„Erleichterung pur“ TuS Haltern feiert Klassenerhalt - Joker trifft doppelt vom Punkt

„Erleichterung pur“ beim TuS Haltern
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Ein Satz von Lukas Große-Puppendahl fasste die Stimmung in der Stauseekampfbahn gut zusammen: „Es ist gerade einfach nur Erleichterung pur“, sagte der Trainer des TuS Haltern am See nach dem 2:2 (0:1) gegen GW Nottuln. Schon vor dem Abpfiff hatte die Nachricht, dass das Spiel in Sinsen vorbei war, die Runde gemacht. Als Martin Stock dann durch die Lautsprecher auf der Anlage verkündete, dass die Sinsener gegen RW Deuten verloren hatten, feierten die ersten Zuschauer schon.

Auf dem Platz wurde aber noch gespielt. Viel passierte jedoch nicht mehr – die Tore fielen allesamt früher. Schnell waren die Gäste in Führung gegangen. Ein Freistoß von der rechten Seite rutschte irgendwie durch, tickte noch mal auf und flog dann am zweiten Pfosten ins Netz – 0:1 (10.)

Für den TuS war es der denkbar schlechteste Start, danach ging bei den Halternern erst mal nicht viel. Semih Daglar, den die Abwehr der Gastgeber zu Beginn kaum in den Griff bekam, wurde steil geschickt und hob den Ball mit dem Spann über Keeper Ubeyd Güzel. Glück für den TuS: Statt im Tor landete der Ball nur darauf (14.).

Paul Keller vom Punkt eiskalt

Marcel Klakus, der nach langer Zeit mal wieder nicht in der Innenverteidigung, sondern eine Reihe weiter vorne spielte, gab wenig später einen ersten Warnschuss ab. Zwar war der Versuch aus der Distanz nicht sonderlich präzise, dafür aber hart geschossen. Torwart Marius Kattenbeck hatte ihn erst im Nachfassen sicher (18.).

Ein Chancenfestival bekamen die gut 250 Zuschauer nicht zu sehen. Nottulns Peter Stüve traf den Ball aus aussichtsreicher Position nicht (27.), Halterns Patrick Brinkert bekam bei einer Ecke keinen Druck auf den Ball (30.)

Patrick Brinkert und der TuS Haltern bleiben Westfalenligist.
Patrick Brinkert und der TuS Haltern bleiben Westfalenligist. © Blanka Thieme-Dietel

In Halbzeit zwei dann der Schock für den TuS: Ein Hackenpass und schon war die gesamte Verteidigung überspielt. Georg Schrader, dem auch das 0:1 zugeschrieben wurde, war plötzlich völlig frei vor Güzel, ließ sich die Chance nicht nehmen und schob überlegt am Torwart vorbei (70.).

Eine Viertelstunde zuvor hatten die Gastgeber die große Chance auf den Ausgleich, doch Lorenz Niedrig traf bei seinem Schuss aufs lange Eck nur den Pfosten, von wo der Ball wieder ins Feld zurücksprang. Lukas Große-Puppendahl reagierte auf das 0:2 mit einem Dreifachwechsel. Unter anderem kam Paul Keller für Janik Tönnes.

Und der Halterner war es dann, der sein Team mit guten Nerven zum Remis schoss. Zweimal trat er zum Elfmeter an, zweimal entschied er sich für die rechte Ecke, zweimal traf er. Erst nach Foulspiel an Niyazi Baysan (76.), dann nach einem Handspiel im Strafraum (81.).

„Ein Gruß geht nach Deuten“

Der TuS war plötzlich wieder im Spiel und versuchte sogar noch, auf den Sieg zu gehen. Gefährlich wurde es aber nur noch einmal im Halterner Strafraum. Andre Anhuth klärte aber in höchster Not nahe der Torlinie und feierte die Rettungstat danach fast wie ein Tor (85.). Wenige Minuten später wurde dann richtig gefeiert.

„Die Jungs haben wieder mal eine super Moral bewiesen, sie haben sich das verdient“, sagte ein erleichterter Lukas Große-Puppendahl hinterher. „Die Saison hat sehr, sehr viel Kraft gekostet. Gerade die letzten Wochen waren vom Kopf her nicht einfach.“ Umso größer war die Freude bei ihm, dass der Klassenerhalt nun perfekt ist.

Dass sein Team an diesem Sonntag nur feiern konnte, weil Sinsen verlor, war auch dem Halterner Trainer bewusst. „Klar, es wäre sonst noch nicht ganz durch gewesen“, sagte er, „von daher geht ein Gruß nach Deuten raus“.

Westfalenliga 1

TuS Haltern - GW Nottuln 2:2 (0:1)

Tore: 0:1, 0:2 Schrader (10., 70.), 1:2, 2:2 Keller (76., 81.)

TuS: Güzel - Frasheri (63. Baysan), Elbers (83. Bilski), Fabisiak, Klakus (72. Schemmer), Anhuth, Rademacher, Sandkühler, Brinkert (72. Costa), Tönnes (72. Keller), Niedrig

Zuschauer: 250

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