Pro- und Contra-Liste hilft nicht Zernahle vertraut bei LSV-Abschied auf sein Bauchgefühl

Wolfgang Zernahle vertraut auf sein Bauchgefühl
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Nach über zwei Jahrzehnten Juniorenfußball übernahm Wolfang Zernahle im Sommer 2023 mit dem SV Lippramsdorf II seine erste Seniorenstation. Ab der kommenden Saison wird Zernahle jedoch nicht mehr Trainer der LSV-Reserve sein, stattdessen wird er an der Seitenlinie von Frauen-Bezirksligist GW Hausdülmen stehen.

Dabei sind die Grün-Weißen nicht die erste Frauen-Mannschaft, die Wolfgang Zernahle trainieren wird. Vor seiner Zeit beim LSV II coachte er die U17-Juniorinnen von Concordia Flaesheim, vor rund zehn Jahren trainierte er auch die Mädchen-Kreisauswahl Recklinghausen. Letztere ist wohl auch, so vermutet Zernahle, der Grund dafür, dass GW Hausdülmen auf ihn zukam.

„Seit Winter gibt es dort ein Trainerproblem und die Mannschaft wurde gefragt, ob sie einen Trainer kennen. Dann hat mich, vermute ich, Sophia Hochmann ins Spiel gebracht“, erklärt der Lippramsdorfer Trainer. Nach der Kontaktaufnahme, einem Gespräch und mehreren Telefonaten leitete Zernahle auch ein Training und lernte die Mannschaft kennen.

Sonderlob für Trainerkollegen

Die Entscheidung gegen den SV Lippramsdorf und für den Bezirksligisten war derweil keine einfache. „Ich habe eine Liste mit Dingen, die für Lippramsdorf, und Dingen, die für Hausdülmen sprechen, gemacht und es war ausgeglichen. Am Ende war es eine Bauchgefühlsentscheidung, weil ich eine neue Herausforderung suche“, so Zernahle.

Dass ihm diese Entscheidung nicht leicht fiel, wird auch deutlich, wenn er über seinen aktuellen Verein spricht. „Es ist total spannend und interessant, Seniorenfußball funktioniert ja noch mal anders als Jugendfußball. Ich bin hier super aufgenommen worden“, erklärt er und lobt auch das Personal: „Ich hatte und habe mit Daniel Brormann und Maik Schön zwei Kollegen an der Seite, mit denen ich mich perfekt ergänze.“ Auch Abteilungsleiter Christian Brink sei bei Problemen immer schnell erreichbar gewesen.

Die Chemie stimmt im Trainerteam: Wolfgang Zernahle (r.) findet nur lobende Worte für seine Trainerkollegen Maik Schön (l.) und Daniel Brormann, der hier auf dem Bild fehlt.
Die Chemie stimmt im Trainerteam: Wolfgang Zernahle (r.) findet nur lobende Worte für seine Trainerkollegen Maik Schön (l.) und Daniel Brormann, der hier auf dem Bild fehlt. © Jürgen Patzke

„Eine kleine Träne muss ich verdrücken, es war und ist eine gute Zeit“, fasst Wolfgang Zernahle zusammen, der bei seinem Beginn in Lippramsdorf ein klares Ziel verfolgte: „Eigentlich war meine Mission, aufzusteigen. Ich hoffe, dass mir das noch gelingt.“ Aktuell sind die Lippramsdorfer sechs Punkte hinter Tabellenführer Concordia Flaesheim II, welcher allerdings ein Spiel weniger gespielt hat. An seinem Ziel ändert sich auch mit dem kommenden Vereinswechsel nicht.

„Die Ambitionen, aufzusteigen, sind im Verein da. Ich suche noch mal eine Herausforderung, mein Ziel wäre der Aufstieg in die Landesliga“, zeigt sich Zernahle motiviert. Erst mal wären da aber noch die restlichen Spiele in der Kreisliga C mit dem SV Lippramsdorf II. Bereits am Donnerstag, 6. März, steht die nächste Partie an. Es geht zum Sickingmühler SV, welcher bislang drei Punkte weniger sammeln konnte als der LSV II.