100 Jahre TuS Sythen Ein abenteuerlicher Start und eine ereignisreiche Entwicklung

100 Jahre TuS Sythen: Ein abenteuerlicher Start und eine ereignisreiche Entwicklung
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100 Jahre TuS Sythen - Wolf von Elbwart, Vorstand des Gesamtvereins TuS Sythen, freut sich auf die bevorstehenden Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins, die am 3. Juni 2023 mit der ersten Sythener Teamolympiade und einem abendlichen Sommerfest ihren Höhepunkt finden werden. Er bedankt sich vor diesem Hintergrund besonders bei den vielen ehrenamtlichen Vereinshelfern und sagt: „Ohne dieses immerwährende, starke Engagement unserer Mitglieder und Helfer wäre das alles gar nicht möglich gewesen.“

TuS Sythen wird 100

Die Vereinshistorie beginnt 1923 mit der Gründung durch die Turner. 1931 schlossen sich die Feldhandballer und 1972 die Tennisspieler dem Verein an. 1980 wurde die Fußballabteilung und 1992 auch eine eigene Tischtennisabteilung gegründet.

„Die Gründerjahre waren wohl schon abenteuerlich. Im Sommer wurde auf ‚Pfeiffers Wiese‘ geturnt und in den kälteren Monaten suchten sich die Sportler eine Tenne für den Sport. Das funktionierte jedoch so gut, dass bald erste Riegen für das Wettkampfturnen anmeldeten“, sagt von Elbwart. „Im Feldhandball fanden sich damals einige Sythener Jungs zusammen. Sie spielten praktisch das ganze Jahr über auf den Ascheplätzen und schafften den Aufstieg in die Oberliga, damals die höchste deutsche Spielklasse. Mit dem Sieg bei den westdeutschen Meisterschaften feierten die Handballer ihren größten Einzelerfolg.“

Noch bis kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs baute sich die kleine Gemeinschaft der Sythener Segelflieger ihre Modelle in den Werkstätten der WASAG zusammen. Ein weiteres Vereinshighlight folgte 1972 mit der Gründung der Tennisabteilung. Gründungsmitglied Reinhard Hoheisel, bis heute noch immer im Ehrenrat des TuS, übernahm von Beginn an auch gleich die Verantwortung als Vorsitzender der Abteilung.

Er erinnert sich: „Es gab damals nur zwei Plätze und die Sportkameraden vom HTC haben uns zu Anfang unterstützt.“ Der große Tennisboom führte damals zu längeren Wartelisten und nach dem Match saß man noch im „Tennishaus“ zusammen. Als dieses später nach einem Blitzschlag abgebrannt war, wurde als Ersatz ein Bauwagen aufgestellt.

Karl-Heinz Rennwald und Wolf von Elbwart (r.) schauen nach vorne.
Karl-Heinz Rennwald und Wolf von Elbwart (r.) sind stolz auf die Entwicklung. © Lehr

„Da war es richtig gemütlich“, sagt Hoheisel. Mit der Zeit formierten sich Damen- und Herrenmannschaften, die es im Ligabetrieb von der Kreis- bis in die Bezirksklasse schafften. Ein Turnier in Gronau blieb ihm in spezieller Erinnerung, und er sagt lachend: „Der Platz lag in unmittelbarer Grenznähe und bei einem etwas aus der Spur geratenen Aufschlag landete der Ball direkt im Nachbarland Holland.“ Die Tennisabteilung erlebte auch eine „Riesensause“ bei der Anreise im eigenen Fanbus zu einem länderübergreifenden Turnier in Belgien.

Mit den Leichtathleten erweiterte der Verein 1973 sein Angebot um viele weitere klassische Sportdisziplinen und es entwickelte sich schnell eine beeindruckende und sehr erfolgreiche Eigendynamik. Geschäftsführer Karl-Heinz Rennwald, der selbst seit 1985 im Verein ist, sagt: „Wir hatten damals bei den Pfingstsportfesten zwischen 900 und 1.000 Starts“.

Highlights bei „Werfertagen“

Dazu kamen mit den Bahnläufen, dem Sythener Straßenlauf, dem Crosslauf und als Highlight der 24-Stunden-Lauf zugunsten der Aktion Sorgenkind weitere Laufmeetings. Aber auch die regelmäßigen „Werfertage“ sorgten neben vollen Zuschauerrängen auch mit dem Start der Bronzemedaillengewinnerin bei der Olympiapremiere des Frauen-Hammerwurfs 2000 bei den Olympischen Spielen, Kirsten Münchow (von 2002 bis 2007 Kirsten Klose), für Topmeldungen in den Startlisten.

Ab 1980 rollte dann auch endlich das „runde Leder“ der Fußballer über den Sportplatz. „Wir hatten zu Anfang oft einfach zu wenig Spieler. So kam es dazu, dass ein damaliger Trainer mit 46 Jahren noch einmal auflaufen musste, sich nach kurzer Zeit verletzte und mit der Diagnose Bänderriss ins Krankenhaus gebracht wurde“, sagt von Elbwart, der von 1996 bis 2008 die Abteilung und seit 2011 den Gesamtverein als Vorstand leitet.

2005 wurde das 25-jährige Jubiläum zuerst mit einem großen Turnier und anschließend im Vereinslokal gefeiert. Von Elbwart gesteht lächelnd: „Die Abschlussfahrten nach Mallorca waren immer unser jährliches Saisonhighlight“. Er nennt das Kabinengebäude und den Kunstrasen als wichtigste Großprojekte in seiner Amtszeit.

Wolf von Elbwart ist stolz

Aus einer Hobbygruppe heraus bildete sich 1992 die Tischtennisabteilung. Mit rund 40 Aktiven ist sie eine der kleinsten Abteilungen im Verein. Der Verein erlebte einen weiteren Schub mit der Öffnung zum Breitensport. Erste Angebotsdisziplinen waren damals Indiaca und Frauengymnastik.

Mit den Jahren entwickelte sich auch dieser Sportbereich immer weiter und bietet bis heute unter anderem mit Eltern-Kind-Turnen, Yoga, Fitness, Tanzen und einer Rückenschule den rund 240 Aktiven die Möglichkeit, ohne Zwang und Erfolgsdruck Sport zu betreiben.

Wolf von Elbwart sagt auch mit ein wenig Stolz: „Wir haben gemeinsam den Wandel von einem alten Turnverein hin zu einem modern aufgestellten Sportverein mit aktuell fast 1.200 Mitgliedern ganz gut hinbekommen.“

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