Im Ausland für drei Teams im Einsatz Leonhard Backmann-Stockhofe ist zurück beim TuS Haltern

Halterner gewinnt Regionalmeisterschaften in Frankreich: Rückkehr zum TuS nach Auslandsemester
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Wer die Bank des TuS Haltern am See am Ostermontag bei der Partie gegen die Hammer SpVgg betrachtet hatte, dem dürfte aufgefallen sein, dass ein Spieler anwesend war, dessen Name länger nicht mehr in der Kaderliste stand: Torhüter Leonhard Backmann-Stockhofe ist zurück aus einem Auslandssemester und setzte sich rund 24 Stunden nach seiner Wiederankunft auf die Bank des TuS.

Dreieinhalb Monate war der Halterner für sein Studium in der französischen Großsstadt Bordeaux. Auf Fußball verzichtet hat der 27-Jährige dabei keinesfalls. „Es gab so etwas wie eine Uni-Liga. Wir hatten über die verschiedenen Fakultäten in Bordeaux ein Ligasystem“, erklärt Backmann-Stockhofe, der dabei nicht nur für ein Team spielte. „Es gab drei unterschiedliche Niveaus, für meine Fakultät habe ich überall mitgespielt, die haben in Frankreich einen akuten Torwartnotstand.“

Ein bis zwei Spiele pro Woche absolvierte der Torhüter also in dieser Zeit, mit der Mannschaft des höchsten Niveaus wurde sogar in der Regionalmeisterschaft gespielt. „Wir haben gegen Mannschaften aus Pau und Biarritz gespielt und sind dort sogar ins Finale gekommen.“ Im Endspiel hielt der Halterner sogar einen Elfmeter, die Mannschaft wird im Mai auch an den nationalen Meisterschaften teilnehmen – dann allerdings ohne ihren bisherigen Keeper.

TuS-Rückkehr nach einem Jahr bei der TSG Dülmen

Nach über 21 Jahren beim TuS Haltern am See wechselte Leonhard Backmann-Stockhofe im Sommer 2023 zur TSG Dülmen, dem kommenden Gegner der Seestädter. Nach einer schweren Verletzung, der Halterner hatte sich das Sprunggelenk gebrochen und musste operiert werden, sowie eines Auslandssemesters in Nimes stand kaum Spielzeit für den 27-Jährigen im Raum. „Das halbe Jahr, wo ich wieder dagewesen wäre, hätte ich nicht gespielt, da war mir klar, dass ich mir andere Vereine anschauen möchte.“

Das Gesamtpaket habe in Dülmen dann gestimmt. „Es war nah an meinem Wohnort, das Umfeld war familiär und ich kannte schon ein paar Spieler. Auch mit dem Trainer, Manfred Wölpper (jetzt beim VfB Hüls, Anm. d. Red.), habe ich mich sehr gut verstanden“, so Backmann-Stockhofe, der mit der TSG auch sportlich erfolgreich war. Neben dem Sieg im Kreispokal zog man auch in die Aufstiegsrunde für die Westfalenliga ein, wo man schlussendlich Vestia Disteln mit 1:6 unterlag. „Das war fast knapp“, scherzt der Halterner.

Meist zweimal die Woche im Einsatz: Auch in Frankreich stand Leonhard Backmann-Stockhofe (schwarzes Trikot) oft auf dem Platz.
Meist zweimal die Woche im Einsatz: Auch in Frankreich stand Leonhard Backmann-Stockhofe (schwarzes Trikot) oft auf dem Platz. © Privat

Nach einem Jahr in Dülmen ging es dann im Sommer 2024 zurück zum TuS. „Der Kontakt ist nie abgebrochen. Ich habe, wenn es gepasst hat, auch weiter Spiele geschaut. Nach meinem Auslandssemester hat mich Tim Abendroth angerufen und wir haben gesprochen, wie es für diese Saison aussieht. Für mich war relativ schnell klar, dass ich zurückkehre.“

Nicht nur als Torhüter ist der 27-Jährige dabei im Einsatz, auch als Torwarttrainer unterstützt er seinen Verein. „Es ist ein bisschen aus der Not geboren. Wir haben drei Torhüter in der Mannschaft, ich überlege mir einmal die Woche ein Programm von einer Stunde für uns drei.“

Hat schon einige TuS-Trikots getragen: Leonhard Backmann-Stockhofe bei seiner Vorstellung als Neuzugang im vergangenen Sommer.
Hat schon einige TuS-Trikots getragen: Leonhard Backmann-Stockhofe bei seiner Vorstellung als Neuzugang im vergangenen Sommer. © Leon Koch

Noch fünf Spiele stehen vor dem TuS Haltern am See, gleich das nächste hat es in sich: Die TSG Dülmen steht drei Punkte hinter dem TuS auf dem ersten Abstiegsplatz der Landesliga 4. „Es wird spannend und für beide Teams sehr wichtig. Ich habe mit einigen aus der TSG-Mannschaft Kontakt gehabt, wir freuen uns auf Sonntag. Es ist für sie keine einfache Saison, nach einem Umbruch mit Trainerwechsel“, berichtet der Halterner.

Den Saisonendspurt müsse man realistisch sehen, gibt er an. „Wir haben es in der eigenen Hand und ein machbares Restprogramm. Aber wir haben den letzten Spieltag frei und spielen davor gegen den aktuellen Tabellenführer. Wir sagen mannschaftsintern auch, dass wir den Klasenerhalt also zwei Spiele vor Schluss klar haben müssen. Da arbeiten wir dran.“