Obwohl die 15-jährige Lena O’Sullivan aus Seppenrade erst seit Anfang 2023 der Triathlonabteilung des SV Hullern angehört, konnte sie bereits bei ihrem ersten Einsatz in einem offiziellen Wettbewerb in dieser Königsdisziplin des Leistungssports mit einem Gesamtpodium und Platz eins in ihrer Altersklasse überzeugen.
Begonnen hatte sie schon früh mit Volleyball, spielte zwei Jahre aktiv und wechselte danach zum Schwimmen. Sie sagt rückblickend: „Irgendwie war das aber alles nie so das Richtige für mich.“ Bei der Suche nach weiteren sportlichen Alternativen wurde sie dann später beim SVH fündig, meldete sich nach mehreren Probetrainings direkt im Verein an und sagt: „Ich wurde herzlich aufgenommen. Die sind alle sehr nett.“
Lena O’Sullivan schwimmt, fährt und läuft direkt aufs Podium
Das Vereinstraining beginnt in der Regel mit einer kleinen Dorfrunde zum Warm-up und anschließend wurden verschiedene Intervalleinheiten mit unterschiedlichen Lauftechniken geübt. Das Schwimmtraining wird im Freizeitbad Aquarell absolviert, wo nach dem Einschwimmen ein gemischtes Programm mit unterschiedlichen Distanzen abgespult wird. Für das Grundlagentraining steigt sie dann zweimal pro Woche in Eigenregie auf ihr Rennrad und legt dabei Straßendistanzen auf verschiedenen Routen mit bis zu 40 Kilometern Länge zurück.
In diesem Jahr startete sie im April nach dem NRW-Nachwuchs-Trainingslager in der Halterner Jugendherberge zunächst mit dem Duathlon in Essen in ihre erste offizielle Wettkampfsaison. In Vorlauf und Finale waren dabei jeweils zweimal 1.200 Meter Laufstrecke, 6,4 Kilometer auf dem Rad und abschließend noch einmal 800 Meter Laufstrecke zu absolvieren.

Die Halternerin freute sich über Platz eins im Vorlauf und sagt rückblickend: „Da vorne zu sein, war schon ein schönes Gefühl.“ Etwa eine Stunde später trat sie dann auch hochmotiviert zum Finale über die gleichen Strecken an. Nach Platz fünf beim Lauf kam sie auch gut durch die Radstrecke und lief danach hinter dem Führungstrio als Gesamtvierte über die Ziellinie. Das reichte am Ende auch für den zweiten Platz in ihrer Altersklasse. „Beim ersten Start direkt ein Podium – das konnte ich zuerst gar nicht glauben.“
Ende Mai wurde es dann für O’Sullivan mit dem Start beim Dalkeman Triathlon in Gütersloh so richtig ernst. Dabei ging es zum Auftakt über die Volksdistanz mit den Disziplinen 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen.
Kurz auf dem falschen Weg unterwegs
Schon etwas angespannt nahm sie mit einem beherzten Sprung ins Wasser den Wettkampf auf, konnte sich mit Kontakt an die Spitze behaupten und stieg nach 20:06 Minuten mit einem sauberen Wechsel aufs Rad. Jetzt wollte sie zunächst cool bleiben und in ihrem eigenen Tempo mitrollen.
Doch nach den ersten geglückten Überholmanövern passierte sie auch zügig den Wendepunkt am Stadionausgang, erlebte danach aber einen echten Schreckmoment: „Plötzlich habe ich das Schild für den Abzweig in die zweite Runde nicht mehr gesehen.“ Doch schnell fand sie dann doch den richtigen Weg und kam bereits auf Platz sieben über die Linie.
Nun auf der Laufstrecke konnte sie in der ersten Runde über 2,5 Kilometer sofort einige Teilnehmer überholen, kam dabei auch gut über die ansprechende Steigung und konnte sogar ein kurzes „falsches Abbiegen“ auf dem Kurs mit einem kleinen Zwischensprint kompensieren. „Das waren nur knapp 200 Meter, dann war ich wieder auf dem richtigen Kurs“, erinnert sie sich.
Kurz vor dem Ende der zweiten Runde gelang es ihr noch, eine weitere kleine Gruppe zu überholen und beim Endspurt zum Ziel setzte sie noch einmal alle Kräfte frei und lief nach 20:06 Minuten auch über die letzte Linie des Tages. Diese insgesamt guten Ergebnisse addierten sich am Ende auf 1:07:18 Stunden bei ihrem ersten Triathlon. Die Folge: Gesamtplatz drei im Feld der insgesamt 76 Teilnehmerinnen in der „Volksdistanz Frauen“ und Platz eins in ihrer Altersklasse WJA.
Lena O´Sullivan will gerne weitermachen, freut sich schon auf ihre nächsten Starts und sagt noch mal rückblickend: „Es ist alles gut gegangen. Das waren zwei richtig gute Wettkampftage.“