Ahmed Ersoy avanciert zum Matchwinner Stürmer der SG Gahmen fehlt nun allerdings wochenlang

Ahmed Ersoy avanciert zum Matchwinner
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Vom gegnerischen Trainer wurde der Stürmer der SG Gahmen nach Abpfiff zum Matchwinner auserkoren. Marc Neul, nach turbulenten 90 Minuten mit dem TuS Eichlinghofen als Verlierer vom Platz gegangen, gab zu Protokoll: „Man muss sagen, Ahmed Ersoy hat heute den Unterschied ausgemacht.“ Denn während Neuls Angreifer reihenweise scheiterten, traf Ersoy doppelt für Gahmen, sorgte so für den 2:1-Heimsieg seiner Mannschaft – und verabschiedete sich nach Abpfiff für drei Wochen in den Urlaub.

„Am Freitag im Training habe ich ihm noch gesagt, dass er, wenn er gegen Eichlinghofen zwei Tore schießt, gerne fahren darf“, lachte Trainer Kadir Kaya, „seinen Job hat er also erfüllt“. Freie Bahn also für Ersoy in Richtung Urlaub, durch den er die Spiele gegen die SG Massen sowie seinen Ex-Klub Osmanlispor Dortmund verpassen wird.

Dass er das guten Gewissens tun kann, dafür hat er mit seinem Doppelpack selbst gesorgt. Nach einer halben Stunde nutzte er einen Torwartfehler und staubte zum Ausgleich ab, kurz nach dem Seitenwechsel sorgte er für die Gahmener Führung und den späteren Endstand. „Ich sehe das schon, wenn meine Mitspieler den Ball in den Halbräumen haben, dann lauere ich hinter den Innenverteidigern“, beschreibt Ersoy selbst die Situation.

Ahmed Ersoy trifft doppelt für SG Gahmen

Tamer Keskin führte die Kugel und hatte schließlich das Auge für Ersoy, der mit dem Anspiel erstmal Probleme hatte: „Der Ball kommt ein bisschen zu fest, sonst hätte ich ihn direkt genommen“, lacht er. „So nehme ich ihn mit der Brust an, danach springt er ganz schön hoch und ich köpfe ihn schnell rein – aus dem Augenwinkel hatte ich schon gesehen, dass der Torwart rauskommt und ich weiß, dass mit denen nicht zu spaßen ist, als hab ich schnell den Kopf reingehalten.“

Der Ball landete im Tor, den Zusammenstoß mit dem Eichlinghofen-Keeper konnte Ersoy allerdings nicht mehr umgehen: „Da hab ich noch einen mitbekommen, das ging aber schnell wieder.“ Ersoy rappelte sich fix auf und nahm die Glückwünsche seiner Mitspieler entgegen.

Ahmed Ersoy liegt am Boden.
Ahmed Ersoy (u.) musste nach seinem zweiten Streich und einem kleinen Zusammenstoß mit Eichlinghofens Torhüter erstmal durchatmen. © Goldstein

Überhaupt war es ein eher ungemütliches Spiel für Ersoy, der als einzige Spitze und Wandspieler agierte. Der Stürmer war oft auf sich alleine gestellt, musste viel Laufarbeit verrichten und ging oft gegen zwei Gegenspieler in die Kopfballduelle. „Mir sind Spiele, in denen wir viel den Ball haben und offensiv unterwegs sind, lieber. Aber wir haben uns ja auf den Gegner eingestellt und ich wusste schon vorher, was auf mich zukommt“, nimmt es Ersoy gelassen.

Vor allem in der zweiten Hälfte und spätestens nach der Roten Karte gegen Gahmens Ramazan Kiymaz (65. Minute) hatte Eichlinghofen mehr und mehr Oberwasser, verpasste den Ausgleich allerdings. „In zwei, drei Situationen hatten wir schon Glück“, muss auch Ersoy anerkennen, dass Fortuna es an diesem Nachmittag eher mit seinen Farben als mit Eichlinghofen hielt – die Gäste scheiterten drei Mal am Gahmener Torgehäuse.

SG Gahmen nun gegen SG Massen

Sein Trainer jedenfalls war mit Ersoy vollauf zufrieden. Kaya sagte: „Er war bei den langen Bällen immer gefährlich, hat seinen Körper reingestellt, gut nachgesetzt und ist immer dazwischen gegangen.“ Und Ersoy selbst? Der wollte seine eigene Leistung gar nicht hervorheben, lobte vielmehr das Team als solches, weil es aus der Niederlage in der Vorwoche die richtigen Schlüsse gezogen hatte: „Wir haben gegenüber dem Spiel gegen Roj, in dem wir nicht gut gespielt haben, eine sehr gute Reaktion gezeigt, das freut mich und das war sehr positiv von der Mannschaft.“

Nach den schweren Spielen gegen Roj und Eichlinghofen steht der SG Gahmen der nächste Brocken bevor: Sonntag geht es auswärts zur SG Massen, die mit einem Spiel weniger zwei Punkte hinter den Lünern auf Platz sechs der Tabelle steht. Die gute Nachricht aus Massener Sicht: Auf Ahmed Ersoy müssen sie nicht aufpassen, der Stürmer wird ihm Urlaub weilen.

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