Es ist ein Schritt, der durchaus überrascht. Mit Ben Knappmann verlässt ein absoluter Topspieler BW Alstedde nach nur einer halben Saison und kehrt zurück zum PSV Bork. Vom Aufstiegskampf der Kreisliga A2 Dortmund zieht es den 23-Jährigen ins triste Mittelfeld der Kreisliga A2 Unna-Hamm.
Ben Knappmann verlässt BW Alstedde
„Als Außenstehender könnte man denken, ich bin doof“, sagt Knappmann lachend, als er mit dieser Redaktion über den Wechsel spricht. Der Mittelfeldspieler absolvierte in dieser Saison jede Partie am Heikenberg, stand fast immer in der Startelf und war eine feste Stütze im Team von Trainer Hasan Ekici.
„Grundsätzlich war ich sehr zufrieden in Alstedde“, sagt der jetzt ehemalige Alstedder, der schon in diesem Winter das Trikot tauscht. „Aber ich habe schon in den letzten Wochen gemerkt, dass mir die Leute immer mehr den Rang abgelaufen haben. Ich wurde dann häufiger in der Halbzeit ausgewechselt.“
Denn klar: Das Mittelfeld ist das absolute Prunkstück beim Lüner A-Ligsten. Angeführt von Luca Frenzel und Adem Cabuk, die beide schon deutlich höher gespielt haben, drängen auch Spieler wie Abdelmallek Hadod, Cagatay Tutar und Ilkay Kir auf immer mehr Spielzeit. Dazu wurden im Winter aus Bork noch Matthis Fritsch und Tom Williams verpflichtet, gerade Zweiterer spielt ziemlich genau auf der gleichen Position wie Ben Knappmann.

Dass der Wieder-Borker zuletzt dann noch nach Waltrop umgezogen ist, vergrößerte den Wechselwunsch. Deshalb wird er in der Rückrunde wieder das Trikot vom PSV anziehen, sein Debüt dürfte er beim Davertpokal in Ascheberg am 3. Januar feiern.
Eine Frage tut sich beim Wechsel des starken Achters dann aber noch auf: Knappmann hatte den PSV Bork im vergangenen Sommer verlassen, weil es eine mangelhafte Kommunikation mit Trainer Sanmi Ojo gegeben hätte.
Überraschende Rückkehr zum PSV Bork
„Das hörte sich für mich so an, als ob man mich gerne loswerden möchte“, erzählte Knappmann bei seinem Abgang. Vor wenigen Wochen erklärte Coach Ojo dann aber auch, dass man sich nun ausgesprochen habe. Auch der Mittelfeldspieler schlägt in eine ähnliche Kerbe: „Wir haben uns nicht groß gestritten, wir hatten keine Probleme miteinander. Die Rückrunde verlief nur nicht so gut und dann hatten wir eine unterschiedliche Ansicht, wie wir jetzt Fußball spielen sollten.“
Das habe ihn zu seinem Wechsel veranlasst: „Die anderthalb Jahre davor waren richtig gut. Es hat mir großen Spaß gemacht, in Bork spielen ja auch immer noch sehr viele Freunde von mir.“ Auch mit Marco Fischer, der den PSV ab Sommer trainieren wird, habe es bereits Kontakt gegeben. Die Chemie scheint wieder zu stimmen, an der Waltoper Straße.
Aussprache mit Trainer Sanmi Ojo
In Alstedde dagegen ist man traurig darüber, einen seiner besten Techniker im Mittelfeld abgeben zu müssen. Der Sportliche Leiter Benedikt Kuhne bestätigte bereits, dass die Tür für Ben Knappmann jederzeit offen stehe. „Es gibt da überhaupt kein böses Blut“, sagt auch Ben Knappmann, der das Team bis zum Winter auf Rang drei der Kreisliga A2 Dortmund führte.
„Wenn man überlegt, dass die Mannschaft und der ganze Verein im Sommer am Boden war, ist das eigentlich sehr gut. Hasan Ekici hat eine richtig gute Mannschaft geformt, die ihren Weg gehen wird. Wir haben in der Hinrunde einige Spiele unnötig verloren, aber man merkt, dass alle sehr entspannt sind. Niemand erwartet den Aufstieg. Ich wünsche dem Verein einfach, dass es jetzt genau so weitergeht“, gibt der Neu-Borker noch ein paar Grüße in Richtung Heikenberg ab.