
© Timo Janisch
Arne Wilberg (20) liefert bei Westfalia Wethmar ab - und bleibt bescheiden
Fußball
Westfalia Wethmar erlebte im Winter einen Umbruch. Zu der neuformierten Mannschaft gehört auch Arne Wilberg. Dabei ist es für den 20-Jährigen schon die zweite Seniorensaison bei Wethmar.
Das Interview mit der Redaktion schließt Arne Wilberg mit einer Bitte ab. „Ich will nicht so hochgelobt werden, nur weil jetzt mal ein gutes Spiel dabei war. Das wäre unpassend“, sagt Wilberg. Dabei hatte Wilberg zuletzt überzeugt, steht bei Trainer Steven Koch hoch im Kurs und ist auf der Rechtsverteidigerposition des Fußball-Bezirksligisten Westfalia Wethmar schon nicht mehr wegzudenken. Interessant ist, dass Arne Wilberg verkörpert, was Westfalia Wethmar in Zukunft wieder ausmachen soll.
„Was der mit 20 Jahren da abliefert...“, sagt Trainer Steven Koch. Man hört heraus, dass der Wethmar-Coach von seinem Rechtsverteidiger angetan ist. Arne Wilberg sei klein und unscheinbar. „Er verliert kaum Zweikämpfe. Da müssen wir aufpassen, das er nicht wieder weg ist“, sagt Koch, schränkt dann aber ein: „Arne ist Wethmaraner Junge.“
Bei Westfalia Wethmar ist die Harmonie etwas mehr zurück
Mehr Identität, mehr Treue, mehr Demut vor dem Verein - das tut Westfalia Wethmar nach den vergangenen Jahren gut. Arne Wilberg passt da voll ins Konzept. Einer, der lieber die Mannschaft im Vordergrund sieht. Einer mit einer Vergangenheit bei Westfalia Wethmar. „Ich kenne viele in der Mannschaft. Ich habe das Gefühl, dass es besser harmoniert“, sagt Wilberg.
Es ist bereits Wilbergs zweites Seniorenjahr. „So richtig los geht es eigentlich erst jetzt“, sagt Wilberg selbst. Das erste Jahr nach der U19 war verkorkst. Eine Sprunggelenksverletzung warf ihn vor einem Jahr zurück. Dann befand er sich einen Monat bei einem Projekt in Namibia.
Viele Gründe für wenige Spiele
Als er zurück war, wechselte Wethmar den Trainer. Steven Koch kam, doch wieder war Wilberg verletzt. Die Zahl der Bezirksliga-Einsätze ist überschaubar. Dann kam Corona - die Liste der Gründe, warum es bislang nicht mehr wurden, ist lang. Nun greift Wilberg aber an. Gegen Holzwickede spielte er durch.
Was Wilberg auch sympathisch macht: Er ist Realist. „Ich denke nicht, dass wir oben mitspielen werden.“ Nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, ist das Ziel der Wethmarer. Da ist das Zweitrunden-Pokalspiel, zu dem es am Mittwochabend nach Hamm geht, eher Nebensache.

Arne Wilberg (l.) jubelt mit Lucas Zimmermann. © Timo Janisch
Dass auch der angehende Geografie-Student Arne Wilberg spielt, hat Koch bestätigt. Nur ob er ihn von Anfang an bringt, wusste Koch am Dienstag noch nicht. Ein bisschen durchrotieren wird der Bezirksligist gegen den TSC Hamm wohl. Wilberg: „Ich hoffe, wir kommen eine Runde weiter. Hamm kann auch pöhlen. Wir möchten uns vernünftig verkaufen.“
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
