Mit 1:3 hatte Blau-Weiß Alstedde im großen Derby bei Westfalia Wethmar das Nachsehen. Nach zwei Derbysiegen musste die Mannschaft vom Heikenberg nun also wieder eine Niederlage im größten Spiel der Stadt Lünen einstecken.
Damit haderte der BWA nach dem Spiel. Bei Trainer Stefan Hoffmann entlud sich nach Abpfiff der Frust. „Das ist eine unverdiente Niederlage“, so ein emotionaler Coach. Der weiter sagte: „Wir haben hier gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, Wethmar hatte überhaupt kein Interesse daran, am Spiel teilzunehmen. Aber die schießen drei Mal auf unser Tor und machen damit drei Tore. Das ist unfassbar.“
Ärger über Abseitsentscheidung
Und dann war da noch die 81. Minute und der vermeintliche Anschlusstreffer von Ali Shaibu. Weil Ferki Saku aber nach Ansicht des Schiedsrichtergespanns im Abseits stand, wurde dem Treffer seine Gültigkeit verwehrt. „Das ist auch so ein VAR-Tor. Der Assistent hebt erst die Fahne, hat sie dann wieder unten und hebt sie wieder. Dann spricht der Schiedsrichter mit ihm und das Tor wird zurückgenommen. Das passt dann zu so einem Tag“, ärgert sich Hoffmann.
Der wenige Minuten später nicht genau sehen konnte, warum Saku vom Feld gestellt worden ist. „Wenn er eine Tätlichkeit begangen hat, dann muss er runter. Aber das hat das Spiel heute nicht entschieden“, so Hoffmann.
Alsteddes Führungsspieler Nico Stork ordnete die Dinge ähnlich ein: „Wethmar hatte heute das Glück auf seiner Seite. Viele Zuschauer haben mir nach dem Spiel direkt gesagt, dass unser Tor kein Abseits war. Ich sehe es nach meiner Auswechslung nur von draußen, aber wenn es so viele Leute sagen, dann wird da wohl was dran sein. Und Tim Hermes muss aus meiner Sicht auch noch einen Elfmeter kriegen. Ich weiß nicht, ob der Assistent da schlecht steht oder was los war. Das ärgert uns natürlich, aber wir können es auch nicht ändern.“
Sticheleien sind egal
Stork bekam auch mit, dass zwischen den zahlreichen Zuschauern nicht nur Nettigkeiten ausgetauscht wurden. Auf dem Feld habe ihn das aber nicht aus dem Konzept gebracht. „Auf dem Feld versucht man das auszublenden. Da müssen wir unsere Leistung bringen. Da können die Leute draußen rufen, was sie wollen. Und diese Sticheleien gehören zu einem Derby doch dazu. Das müssen wir nicht zu hoch hängen. Da passieren in der Bundesliga leider ganz andere Dinge.“
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Sticheleien gibt es auch nach dem Spiel noch. So viel ist klar. Auch unter den Spielern. Man trifft sich nun einmal in Lünen. Der Derbysieger wird den Erfolg bis zum nächsten Aufeinandertreffen auskosten.
Aber auch das stört Nico Stork nicht. So sagt er abschließend: „Das ist doch normal. Nach dem Hinspiel war das nicht anders und da waren wir dann für einige Zeit die Könige. Hoffentlich bleibt Wethmar in der Liga, dann sieht die Sache im nächsten Spiel vielleicht schon wieder ganz anders aus.“