
Sascha Ambacher, Sportlicher Leiter beim Lüner SV, weist du Vorwürfe seines Ex-Spielers zurück. © Günther Goldstein
Abgang des Lüner SV schießt gegen Ex-Klub: „War mit der Arbeit im Verein nicht zufrieden“
Fußball
Der Lüner SV arbeitet mit Hochdruck am Kader für die neue Saison. Dabei verkündete der Klub zuletzt auch einige Abgänge. Ein Spieler, der den Verein bereits verlassen hat, meldete sich nun zu Wort.
Bereits einige Neuzugänge und Vertragsverlängerungen kann der Lüner SV für die neue Saison verzeichnen. Mit einem langjährigen Lüner Spieler beendete der Fußball-Westfalenligist allerdings kürzlich die Zusammenarbeit – und zwar mit sofortiger Wirkung. Nun tritt der Abgang gegen seinen Ex-Verein nach.
Sechs Jahre lang trug Ali Bozlar das Trikot des Lüner SV, ehe beide Seiten die Zusammenarbeit beendeten. „Ich war im Großen und Ganzen nicht mehr zufrieden“, sagt Bozlar. „Von ganz oben bis ganz unten bin ich mit der Arbeit im Verein nicht zufrieden und damit, wie das alles abgelaufen ist.“
Auch mit der Arbeit des Trainerteams und der Sportlichen Leitung sei der 26-Jährige teilweise unzufrieden. „Der ein oder andere Trainer hat sich dann auch nicht darum bemüht, mit Spielern auch mal Gespräche zu führen. Und da kam dann auch von der Sportlichen Leitung keine Unterstützung.“
Als weiteren Grund für die Trennung nennt Bozlar seinen Handwerks-Job, der ihn an regelmäßiger Trainingsbeteiligung hindere. Zudem sei es für den 26-Jährigen nicht möglich, regelmäßig zum Training zu erscheinen, da er bis zu 60 Kilometer Fahrtweg dafür absolvieren müsse.
Lünens Sportlicher Leiter Sascha Ambacher weist die Anschuldigungen gegen ihn und den Verein von sich. „Dass Bozlar solche Argumente bringt, überrascht mich nicht. Das liegt vermutlich daran, dass er eben nicht so viel berücksichtigt wurde. Und manche Menschen sind in so einer Situation dann auch nicht besonders reflektiert.“
Sascha Ambacher: „Wir sind nicht die Seelsorger der Spieler”
Ambacher kann die von Bozlar angesprochenen Punkte insgesamt kaum nachvollziehen. „Wir führen regelmäßig Gespräche mit den Spielern. Aber es bringt auch nichts, wenn ich jeden Dienstag dem Spieler sage, was er gut und was er schlecht gemacht hat. Wir sind dann auch nicht die Seelsorger der Spieler“, verteidigt der Sportliche Leiter auch das Trainerteam.

Ali Bozlar war lange für den Lüner SV am Ball. © Timo Janisch
Zudem sei Ambacher auf Bozlar zugegangen und habe ihm gesagt, dass er sich bei Problemen an ihn wenden könne. „Deswegen weiß ich jetzt auch nicht, was er mit den Anschuldigungen meint. Ich habe mit ihm über seine Themen gesprochen und wir haben das geklärt. Darum versteh ich dieses Nachtreten jetzt auch nicht.“
Wie es für Ali Bozlar sportlich nun weitergeht, ist auch für den 26-Jährige selbst derzeit noch ungewiss. Zumal ihm seine berufliche Situation auch bei weiteren Stationen in die Quere kommen könnte. Er habe schon bereits Angebote erhalte und stünde in Kontakt mit anderen Vereinen, etwas Konkretes habe sich allerdings noch nicht ergeben.