Zwei Platzverweise und ein Viererpack Zehn Sythener nutzen Räume besser als zehn Wulfener

Zwei Platzverweise und ein Viererpack: Zehn Sythener nutzen Räume besser als zehn Wulfener
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„In der ersten Halbzeit hätte es auch 0:3 stehen können“, stellte Dennis Schulz, Trainer des TuS Sythen, nach der Partie gegen BW Wulfen fest. „Da waren wir klar unterlegen.“ Es ging jedoch nur mit einem 0:1 aus Sicht der Hausherren in die Kabinen – nach ihrer Rückkehr drehten sie dann das Spiel und gewannen mit 5:2.

Als die zweite Hälfte angepfiffen wurde, fehlten zwei Akteure aber bereits. Mit dem Pausenpfiff bekam Schiedsrichter Marvin Winkler gut zu tun, schmiss Sythens Philipp Nowak wegen einer Beleidigung mit Rot vom Platz und zeigte BW-Keeper Gabriel Iordache Gelb-Rot nach einem Schubser.

Die erste Verwarnung hatte der Torhüter gut 20 Minuten zuvor bekommen. Nach einem Pass von Tobias Becker auf Jens Bußmann war dieser frei durch und wurde von Iordache erwischt. Die Folge: Gelb und Elfmeter für den TuS Sythen. Becker trat an und verschoss, Iordache ahnte die Ecke.

Es war Sythens beste Chance in Halbzeit eins auf den Ausgleich, nachdem Wulfens sträflich freigelassener Sam Melenberg früh per Seitfallzieher getroffen hatte (13.).

Henry Schoemaker: „Tobias Becker entscheidet das Spiel“

Es war nicht die einzige Gelegenheit der Wulfener, aber die vorerst einzige, die sie nutzten. Tarik Yücel traf nur den Pfosten (18.), Melenbergs zweiter sehenswerter Versuch – diesmal mit dem Rücken zum Tor im Fallen – landete an der Latte (37.).

BW Wulfen um Kapitän Robin Rehrmann, hier gegen Sythens Tobias Becker, kam gut ins Spiel, musste sich am Ende aber deutlich geschlagen geben.
BW Wulfen um Kapitän Robin Rehrmann, hier gegen Sythens Tobias Becker, kam gut ins Spiel, musste sich am Ende aber deutlich geschlagen geben. © Blanka Thieme-Dietel

Für BW-Coach Henry Schoemaker war hinterher klar: Spielentscheidend war die Effektivität der Sythener. Nicht in der ersten Halbzeit, da hatte der TuS nur wenige gute Torannäherungen. Sondern in Halbzeit zwei. Da wusste der Gastgeber schlichtweg die Räume, die durch die Platzverweise entstanden waren, besser zu nutzen. „Sie haben es besser ausgespielt“, so der Trainer, „und dann entscheidet Tobias Becker das Spiel“.

Jener Sythener, der in der ersten Halbzeit noch vom Punkt den Ausgleich verpasst hatte, drehte nach dem Wiederanpfiff richtig auf. Sein erstes Tor markierte er nach einer Hereingabe von Jens Bußmann (47.), der wenige Minuten später selbst am zur Pause gekommenen Torwart Moritz Leiers – einer von nur drei Spielern auf der Bank der Gäste – scheiterte (53.). Kurz darauf dann ein traumhafter Pass über die Wulfener Abwehrreihe in den Lauf von Becker, der den Ball direkt nahm und am Keeper vorbeibrachte (55.).

„Da machen wenige ein Tor draus“, wusste auch Sythens Dennis Schulz, der mit der zweiten Halbzeit deutlich zufriedener war als mit der ersten („Wir haben nicht ins Spiel gefunden, hatten keine gute Spielanlage und zu wenig Zweikämpfe“). Besonders erfreulich für den Trainer, der mit seinem Team nun den dritten Sieg in Folge feierte: „Wir haben viele spielerische Lösungen gefunden.“

BW Wulfen hofft kurz – dann trifft der TuS Sythen wieder

Der eingewechselte Jamie Brosterhaus erhöhte nach einem langen Ball vom ebenfalls zur Pause gekommenen Younes Messaoud und profitierte dabei davon, dass er einen Sekundenbruchteil vor dem herausgeilten Moritz Leiers an den Ball kam (67.).

Wenig später ein Konter über Becker, der raus auf Brosterhaus legte, der mit einer halbhohen Hereingabe wieder Becker fand – 4:1 (74.). Wulfen blieb aber auch nicht chancenlos. Kevin Piplack zielte etwas zu hoch (56.), Ben Kötters scheiterte an Philipp Berten im Sythener Tor (66.) genauso wie Sam Melenberg (72.).

Tobias Becker (l.) war in Halbzeit zwei kaum noch zu stoppen und erzielte vier von fünf Toren des TuS Sythen.
Tobias Becker (l.) war in Halbzeit zwei kaum noch zu stoppen und erzielte vier von fünf Toren des TuS Sythen. © Blanka Thieme-Dietel

Wenige Minuten darauf verkürzte Kötters doch noch auf 4:2 nach einem brillanten Pass von Tarik Yücel (78.). Lange blieb es aber nicht beim Zwei-Tore-Abstand. Tobias Becker nahm den Blau-Weißen jegliche Hoffnungen, als er sich geschickt um seinen Gegenspieler drehte und flach ins lange Eck traf (81.).

„Durch die zweite Halbzeit ist es am Ende verdient gewesen“, sagte Dennis Schulz, der auch feststellte: „Die Platzverweise taten ihnen vielleicht weniger gut als uns.“ Beim Spiel Zehn gegen Zehn lief es für die Sythener tatsächlich deutlich besser als für die Wulfener.

  • Tore: 0:1 Melenberg (13.), 1:1, 2:1 Becker (47., 55.), 3:1 J. Brosterhaus (67.), 4:1 Becker (74.), 4:2 Kötters (78.), 5:2 Becker (81.)

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