Das sieht auf den ersten Blick wie ein sportlicher Abstieg aus: Rene Pörteners war zuletzt Stammtorhüter in der Bezirksliga, nun wechselte er im Winter zum SV Preußen Lünen und damit zwei Klassen hinunter in die Kreisliga B. Zur Wahrheit gehört allerdings, dass der Ex-Klub des 20-Jährigen gar nicht mehr am Spielbetrieb teilnimmt: Viktoria Kirchderne hatte als abgeschlagenes Schlusslicht der Tabelle frühzeitig seinen Rückzug aus der Bezirksliga bekanntgegeben. „Der Verein hat uns dann noch gebeten, bis zum Winter die zweite Mannschaft zu unterstützen und uns im Gegenzug versichert, dass uns danach keine Steine in den Weg gelegt werden, wenn wir wechseln wollen“, berichtet Pörteners.
Sowohl der Torwart als auch der Klub hielten sich an die Abmachung: Pörteners stand noch vier Mal für die Kirchderne-Reserve im Kasten, der Verein stimmte anschließend im Winter einem Wechsel zu Preußen Lünen zu. Für den 20-Jährigen nicht die einzige Option: „Ich habe mehrere Angebote bekommen, auch vom VfL Hörde und Alemannia Scharnhorst.“ Beides Vereine, die im oberen Mittelfeld der Kreisliga A stehen. Die Entscheidung fiel trotzdem zugunsten der Horstmarer aus.
„Da habe ich mich einfach am wohlsten gefühlt. Ich kannte schon ein, zwei Leute vorher und zudem passt es vom Arbeitsweg“, nennt Pörteners die Gründe. Zwar wohnt er in Dortmund, absolviert für sein duales Studium aber Praktika in Lünen.
Höherklassige Erfahrung
Bis zum Sommer will Pörteners auf jeden Fall für den SVP im Tor stehen, Fortsetzung danach nicht ausgeschlossen. „Ich glaube, dass ich hier gut reinpasse und habe das Gefühl, dass hier etwas wächst und wir noch Luft nach oben haben.“ In das Aufstiegsrennen werden die Preußen in dieser Saison nicht mehr eingreifen, dazu ist der Rückstand zu groß. Mittelfristig will der Klub aber schon zurück in die Kreisliga A.
In Rene Pörteners haben die Lüner nun einen Torhüter in ihren Reihen, der bereits höherklassig Erfahrungen gesammelt hat. Ausgebildet wurde der 20-Jährige beim VfR Sölde, spielte in der B-Jugend zwischenzeitlich ein Jahr beim TV Brechten. In seiner ersten Senioren-Saison kam er nicht an Sölde-Schlussmann Stephane Preuß vorbei und schloss sich im Sommer Kirchderne an. Dort eroberte er sich den Stammplatz, ehe die Viktoria das Handtuch warf.
Mit dieser Fußball-Karriere im Rücken will sich Pörteners beim SV Preußen erneut durchsetzen: „Ich will auf jeden Fall spielen. Ich habe mich bei Kirchderne in der Bezirksliga durchgesetzt und werde auch hier mein Bestes geben, um im Tor zu stehen.“
Eine Entscheidung darüber, wer im ersten Pflichtspiel nach der Winterpause das Horstmarer Tor hüten wird, ist noch nicht gefallen. Trainer Carsten Walschus hat neben Pörteners in Rene Peters und Sven König zwei weitere Keeper im Kader, König wird ab März allerdings wegen einer Hüft-Operation ausfallen. In den noch verbleibenden Testspielen bekommen alle Torhüter ihre Chance, sich zu empfehlen. Für Pörteners die Gelegenheit, sich auch bei Preußen Lünen als Nummer eins duchzusetzen.
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