Es sind diese Momente, die den Fußball so besonders machen, auch in der Kreisliga. Der Halterner Janne Linden zog sich als Jugendlicher binnen kürzester Zeit zwei Kreuzbandrisse zu. Circa neuneinhalb Jahre später hat er für den ETuS Haltern vor Kurzem sein Debüt gegeben. Nun möchte der Fußballer die nächsten Schritte machen - er hat noch viel vor in den kommenden Jahren.
Mit 15 Jahren erlitt Linden einen Kreuzbandriss, wohlgemerkt bis dato schon der zweite in seinem noch jungen Leben. Zuvor spielte der mittlerweile 24-Jährige in den Jugendmannschaften des ETuS, dort, wo er das Fußballspielen lernte, und beim TSV Marl-Hüls. Anschließend zwang ihn die Verletzung die „Treter“ an den Nagel zu hängen, vorerst zumindest.
Comeback beim ETuS Haltern
Denn am 30. Oktober dieses Jahres gab Linden im Spiel gegen Adler Weseke nach über neun Jahren sein Debüt für den ETuS. „Das hat mich natürlich sehr gefreut“, erinnert er sich an dieses Moment gerne zurück. Zwar lief bereits die Nachspielzeit und die Halterner führten auch schon mit 2:0, doch Linden hat nicht vergessen, wie der Hase im Fußball läuft, und sagt dazu schmunzelnd: „Wahrscheinlich war es einfach ein Wechsel, um noch mehr Zeit von der Uhr zu nehmen.“
Letztendlich sei ihm das aber „völlig egal“ gewesen. Wichtig war es für ihn, nachdem er schon seit etwas mehr als einem Jahr wieder im Training des ETuS dabei ist, überhaupt dieses Gefühl zurückzuerlangen. Denn Linden verrät auch: „Das Knie macht an sich keine Probleme mehr. Jedoch muss ich einfach noch mental stärker werden und meinen Kopf freibekommen. Man denkt schon noch viel nach.“
Dass er das kann, hat er in der Vergangenheit abseits des Fußballs durchaus eindrucksvoll bewiesen. Während seiner Abstinenz als Kicker ist der Halterner Feuerwehrmann geworden und hat mit der Zeit ganz nebenbei auch noch angefangen, Tennis zu spielen. „Die berufliche Zukunft ist einfach wichtiger gewesen“, so Linden.
Ein weiter Weg ins Fußballgeschäft
Zurück auf dem Fußballplatz sieht der gelernte Stürmer sich nach der langen Pause nun eher im zentralen Mittelfeld. Doch bevor er wieder regelmäßige Einsatzzeiten bekommen wird, weiß Linden auch: „Ich muss noch viel aufarbeiten und arbeite jede Woche hart daran, das alles wiederkommt, was damals selbstverständlich war.“ Zwar sei er körperlich durchaus in einem fitten Zustand, doch er müsse in seinen Aktionen auf dem Platz und mit dem Ball noch sicherer werden. Gerade intensive Zweikämpfe könne er derzeit noch nicht führen.

Sollten seine Automatismen im Laufe der Zeit wieder greifen, hat Linden auch gleich mehrere Wünsche für seine Fußball-Zukunft parat: „Erst einmal möchte ich im Kopf komplett frei sein, sodass ich ohne Probleme spielen kann. Und dann will ich natürlich irgendwann auch mal wieder in der Startelf stehen.“ Am allerliebsten sei ihm aber, dass er noch einmal in seinem Leben zusammen mit Bruder Mats Linden (TuS Sythen) auf dem Fußballfeld stehe.
Wann und wo auch immer das seine werde, sei aktuell aber noch nicht in Sichtweite. Deshalb konzentriert sich Linden vorrangig auf sich und den ETuS. Zur aktuellen Situation in der Mannschaft sagt er abschließend: „Ich fühle mich sehr wohl, habe ein gutes Verhältnis zum Trainer, und auch meine Kollegen pushen mich immer.“ Wenn nun noch die Ergebnisse besser werden würden, dann wären auch alle zufrieden - aber immerhin und das betont Linden ausdrücklich: „Die Mentalität stimmt so oder so.“