Wechsel und Rücktritte bei vier Vereinen Verrückte Trainer-Woche im Fußballkreis Recklinghausen

Vier Trainerwechsel innerhalb einer Woche
Lesezeit

Eine Woche, wie sie im Kreis Recklinghausen selten vorkommt: Gleich vier Fußballvereine aus der Region haben in den vergangenen Tagen einen Trainerwechsel verkündet.

Während einige Wechsel erst im Sommer anstehen, endete bei einem Klub die Zusammenarbeit sofort. Die Gründe sind vielfältig – von privaten Motiven bis hin zu neuen sportlichen Ausrichtungen. Wir fassen die Entwicklungen zusammen.

Vestia Disteln II trennt sich von Bärwald

Beim A-Kreisligisten SV Vestia Disteln II endet nach knapp anderthalb Jahren die Amtszeit von Trainer Volker Bärwald zum Saisonende. „Wir gehen im Guten auseinander. Wir haben das fair, ehrlich, sauber besprochen. Der Verein möchte einen anderen Weg einschlagen“, sagte Bärwald zu der einvernehmlichen Trennung. Neuer Coach wird Justin Lütkemeier, der aktuell bereits im Verein tätig ist. Unterstützt wird er weiterhin von Co-Trainer Tim Gegenhuber und Torwarttrainer Ralf Thybussek.

Unter Bärwald, der das Team Anfang 2024 übernommen hatte, schaffte die Mannschaft den Klassenerhalt souverän und belegt derzeit Rang fünf. Trotz der Trennung hat der erfahrene Coach Lust auf eine neue Aufgabe: „Ich würde mich freuen, wenn ich was finde.“

Volker Bärwald in einer Jacke von Vestia Disteln
Volker Bärwald ist nur noch bis zum Saisonende Trainer bei Vestia Disteln II. © Ronald Brendel

Olaf Senking tritt beim VfB Waltrop zurück

Überraschung beim Bezirksligisten VfB Waltrop: Olaf Senking trat kurz vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres zurück. „Ich habe diese Entscheidung wirklich schweren Herzens getroffen“, erklärte Senking und führte „kommunikative Probleme“ im Trainerteam als Grund an. Der Verein zeigte Verständnis, auch wenn der Abgang schmerzt. „Olaf ist einfach ein geiler Typ. Jeder Verein kann sich glücklich schätzen, ihn zu haben“, sagte Thomas Breimann, administrativer Leiter des VfB.

Übergangsweise übernimmt Senkings bislang gleichberechtigter Trainerpartner Martin Backwinkler allein als Chefcoach, unterstützt von Kapitän Joel Lehmann. Wie die langfristige Lösung aussieht, ist noch offen.

Olaf Senking in einer Jacke des VfB Waltrop
Olaf Senking ist beim VfB Waltrop sofort zurückgetreten. © Sebastian Jentsch

David Krück von SW Meckinghoven tritt kürzer

Auch bei SW Meckinghoven steht ein Trainerwechsel an. David Krück, der die A-Kreisligamannschaft seit vier Jahren betreut, wird zum Saisonende aufhören. „Er möchte eine Pause einlegen, um sich mehr auf seinen Sohnemann zu konzentrieren“, erklärte Nico Thoneick aus der sportlichen Leitung. Krück bleibt dem Verein aber erhalten und unterstützt künftig die sportliche Leitung.

Sein Nachfolger steht bereits fest: Yücel Özdemir übernimmt zur neuen Saison, unterstützt von Tobias Guse als Co-Trainer. Krück, der während einer sportlichen Talfahrt in der Hinrunde sogar seinen Rücktritt angeboten hatte, betonte stets, das Beste für den Verein im Blick zu haben.

Nico Thoneick als Spieler in einem Laufduell
Nico Thoneick (r.) ist Sportlicher Leiter bei SW Meckinghoven. © Simon Voskort

Peter Schönfeldt hört beim FC Leusberg auf

Nach zwei Jahren als Trainer des B-Kreisligisten FC Leusberg hört Peter Schönfeldt zum Saisonende auf. „Ich möchte jetzt einfach mal etwas mehr Zeit mit der Familie verbringen“, begründete das Leusberger Urgestein seinen Schritt. Schönfeldt war für den Verein mehr als nur Trainer – oft half er auch abseits des Platzes. Unter seiner Leitung gelang der Wiederaufstieg in die Kreisliga B, aktuell steht die Mannschaft auf Rang acht.

Die Suche nach einem Nachfolger läuft auf Hochtouren. „Wir führen intensive Gespräche. Der neue Trainer soll vor allem das gewisse Feuer mitbringen“, sagte Klubvorsitzender Nils Rottmann. Eine Entscheidung soll noch im Februar fallen.

Peter Schönfeldt gestikuliert
Bald ist Feierabend: Peter Schönfeldt (l.) verlässt im Sommer den FC Leusberg. © Ronald Brendel

Diese vier Trainerwechsel binnen einer Woche zeigen: Im Fußballkreis Recklinghausen bleibt es spannend – nicht nur auf dem Platz, sondern auch an der Seitenlinie.