Das bodenständige Sturmjuwel Ex-Halterner Niels Veverka vor Westfalenliga-Premiere mit Disteln

Das bodenständige Sturmjuwel: Ex-Halterner Niels Veverka vor Westfalenliga-Premiere mit Vestia
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Für den SV Vestia Disteln steht am Sonntag (11. August) ein großer Tag an: das erste Westfalenliga-Spiel der Vereinsgeschichte. Lange gab es in der sechsthöchsten Spielklasse des Landes keinen Verein aus Herten mehr. Um 15 Uhr (wir streamen live) ist der FC Brünninghausen zu Gast an der Fritz-Erler-Straße. Vor einem Distelner sollte der Oberliga-Absteiger gewarnt sein.

Denn Niels Veverka könnte das erste Mal in einem Ligaspiel für die Vestia auflaufen. Der 18-Jährige ist eines der vielversprechendsten Sturmtalente im Kreis Recklinghausen. Einige Vereine buhlten um den Ex-Jugendspieler des TuS Haltern am See. Am Ende entschied er sich für Disteln, das zu dem Zeitpunkt noch in der Landesliga spielte.

Umso mehr fieberte Veverka am Saisonende mit. „Ich habe die Spiele immer geguckt, wenn es ging“, erzählt er. Unter anderem beim Kreispokal-Finale war der Stürmer dabei, sah dort den Sieg gegen den SV Dorsten-Hardt. Der Ex-Halterner wäre auch nach Disteln gegangen, wenn später der Aufstieg nicht geklappt hätte. Schließlich hat das Team um Spielertrainer Daniel Koseler sich den Ruf erarbeitet, Talente zu entwickeln.

Umgang mit Talenten hat Niels Veverka überzeugt

„Ich habe mich direkt wohl und angekommen gefühlt. Es ist ansprechend, dass sie auf junge Spieler setzen.“ Gerne wollte Veverka etwas Neues machen. Deswegen war im Sommer nach acht Jahren in Haltern Schluss. Ehemalige Mitspieler verfolgt er zwar noch, sportlich geht es für ihn aber in der Senioren-Westfalenliga weiter.

In derselben Spielkasse – allerdings in der U19 – traf der 18-Jährige in der abgelaufenen Saison in 14 Spielen 24 Mal. Siebenmal durfte er auch schon in der ersten Senioren-Mannschaft, die vergangene Saison abstieg, in der Westfalenliga ran. Damit hat er einigen seiner neuen Mitspieler schon etwas voraus, für die es am Sonntag die Liga-Premiere ist.

Auch die Spvgg. Erkenschwick, Gegner beim Cranger-Kirmes-Cup, soll an Niels Veverka interessiert gewesen sein.
Auch die Spvgg. Erkenschwick, Gegner beim Cranger-Kirmes-Cup, soll an Niels Veverka interessiert gewesen sein. © Olaf Krimpmann

Aufgeregt ist der Auszubildende, dessen Arbeitsstelle in Herten ist, der aber in Gelsenkirchen wohnt, nicht. Vielmehr überwiegt die Vorfreude. „Ich habe großen Bock auf die Saison.“ In den Vorbereitungsspielen konnte er seinen Torriecher schon unter Beweis stellen, aber: „Es hätten noch ein paar Tore mehr sein können.“ Ein Stürmer eben.

Wenn man ihn aber so spielen sieht, ist ihm nicht anzumerken, dass Veverka erst seine Anfänge im Seniorenbereich macht. „Ich habe mich gut eingefunden, aber es ist deutlich körperlicher.“ Der Körper, das wäre noch seine Schwachstelle, daran müsse er noch arbeiten. Die Geschwindigkeit, der Abschluss, die Technik, das zählt der Neu-Distelner zu seinen Stärken.

Niels Veverka gibt sich vor Saisonstart selbstbewusst

Diese Stärken waren im Sommer sehr begehrt. Doch Veverka ist bodenständig. Ob er einen Hype um seine Person gemerkt habe? „Das war eher ein Bestätigungsgefühl“, meint der Torjäger zurückhaltend zum großen Interesse. Bei den Zielen für die anstehende Spielzeit gibt er sich dagegen selbstbewusst.

„Ich möchte immer das Bestmögliche, immer gewinnen, immer Tore machen.“ Einfacher würde es machen, wenn man oft spielt. „Jeder, der sagt, dass er gerne auf der Bank sitzt, lügt.“ Durch den Rauswurf von Yannick Goecke ist mit Philipp Müller nur noch ein Konkurrent im Sturm übrig.

Klar würde es Konkurrenzkampf geben, aber alles auf einem freundschaftlichen Niveau. „Wir verstehen uns gut.“ Und dann merkt Veverka zu Recht an: „Wir können auch zusammen spielen. Ich finde, wir harmonieren gut.“ Einer, von dem man immer etwas lernen könne, wäre Spielertrainer Daniel Koseler. „Er gibt immer 100 Prozent. Das ist Wahnsinn.“

Wahnsinn ist auch, was Disteln in den vergangenen Jahren geschafft hat: zwei Aufstiege, den Kreispokal-Sieg. Aber die Westfalenliga ist noch einmal eine andere Hausnummer. „Fußballerisch haben wir eine Top-Mannschaft“, sagt Veverka selbstbewusst. Und mit ihm haben sie vielleicht auch den nächsten Top-Stürmer.

Westfalenliga 2: SV Vestia Disteln - FC Brünninghausen

Sonntag, 11. August, 15 Uhr, Fritz-Erler-Straße, Herten