
Sythens Stürmer Sebastian Hohaus (r.), hier beim Derby in der vergangenen Rückrunde gegen den ETuS, stand am zweiten Spieltag erstmals wieder auf dem Platz. Eigentlich wollte er erst später wieder einsteigen. © Blanka Thieme-Dietel (Archiv)
Sythener feiert Comeback früher als geplant - „Habe meine Frau überreden können“
Fußball: Kreisliga A
Obwohl er fit ist, wollte sich Sebastian Hohaus mit seinem Comeback noch Zeit lassen. Für den Sythener steht ein wichtiger Termin an - ursprünglich war geplant, erst danach wieder zu spielen.
Das erste Spiel war erfolgreich und endete sogar ohne Gegentor, im zweiten Ligaspiel der Saison lag der TuS Sythen dann bereits nach 20 Minuten mit 0:3 zurück und musste sich dem SV Lembeck letztendlich mit 1:4 geschlagen geben. In Halbzeit zwei kam mit Sebastian Hohaus ein Spieler zum Einsatz, der eigentlich erst in ein paar Wochen wieder spielen wollte - fit ist er aber schon seit einiger Zeit.
Ein Bänderriss im Sprunggelenk hatte den 30-Jährigen in der Endphase der vergangenen Saison ausgebremst. Mehrere Monate ist das mittlerweile her. „Die Ärztin meinte damals, dass ich nach etwa acht Wochen wieder anfangen kann“, erzählt der Stürmer, der sich aber mehr Zeit ließ und eigentlich sogar noch mehr lassen wollte.
Denn eine weitere Verletzung vor der Geburt seines Kindes wollten er und seine Partnerin nicht riskieren. „Deshalb war ich ein bisschen vorsichtiger“, sagt er. Doch das Kribbeln im Fuß wurde größer und nach zuletzt einigen Einheiten ohne Beeinträchtigungen oder Schmerzen fragte Sythens Trainer Dennis Schulz, ob er nicht mal wieder bei einem Spiel dabei sein möchte.
„Da habe ich gesagt, ich setze mich mal wieder auf die Bank“, so der Angreifer, der in der vergangene Spielzeit bis zu seiner Verletzung zwölf Treffer in der Kreisliga A2 erzielt hatte. „Ich habe meine Frau ein bisschen überreden können“, sagt er schmunzelnd.
Sebastian Hohaus: „Ich hatte das Handy schon mit auf der Bank“
Dass er dann schon zu Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselt werden würde, war aber eigentlich nicht geplant. Die Niederlage konnte er jedoch auch nicht mehr verhindern. „Ein 0:3 holst du gegen Lembeck nicht mal eben auf“, stellt Hohaus fest. Nach dem Sythener Tor durch Benjamin Schulte habe es aber noch mal eine kurze Phase gegeben, in der etwas möglich schien.
„Mit dem 1:4 war das Ding dann aber durch“, so der 30-Jährige, der auch in den kommenden Spielen im Kader sein will. Doch eines ist klar: Ist der Nachwuchs unterwegs, ist er sofort weg. „Ich hatte das Handy schon mit auf der Bank. Wäre der Anruf gekommen, hätte Dennis mich wieder rausnehmen müssen“, erklärt der Angreifer.
Bis zum geplanten Geburtstermin sind es aber noch einige Tage - und der ist übrigens für Halterner Amateurfußball-Fans ein besonderer: Denn am 4. September steigt auch das nächste Derby zwischen Hohaus‘ Sythenern und dem ETuS Haltern - die ersten zwei in dieser Saison, bei der Stadtmeisterschaft und im Pokal, gingen beide an den ETuS.
Sollte der werdende Vater diese Partie verpassen, genug Einsatzmöglichkeiten gäbe es auch danach noch. Für die gerade erst gestartete Saison hat er derweil zwei Ziele: „Wir wollen besser abscheiden, nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Und ich selbst möchte erst mal sehen, dass ich verletzungsfrei bleibe.“ Gelingt ihm das, wird er mit Sicherheit auch das ein oder andere Tor im Laufe der Saison bejubeln können.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
