Im vergangenen Sommer präsentierte der ETuS Haltern einige Neuzugänge, darunter auch Fabian von Bobart, der vom SV Hullern kam. „Für mich geht es erst mal darum, mich zu beweisen“, hatte er im Zuge seines Wechsels von der Kreisliga C in die Kreisliga A gesagt. Geändert hat sich an dieser Einstellung nichts.
„Ich möchte beweisen, dass ich es kann“, sagt der mittlerweile 23-Jährige. Bislang konnte er das aber noch nicht wirklich. Denn viel spielen konnte von Bobart nicht. Nur ein paar Testspieleinsätze hat er in dieser Saison vorzuweisen. Gründe gibt es dafür nicht einen, sondern zwei.
Erst mal verpasste der Ex-Hullerner einen großen Teil der Vorbereitung, weil er im Urlaub war. „Deswegen hatte ich eine relativ kurze Sommervorbereitung“, erklärt er. Das war jedoch nicht das Hauptproblem. „Natürlich war es erst mal eine Umstellung mit einem neuen Spielsystem, neuen Mitspielern und einem höheren Tempo - es wird eben anders gespielt in der A-Liga“, sagt der Verteidiger.
Bandscheibenvorfall setzte von Bobart außer Gefecht
Zum Schluss der Vorbereitung habe er aber gemerkt, dass er immer besser bei seiner neuen Mannschaft zurechtkam. Doch dann wurde er durch einen schweren Bandscheibenvorfall, bei dem ein Bandscheibenstück um 1,2 Zentimeter nach links verschoben war, zurückgeworfen.
Für einen Mann in seinem Alter eine eher ungewöhnliche Verletzung - erst recht in dieser Schwere. Der Vorfall sei so heftig gewesen, dass sein behandelnder Arzt auch eine Operation in den Raum warf. „Er meinte, das könnte man bei der Schwere des Vorfalls machen - wenn ich nicht so jung wäre“, erzählt Fabian von Bobart.

Wenige Tage nach dem Pokalspiel gegen SW Meckinghoven Anfang September ging es los. „Bei jedem Schritt ging ein stechender Schmerz durch mein linkes Bein“, berichtet er. „Da war für mich Feierabend.“ Eine Vermutung, wie es überhaupt zum Bandscheibenvorfall kommen konnte, hat er auch: „Ich denke, dass ist durch die Arbeit in der Firma meiner Familie passiert.“
„Wir hatten viele Ausfälle, da musste ich häufig einspringen“, so von Bobart, der oft früh morgens schon unterwegs war und erst am frühen Abend mit der Arbeit fertig war. „Das war richtig bitter für mich“, sagt der 23-Jährige, der in Münster Lehramt studiert, über seinen Ausfall. „Ich konnte keinen Sport mehr machen und der Mannschaft nicht helfen.“
Zudem sei es gerade für jemanden, der neu in eine Mannschaft gekommen ist und sich erst mal beweisen muss, schwierig, wenn er direkt ausfällt. Der ETuS-Spieler befindet sich aber auf einem guten Weg, hat viel Physiotherapie gemacht und versucht, nichts zu überstürzen.
„Es pusht mich, wenn ich mal einen vor den Latz bekomme“
„Das Fitnessstudio habe ich immer noch gemieden, auch wenn ich mich schon wieder gut fühle“, sagt er. „Da möchte ich aber bald wieder anfangen.“ Einzig nach dem Aufstehen morgens oder wenn er nach einer längeren Fahrt aus dem Auto aussteigt, merke er noch etwas. Sonst ist er wieder beschwerdefrei.
Dennoch lässt er es weiter langsam angehen. Die Wintervorbereitung möchte er nun aber wieder voll mitmachen, Trainer Phillip Oligmüller erstellt ihm zudem einen individuellen Trainingsplan. „Ich habe jetzt auch zwei, drei Kilo mehr drauf - die möchte ich jetzt wieder loswerden“, sagt Fabian von Bobart, der genau weiß, wie das geht. Immerhin nahm er schon mal gut 50 Kilo ab. „Spaß macht das trotzdem nicht“, sagt er mit einem Lachen.
Von seinem neuen Verein kann er derweil nur Positives erzählen. „Ich fühle mich pudelwohl“, sagt er. „Ich habe mich mit den Jungs gut angefreundet. Die nehmen selten ein Blatt vor den Mund, aber sind immer sachlich und vernünftig - das schätze ich total. Die können auch richtig guten Fußball spielen, auch wenn sich das aktuell nicht in der Tabelle widerspiegelt.“
Beim ETuS gebe es „viele richtig gute Kicker“, von denen er sich Tipps holen könne. „Es pusht mich, wenn ich im Training auch mal einen vor den Latz bekomme. Ich versuche dann, es beim nächsten Mal besser zu machen.“ Auch zu den Trainern Phillip Oligmüller und Thomas Linden habe er ein sehr gutes Verhältnis.
„Die haben mich auf unserer Weihnachtsfeier ein bisschen aufgebaut. Es war natürlich mental nicht leicht, dass ich mich in der neuen Mannschaft gar nicht richtig einspielen und viele auch noch gar nicht so gut kennenlernen konnte, wie ich es wollte“, erklärt er. Beide Trainer hätten ihm auch gesagt, dass er es ruhig angehen lassen soll. Damit er dann wieder beschwerdefrei bei seinem neuen Verein angreifen kann.
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