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Beim TuS Niederaden spielt ein Spieler, den die Corona-Pause besonders schmerzt
Fußball-Kreisliga
Er war der große Gewinner der bisherigen Rückrunde. Ganze acht Torbeteiligungen hatte Abisan Jeyaratnam in den vergangenen fünf Spielen vorzuweisen. Nun wurde der Stürmer aber gestoppt.
Der Fußball-B-Ligist TuS Niederaden hatte nach zwei sieglosen Spielen zuletzt wieder in die Erfolgsspur gefunden, als man am letzten Sonntag den SuS Lünern mit 4:2 besiegte. Ob der TuS aber überhaupt nochmal in das Aufstiegsrennen eingreifen kann, steht zu Zeiten des Coronavirus in den Sternen. Der Ligabetrieb ist unterbrochen, die Zukunft ungewiss. Ein Spieler, der mit der Zwangspause gewiss nicht zufrieden sein wird, ist Niederadens Stürmer Abisan „Abi“ Jeyaratnam.
Er ist nämlich mit drei Toren aus den letzten beiden Spielen einer der Gewinner der Rückrunde bei den Mannen von der Kreisstraße. Dass er überhaupt eine tragende Rolle spielt, war vor der Saison nicht abzusehen. Die Konkurrenz war zu Beginn groß. Mit Dustin Nehm, Maurice Althoff, Tobias Müller und Tim Wiggers kämpften gleich vier weitere starke Stürmer um zwei Stammplätze.
Auch sein Trainer Amel Mesic hätte es nicht für möglich gehalten, dass Jeyaratnam noch einmal so bedeutend werden würde wie momentan: „Wenn jemand vor der Saison gesagt hätte, dass Abi nochmal so wichtig für uns werden würde, hätte es wohl kaum einer geglaubt. Es freut mich aber umso mehr für ihn und für die Mannschaft, dass er es trotzdem geschafft hat“.
TuS-Coach Amel Mesic lobt auch sich selbst
Durch die schweren Verletzungen von Nehm, Althoff und Müller kam der 20-jährige zu mehr Spielzeit für den TuS. Sein Übungsleiter ist angetan von der Entwicklung, die sein Schützling genommen hat: „Er ist ein wirklich guter Spieler geworden und hat sich extrem gut entwickelt. Die Steigerung kann man in Prozenten gar nicht mehr ausdrücken. Da sieht man, was harte Arbeit ausmachen kann.“ Und mit einem Schmunzeln fügt er hinzu: „ Das sieht man was jemand schaffen kann, wenn man auf seinen Trainer hört.“Auch Jeyaratnam zählt harte Arbeit zu den Gründen seines Aufstiegs: „Ich habe im Training sehr viel gearbeitet und mir auch ein paar Sachen von meinen Mitspielern abgeschaut. Ich bin einfach froh, dass der Trainer mir die Chance gegeben hat und ich sie genutzt habe.“
Seit knapp anderthalb Jahren spielt der Student nun schon in Niederaden. Ursprünglich aus Rheine, wohnt er jetzt schon seit zwei Jahren in Dortmund. Über seine Kommilitonen kam der Kontakt zum Verein zustande. „Mehrere Freunde haben mich angesprochen, ob Ich nicht Lust hätte, mal mit zum Training zu kommen. Ich hatte vorher längere Zeit nicht im Verein gespielt und einfach wieder Bock. Die Mannschaft ist einfach echt super und ich verstehe mich mit allen sehr gut.“ Seine aktuelle Form ist ohne Zweifel die Beste in seiner Zeit in Niederaden, sammelte er in den letzten fünf Spielen acht Torbeteiligungen in einer in dieser Saison nicht sonderlich starken Offensive.
„Ich weiß auch nicht, warum Ich momentan so gut drauf bin. Ich setze einfach das um, was der Trainer mir sagt. Von der Fitness her sieht es auch sehr gut aus im Moment. Dazu kommt auch noch das Selbstvertrauen, was mir die letzten guten Spiele gebracht haben“, sieht Jeyaratnam mehrere Faktoren für seine starke Form. Umso ärgerlicher, dass der Coronavirus ihm nun einen Strich durch die Rechnung macht. Verständnis zeigt er allerdings: „Natürlich ist das schade für mich. Aber Gesundheit geht vor. Wir machen das ja nicht für uns, sondern für die Risikogruppen in unserer Gesellschaft. Das sollten wir uns zu Herzen nehmen“.
Sein Trainer Amel Mesic kann der Pause sogar etwas positives abgewinnen: „Die Entscheidung an sich ist verständlich. Wir haben jetzt Zeit unseren Kader wieder aufzufüllen mit den verletzten Spielern und wieder fit zu werden.“ Wenn Abi Jeyaratnam an seine Form anknüpfen kann, wird es auch für die Rückkehrer schwer, an ihm vorbeizukommen.