer der beste Mann auf dem Platz.“ Fünf Einschläge konnte aber auch Mehmet Kanarya nicht verhindern – die drei Punkte bleiben in Brambauer.
BVB: Schaub – Gülec (67. Kosner), Köse (88. Günes), Dvorak, Özcan, Ehrentraut, Diekmann, Rimkus, Klemt, Lieder (71. Dannhauer), Razanica
Tore: 1:0 Dvorak (2.), 1:1, 1:2 Kanmaz (20./41.), 2:2, 3:2 Dvorak (49.(55.), 4:2 Razanica (80.), 5:2 Dvorak (87.
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