„Er muss sich keine Sorgen machen“ LSV-Aushilfstrainer freut sich schon aufs Comeback

„Er muss sich keine Sorgen machen“: LSV-Aushilfstrainer freut sich schon aufs Comeback
Lesezeit

Der Spielbericht und die Lippramsdorfer Aufstellung beim 5:1-Sieg des LSV gegen den SSV Rhade hatte eine große Überraschung parat: Als Trainer des Bezirksliga-Absteigers war nicht Sven Kmetsch eingetragen. Auch nicht sein „Co“ Christian Schwan – stattdessen Spieler Luca Preuß.

Der 24-Jährige war offiziell Trainer seiner Mannschaft am Freitagabend (1. September). Als neuer Erfolgscoach möchte der Angreifer aber nicht bezeichnet werden, trotz einer perfekten Quote. Er stellt direkt klar: „Ich war doch nur Ersatz, weil kein anderer da war.“

Während der Lippramsdorfer Cheftrainer krank war, fiel sein Co-Trainer berufsbedingt aus. In der Kabine wurde Preuß dann vor dem Spiel gesagt, dass er als dienstältester Spieler, der nicht auf dem Platz steht, „mich ein bisschen ums Warmmachen kümmern und an der Linie stehen soll“, erzählt er.

Fußballpause wegen Meisterprüfung

In dieser Saison kam er nur bei der Stadtmeisterschaft zum Einsatz, weil zu viele Spieler fehlten. Eigentlich macht der Lippramsdorfer gerade eine Pause. Denn Zeit für Training hat er derzeit nicht, der Tischler macht seine Meisterprüfung.

So war er beim Auftakt des vierten Spieltags eigentlich nur als Zuschauer und Motivator dabei, ehe er plötzlich auch Trainer war. Die Rolle nahm Luca Preuß schnell an, coachte an der Seitenlinie und hielt auch in der Halbzeitpause eine Ansprache an seine Mannschaft, die da schon mit 3:1 führte.

Luca Preuß vom SV Lippramsdorf dribbelt mit dem Ball gegen einen Spieler der SpVgg Vreden II.
So kennt man Luca Preuß (r.) eigentlich bei Spielen des SV Lippramsdorf: Mit Trikot und am Ball. © Jürgen Patzke

Das habe auch alles gut funktioniert, „aber die Elf, die gespielt hat, war auch erfahren genug, um das hinzubekommen“. Mit Stefan Schild und Giacomo Lopez Fernandez, die jeweils Tore zum 5:1-Sieg beisteuerten, hatte er vorab noch besprochen, dass auf jeden Fall alle Feldspieler auf der Bank im Laufe der Partie eingewechselt werden sollen.

„Und wir hatten gesagt, dass wir Henrik (Kleinefeld, Anm. d. Red.) als erstes bringen, wenn er denn schon dabei ist. Immerhin strahlt er immer eine große Torgefahr aus“ Eigentlich hatte der Stürmer im Sommer aufgehört, hilft nun aber noch mal, wenn Not am Mann ist, aus. Gut acht Minuten brauchte der langjährige Bezirksliga-Torjäger, da hatte er bereits sein allererstes A-Liga-Tor erzielt.

SV Lippramsdorf startet mit neun von zwölf Punkten

Der Einsatz an der Seitenlinie war für Luca Preuß eine neue, aber gute Erfahrung. „Dieser Perspektivwechsel hat schon Spaß gemacht“, sagt er. „Man sieht da alles aus einem anderen Winkel.“ Das könne auch in Zukunft helfen, wenn er wieder selbst spielt.

„Anfang Oktober steige ich wieder ein“, erklärt der 24-Jährige, der sich bereits aufs Comeback freut. „Man hat schon Bock, wenn man nicht selbst zocken kann.“ Weitere Einsätze an der Seitenlinie sind erst mal eher unwahrscheinlich, am kommenden Spieltag gegen Aufsteiger FC Marl II wird mindestens einer der Trainer mit Sicherheit wieder da sein.

„Er muss sich keine Sorgen um seinen Job machen“, sagt Luca Preuß mit einem Lachen auf die Frage, ob er Sven Kmetsch nun Konkurrenz mache.

Mit drei Siegen aus vier Spielen steht der LSV aktuell auf dem sechsten Platz der Kreisliga A1, punktgleich mit dem Tabellendritten. „Wenn man das Spiel gegen BVH Dorsten (0:1, Anm. d. Red.) ausklammert, war der Start überragend“, so Preuß. Das sei nach der schwierigen vergangenen Saison, die mit dem Bezirksliga-Abstieg nach 23 Jahren endete, auch wichtig für die Stimmung: „Die ist schon besser als im ganzen letzten Jahr.“

Die finale Halterner Torjägerliste 2023/24: Zwei Goalgetter teilen sich den ersten Platz

„Das tat einfach gut“: Erleichterung beim SV Bossendorf nach Frust-Start

TuS schlägt ETuS deutlich: Beide Trainer sind nach dem Halterner Pokal-Derby zufrieden