Es könnte eine Entscheidung mit Tragweite sein, die BW Alstedde in den vergangenen Wochen ans Laufen gebracht hat. Der A-Ligist hat beim Fußballkreis Dortmund einen Antrag auf einen Wechsel in das Kreisgebiet Unna-Hamm eingereicht. Zur Saison 2015/16 wanderte der Lüner Verein aus dem aufgelösten Altkreis Lüdinghausen in die Ruhrgebiets-Metropole. Eine Dekade später nun das Umdenken bei BW Alstedde.
Folgen andere Vereine BW Alstedde?
Offiziell begründete Alsteddes Sportlicher Leiter Benedikt Kuhne den Wechsel damit, dass man mehr Derbys haben wolle – etwa gegen Cappenberg, Bork oder Wethmar. Rund um die Lüner Hallenstadtmeisterschaft vermeldete der Buschfunk, dass sich sogar bereits andere Lüner Vereine mit einem möglichen Kreiswechsel beschäftigen. Immer wieder fiel in diesem Zusammenhang auch die Einführung der „Dortmund-Liga“. Immerhin spielen neben BW Alstedde noch sechs andere Vereine aus Lünen im Fußballkreis Dortmund.
Andreas Edelstein, Vorsitzender des Fußballkreises Dortmund, sieht den angestrebten Wechsel des A-Ligisten entspannt: „Das ist immer wieder so, dass Vereine, die nicht im städtischen Gebiet liegen, den Kreis wechseln wollen. Das ist das Risiko bei Vereinen aus Lünen oder Schwerte. Thematisch liegt Alstedde eher an Unna. Das kann ich dann nur zur Kenntnis nehmen. Wir wollen uns aber nicht gegen die Vorstände der Vereine stellen. Ich werde Alstedde nicht hinterherlaufen. Da kann man dem Kreis Unna-Hamm nur gratulieren.“
Ob die Dortmund-Liga eine Rolle spiele, könne Edelstein nicht mit Bestimmtheit sagen, merkte aber an, dass das bei manchen Vereinen ein Hintergedanke sein könne.

Für den Fußballkreis sei es lediglich wichtig, die sportlichen Rechtsfolgen zu klären. Dies bezieht sich unter anderem auch auf die Ligeneinteilung für die kommende Spielzeit bei den Senioren und den Junioren. Anders sähe es aber irgendwann aus, wenn sich weitere Lüner Vereine entschließen würden, den Fußballkreis Dortmund verlassen zu wollen. „Wir müssen schon noch unsere Kennziffern erreichen, damit unter anderem die Aufstiegsplätze nicht in Gefahr geraten. In diesem Fall könnten wir auch Anträge ablehnen.“
Entscheidung im Februar erwartet
Damit scheint eine Massenabwanderung der Lüner Klubs unrealistisch. Der Kreis Dortmund stellt die meisten Mannschaften des Verbandes und verfügt als Einziger über 2,5 Aufstiegsplätze in die Bezirksliga. Bei einem Wegfall der Lüner Vereine wäre zumindest der halbe Aufstiegsplatz gefährdet, der zu einem Relegationsspiel gegen einen anderen Fußballkreis berechtigt.
Lob hat Andreas Edelstein aber vor allem für die Lüner Hallenstadtmeisterschaft vom vergangenen Wochenende übrig, die er selbst am Finaltag besuchte: „In Lünen wurde mit der Stadtmeisterschaft ein Statement gesetzt. Das finde ich toll, dass Lünen ein funktionierendes Turnier hat.“
Zusätzlich räumt er aber auch ein, dass das Verhältnis zwischen den Lüner Klubs und dem Kreis nicht immer rosig sei: „Natürlich ist das Verhältnis zwischen Dortmund und Lünen ein anderes. Aber es ist auch ein Stück weit Quatsch, dass wir gegen die Lüner Klubs wären. Ich bin immer gerne bei den Lüner Vereinen. Aber ob sich beispielsweise der SV Preußen einen Gefallen tut, anstatt gegen Derne oder Lanstrop gegen Vereine aus Unna oder Hamm zu spielen, weiß ich nicht.“
Zunächst steht aber erstmal die endgültige Entscheidung über die Zukunft von BW Alstedde an. Zunächst berät sich der Kreis-Fußball-Ausschuss, der dann eine Empfehlung an den Kreisvorstand abgibt. Laut Edelstein werde dieser Empfehlung in den allermeisten Fällen dann auch stattgegeben. Mit einer Entscheidung sei im Februar zu rechnen.