„Frau war nicht begeistert“ Halterner ist zwei Jahre nach Karriereende wieder im Einsatz

„Frau war nicht begeistert“: Halterner schnürt zwei Jahre nach Karriereende wieder die Schuhe
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Aufmerksamen Beobachtern könnte der Name Jan Kruschwitz durchaus etwas sagen. Mit den Stationen ETuS Haltern, BW Lavesum, SV Hullern, TuS Sinsen und TSV Marl-Hüls ist der Mittelfeldakteur viel in Haltern und Umgebung herumgekommen, spielte zudem in der Jugend beim TuS Haltern am See.

Vor einiger Zeit beendete Kruschwitz seine Karriere, um sich mehr der Familie zu widmen. Mit der Geburt seiner Kinder hat sich der Halterner entschieden, kürzerzutreten und der Fußball rückte in den Hintergrund. „Training und Erziehung war schwer unter einen Hut zu bekommen“, so Kruschwitz.

Rückkehr dank Minikicker-Fußball

Durch eine ungewöhnliche Fügung schnürt der 34-Jährige nun aber erneut seine Fußballschuhe – seit Sommer hilft er beim SV Bossendorf meist in der zweiten Mannschaft aus. Doch zuletzt war er auch einige Male in der ersten Mannschaft der Halterner im Einsatz.

Wie genau es dazu kam? Eher durch Zufall, wie Kruschwitz erklärt: „Mein Sohn ist jetzt fünf Jahre alt und spielt bei den Minikickern des SV Bossendorf. Der Sohn von Domenik Hülsbusch, Trainer der zweiten Mannschaft, spielt mit meinem im selben Team und so kam der Kontakt zustande.“

Spielte eine Rolle bei Kruschwitz' Rückkehr auf den Platz: SVB-Coach Domenik Hülsbusch.
Spielte eine Rolle bei Kruschwitz' Rückkehr auf den Platz: SVB-Coach Domenik Hülsbusch. © Jürgen Patzke

Der Kontakt trug für die Bossendorfer Früchte und schon bald war Kruschwitz wieder auf dem Platz im Einsatz: „Das alles hat dann dazu geführt, dass ich gefragt wurde, auszuhelfen. Meine Frau war anfangs natürlich nicht begeistert, aber einmal die Woche Training und sonntags ein Spiel konnte ich dann doch noch erklären.“

Besonders die Erfahrung von Kruschwitz findet in Bossendorf Anklang. „Wir haben eine extrem junge Mannschaft, die meisten Spieler sind unter 25. Ich bin mit Abstand der Älteste und kann durch meine Erfahrung sehr gut helfen. Zuletzt habe ich wegen Personalproblemen sogar einige Male in der ersten Mannschaft aushelfen müssen. Aber ich mache das natürlich gerne, Bossendorf ist ein toller Verein.“

„Hauptsache ein bisschen zocken“

Ehrgeiz bringt der Mittelfeldspieler noch immer mit. Mittelfristig könnte er sich eine Tätigkeit als spielender Trainer durchaus vorstellen. Auch um seine jahrelange Erfahrung beim Verein auch auf der Bank einzubringen.

Zunächst ist Kruschwitz mit seiner Rolle als Aushilfsspieler allerdings zufrieden. Einen Wechsel zu einem anderen Verein schließt er kategorisch aus. Der Einsatz „aus Liebe zum Sport“, wie er ihn deklariert, gilt nur für Bossendorf. Dort spielt er in der Kreisliga B und C. Es geht ihm um den Fußball, sagt er, die Liga ist egal. „Hauptsache ein bisschen zocken.“