Als Nachspielzeit gab es nur wenige Sekunden, dann war die Partie beim Stand von 1:5 beendet – trotz einiger Wechsel und einer zweiminütigen Trinkpause in Halbzeit zwei. Gestört hatte das niemanden beim Pokalduell zwischen dem ETuS Haltern und dem TuS Haltern am See. Das Spiel, das war allen schon vorher bewusst, war ohnehin längst zugunsten des Favoriten entschieden.
Spätestens mit dem vierten Tor durch Lorenz Niedrig hatte der TuS den Sack zugemacht (55.). Auch das 0:3 kurz nach dem Wiederanpfiff durch Nils Fabisiak – es war bereits die dritte Chance des Westfalenligisten in Halbzeit zwei – glich einer Vorentscheidung (48.), wenngleich A-Ligist ETuS sich so gut es ging wehrte.
Mit dem 1:5 konnte Marco Gruszka, Trainer der Eisenbahner, letztendlich auch leben. „Ich bin zufrieden, wir haben gut mitgespielt und gerade in den ersten gut 30 Minuten gleichwertig mitgehalten“, sagte er.
Holpriger Start, doch dann wird‘s besser
Früh war der TuS in Führung gegangen, Vangjel Frasheri verwandelte einen Nachschuss (8.). Den ersten Ball von Peter Elbers hatte ETuS-Keeper Frank Böcker noch stark halten können.
In der Folge kam der Gastgeber auch einige Male in Richtung des gegnerischen Strafraums, ohne dem Favoriten aber wirklich gefährlich zu werden. Den ersten guten Torabschluss verzeichnete dann Malte Powierski, der Maurice Mecking zu einer Parade zwang, die den Ball fast vor die Füße von Raschid Baro landen ließ – aber eben nur fast (27.).

„Einige, die teilweise auch durch Verletzungen zuletzt weniger zum Einsatz kamen, konnten heute beginnen“, sagte TuS-Trainer Lukas Große-Puppendahl und stellte fest, dass dadurch der Start seines Teams noch etwas zerfahren war. Teilweise fehlte noch die Feinabstimmung.
Doch als der ETuS gerade stärker wurde, schlug seine Mannschaft eiskalt zu. Lorenz Niedrig vollstreckte sicher zum 0:2 (33.). Ein Treffer zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt aus Sicht der Eisenbahner. Der TuS-Angreifer hatte danach noch einige weitere Chancen, es blieb aber erst mal beim Zwei-Tore-Abstand.
„Der TuS Haltern hat verdient gewonnen“
Dass es in der zweiten Hälfte nicht leichter für den ETuS werden würde, war allen Beteiligten bewusst. Und am Ende fehlten letztendlich auch ein wenig die Kräfte. „Wir mussten viel laufen, da hat man irgendwann gemerkt, dass die Körner etwas weg sind“, so Marco Gruszka, der noch mal betonte, dass er zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft war.
In der 67. Minute belohnte sie sich auch für ihren couragierten Auftritt. Erik Pötter köpfte eine Ecke wuchtig zum 1:4 ins lange Eck. Die Antwort des TuS folgte sechs Minuten später: Peter Elbers stellte den alten Abstand wieder her und erzielte den 1:5-Endstand. Kurz darauf fast noch das sechste TuS-Tor, doch Niedrigs Schuss prallte von der Latte auf die Linie, zurück an die Latte und dann ins Feld (75.).

„Das war vollkommen in Ordnung“, sagte Lukas Große-Puppendahl nach dem Sieg seiner Mannschaft, die die Partie seriös angegangen und im Laufe der ersten Halbzeit besser geworden sei. Auch sein Gegenüber Marco Gruszka wusste: „Der TuS Haltern hat verdient gewonnen.“ Eine Überraschung war das auch für den ETuS-Coach nicht wirklich.
- Tore: 0:1 Frasheri (8.), 0:2 Niedrig (33.), 0:3 Fabisiak (48.), 0:4 Niedrig (55.), 1:4 Pötter (67.), 1:5 Elbers (73.)
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