Tim Eibold (dunkle Jacke), hier noch für Westfalia Herne tätig, arbeitet seit einigen Monaten beim TuS Haltern am See. Der Start war durch den Lockdown schwieriger als gewöhnlich.

© Jens Lukas

Tim Eibold vom TuS Haltern im Interview: „Das war für mich eine Katastrophe“

rnInterview: Teil 1

Tim Eibold, TuS Halterns Leiter Seniorenfußball, erzählt im Interview, wie er seinen Start erlebt hat, wie der Lockdown seine Arbeit verändert und in welchem Bereich er „total verrückt“ ist.

Haltern

, 12.05.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Fast ein halbes Jahr ist Tim Eibold (36), Leiter Seniorenfußball des TuS Haltern am See, mittlerweile für den in der Ober- und Landesliga vertretenen Verein aktiv. Im ersten Teil des großen Interviews spricht er über seinen Start während des Lockdowns und das Kennenlernen des Vereins am Telefon. Außerdem verrät er, worauf sein Fokus zu Beginn lag und wie er anfangs vorgegangen ist.

Herr Eibold, Sie sind seit dem 1. Dezember beim TuS Haltern am See im Amt. Wie waren die ersten Monate für Sie?

Es war relativ stressig. Unter meiner Leitung läuft ja die U19 sowie das Team A und Team B. Ich hatte seit dem Start viele Gespräche mit den Trainern, mit denen es dann auch zuerst zu verlängern galt, um auf der Position Klarheit zu schaffen.

Bilbao, Kaderplanung und Co.: Teil zwei des Interviews erscheint am 13. Mai

  • Im zweiten Teil des Interviews mit Tim Eibold spricht der 36-Jährige über das Bilbao-Konzept, die vielen externen Neuzugänge, die Kaderplanung und einen Fehler, den er nicht noch mal begehen möchte.
  • Teil zwei des Interviews können Sie hier lesen:
Jetzt lesen

Mit Ossi (Timo Ostdorf, Anm. d. Red.) haben wir dann auch direkt für zwei Jahre verlängert, das war mir wichtig. Wir kennen uns schon lange und wollen den Weg gemeinsam bestreiten. Dann stand die Verlängerung mit Sebastian Amendt an und danach war die Frage, wie es bei der U19 weitergeht. Ich war froh, dass das dann mit Dave Marnold so reibungslos funktioniert hat. Das war erst mal das Wichtigste.

Worauf lag danach Ihr Fokus?

Dann kamen die Spielergespräch - auch mit den Spielern, bei denen klar war, dass wir nicht verlängern wollen. Einige andere wollten von sich aus den Verein verlassen. Da galt es dann, neue externe Kräfte zu holen, die auch schon Oberliga-Erfahrung haben.

Ich bin gut im Verein aufgenommen worden, sowohl vom Vorstand als auch von den Spielern. Ich muss den Spielern auch ein Kompliment machen. Alle hatten Verständnis, dass es mit den Gesprächen etwas länger dauerte. Ich musste mir erst mal einen großen Überblick über alles verschaffen.

Jetzt lesen

Sie sind inmitten des zweiten Lockdowns zum TuS gewechselt. Wie sehr hat das Ihre Arbeit beeinflusst?

Ich hatte keine direkten Berührungspunkte mit der Mannschaft, konnte nicht mal eben zum Training fahren. Alles fand am Telefon statt, einige Spieler kannte ich auch schon, viele aber eben noch nicht. Martin Reismann und Daniel Haxter haben mir viel geholfen.

Tim Eibold spricht im Interview über seinen Start beim TuS Haltern am See.

Tim Eibold spricht im Interview über seinen Start beim TuS Haltern am See. © TuS Haltern am See

Dann haben wir uns auf die Spielergespräche gestürzt. Der Lockdown war für mich echt eine Katastrophe. Ich komme zu einem neuen Verein, den ich aus meiner Zeit bei Herne zwar schon kannte, aber bei dem sich viel verändert hatte, sodass es auch für mich schwer war, das ganze Drumherum und die Leute kennenzulernen. Das war nur per Video und Telefon möglich.

Persönlicher Kontakt war bisher kaum möglich. Konnten Sie die gesamte Halterner Mannschaft überhaupt schon kennenlernen?

Klar habe ich die Spieler jetzt alle übers Telefon kennengelernt. Ich hatte mir zuvor schon ein paar Spiele angeguckt; drei Ligaspiele, ein Testspiel und die Partie im Westfalenpokal. Ich wusste also, mit wem ich es zu tun haben werde. Und ich wusste auch, was mich sportlich erwartet.

Außerdem war mir auch bewusst, dass es, was das Finanzielle angeht, nicht mehr wie früher ist und das ist auch voll in Ordnung. Das wäre auch gar nicht mehr möglich, vor allem auch durch die Corona-Pandemie.

Derzeit laufen die Planungen für die kommende Saison. Sie mussten und müssen noch immer zahlreiche Gespräche führen. Was ist Ihnen in der aktuellen Situation lieber: Gespräche am Telefon oder per Video?

Ich glaube, für die Jungs ist es nicht ganz unwichtig, dass sie sehen, wer ihnen da gegenübersitzt. Viele kennen mich, man hat aber noch keine persönliche Ebene. Übers Telefon ist es teils schwierig, man hat es bei den Jungs auch gemerkt: viele waren etwas nervös am Telefon. Persönlicher Kontakt ist mir noch am allerliebsten. Sowohl per Video als auch am Telefon ist aber auch in Ordnung.

Wie oft tauschen Sie sich mit Trainer Timo Ostdorf bezüglich der Planung für die kommende Saison aus?

Wir tauschen uns jeden Tag aus. Was das angeht, bin ich total verrückt. Ich brauche das jeden Tag. Auch wenn diverse Sachen schon klar waren, hat man die Kaderstruktur täglich unter die Lupe genommen, um den Kader breiter aufzustellen und in der Spitze zu verbessern. Ich glaube, das ist uns bis jetzt ganz gut gelungen.

Lesen Sie jetzt