Athavan Varathan ist seit dieser Woche nicht mehr Trainer bei BW Alstedde. Der Lüner Fußball-Bezirksligist gab am Donnerstagvormittag (2. November) die Entlassung des erst vor dieser Saison verpflichteten Coaches bekannt. Auch Co-Trainer Nico Anders muss gehen. Für das Duo übernehmen nun vorerst Benedikt Kuhne, Sportlicher Leiter der Blau-Weißen, und Justin Brunnert, Coach der C-Jugend der Alstedder. Varathan zeigte sich im Gespräch mit dieser Redaktion enttäuscht von der Entscheidung der Alstedder Verantwortlichen. Er sprach davon, dass Alstedde mit der Entscheidung seine mittelfristigen Ziele über Bord werfe und nicht mehr den ambitionierten Weg gehen wolle. Was sagt Kuhne zu alledem? Welche Vision hat er mit BWA? Und was muss der neue Trainer mitbringen? Wir haben nachgefragt.
Kuhne: „Wollen weiterhin Erfolg“
Dass sich Alstedde vom ambitionierten Weg verabschieden werde, bestreitet Kuhne im Gespräch am Freitagvormittag (3. November) vehement. „Wir wollen noch immer den größtmöglichen Erfolg erzielen. Wir haben keine Kirmestruppe und trainieren vernünftig. Wir wollen eine gute Rolle in der Bezirksliga spielen, möchten den Erfolg aber nicht um jeden Preis erzwingen“, so Kuhne vielsagend, ohne dabei jedoch weiter ins Detail zu gehen. Der Sportliche Leiter beschreibt die Blau-Weißen als familiären Klub „aus dem Dorf Alstedde“. „Wir wollen eine gute Mischung aus eigenen Leuten und externen Spielern finden. Mir ist wichtig, dass die Leute im Verein zufrieden sind und wir eine gute Stimmung im Verein haben“, sagt Kuhne, der kein böses Wort in Richtung Varathan verliert – auch nach dem Interview des Ex-Trainers nicht. „Er ist ein sehr guter, netter Trainer. Ich verstehe auch seine Enttäuschung, aber es passte nicht mehr“, so Kuhne.
Varathan erzählte im Gespräch mit unserer Redaktion auch, dass BWA für den Winter bestrebt gewesen sein soll, den Kader noch einmal mit Zugängen nachzusteuern. Kuhne äußert sich auch dazu: „Das ist richtig. Wir haben uns aber nur mit einem Spieler getroffen. Es gab ein Gespräch, aber wir konnten uns nicht einigen“, so Kuhne. Ob der Kader generell in seiner jetzigen Form erhalten bleibe, wisse Kuhne nicht. Der Sportliche Leiter vermutet, dass der ein oder andere Spieler nach dem Trainer-Rauswurf den Klub verlassen wolle. Varathan war an der Verpflichtung mehrerer BWA-Sommerneuzugänge beteiligt. „Der Fall kann eintreten, dass der eine oder andere geht. Man darf aber nicht vergessen, dass BW Alstedde die Spieler geholt hat und nicht der Trainer. Es ist aber klar, wenn ein Spieler nach der Entscheidung keine Lust mehr hat und nicht mehr weiterspielen will, dann ist das in Ordnung. Wir haben damit gerechnet, dass es Einzelfälle geben wird. Es kann sein, dass Spieler gehen“, sagt Kuhne.

Die sich aufdrängende Frage, wie es auf der Trainerposition weitergeht, stellt sich Kuhne natürlich ebenso. Bis zum Winter werde der Sportliche Leiter gemeinsam mit Justin Brunnert das Training leiten und das Coaching an den Spieltagen übernehmen. „Wir haben alles im Griff. Ich bin froh, dass Justin dabei ist. Wir schaukeln das schon. Wir haben nun schwierige Gegner und müssen uns hinten besser aufstellen. Ich möchte bei der Truppe für neue Impulse sorgen. Wir wollen die Stimmung hochkriegen und die Jungs pushen“, sagt der Interimscoach Kuhne. BW Alstedde hat bis zur Winterpause ein ambitioniertes Programm vor der Brust. Am Sonntag, 5. November, kommt es zum Heimspiel gegen den Tabellenzweiten FC Roj, danach folgen Duelle beim TuS Eichlinghofen, gegen die SG Massen und gegen die SG Gahmen.
In der kommenden Woche werde Kuhne sich mit dem Vorstand zusammensetzen, um über eine Nachfolgelösung zu sprechen. „Ich könnte mir eine interne Lösung vorstellen. Da gibt es den einen oder anderen Kandidaten. Extern ist aber genauso möglich. Die Entscheidung muss gut durchdacht sein. Wir wollen eine langfristige Lösung. Der neue Mann muss zum Verein passen und Herzblut reinstecken“, sagt Kuhne.