Es mag eine Floskel sein, doch auch beim Reserve-Derby zwischen dem SV Bossendorf II und dem TuS Sythen II zeigte sich mal wieder der Wahrheitsgehalt des Sprichwortes „Wenn du vorne die Dinger nicht machst, fängst du sie dir hinten ein.“ Mit 4:1 gewannen die Bossendorfer und holten damit ihren ersten Sieg seit September, als man Fenerbahce Marl III fulminant mit 11:1 besiegte. Das Mehr an Chancen lag jedoch aufseiten der Gäste.
Der erste Durchgang verlief dabei noch etwas ruhiger, dennoch hätte Sythen II durchaus in Führung gehen können. Bis zum ersten Treffer der Partie dauerte es jedoch bis zur 60. Minute. Torsten Korsch spielte einen Steckpass durchs Zentrum auf Pascal Sopora, der eiskalt verwandelte und die Führung erzielte. Eine starke Druckphase der Sythener folgte, in welcher durchaus weitere Treffer hätten fallen müssen.
Korsch, Sopora und Keita Sadio hatten sehr gute Gelegenheiten, immer hatten die Sythener in Eins-gegen-eins-Situationen mit dem Bossendorfer Torhüter Lace-Melvin Brandes das Nachsehen. Nach einer Großchance, die am Pfosten landete, konterten die Bossendorfer und glichen aus (73.). „Dann passiert das, was nicht passieren darf: Du hörst auf, Fußball zu spielen. Das war völlig unnötig“, ärgerte sich Sythens Trainer René Kownakta nach der Partie.
„Psychologisch wichtiger Sieg“ für den SVB II
Denn kurz nach dem Ausgleich traf Fabian Banken zur SVB-Führung (75.), insgesamt musste Maxim Wachowiak – mittlerweile eigentlich Stürmer und Top-Torjäger, diesmal aber wieder auf seiner alten Position im Tor im Einsatz – in den letzten 20 Minuten viermal hinter sich greifen. Felix Bärtels traf sehenswert zum 3:1 (86.), mit der letzten Aktion des Spiels setzte Moritz Caeners einen Freistoß ins Netz (90.).
Thomas Joachim, Sportlicher Leiter des SV Bossendorf, bezeichnete den ersten Erfolg seit Langem als „psychologisch wichtigen Sieg.“ Die Mannschaft musste dabei auf die spielerische Komponente ihres Trainers Marc Bachor verzichten. Nachdem ihn ein Kreuzbandriss ausgebremst hatte, kehrte er vor einiger Zeit auf den Platz zurück und absolvierte zwei Spiele für den SVB II. „Er hat sich damals nicht operieren lassen. Nach einem Spiel wurde das Knie dann wieder dick und er musste operiert werden“, so Joachim.

Für Sythens Kownatka war die Partie indes sehr ärgerlich: „Ich glaube, Bossendorf hat verdient gewonnen, weil wir aufgehört haben, Fußball zu spielen. Die Mannschaft ist natürlich enttäuscht, die letzten 20 Minuten sind nicht erklärbar.“
Dennoch räumte der Sythener ein: „Das waren keine Dinge, die man im nächsten Spiel nicht besser machen kann. Fehler passieren, das gehört zur Entwicklung einer Mannschaft dazu.“
- Tore: 0:1 Sopora (60.), 1:1 Pieper (73.), 2:1 Banken (75.), 3:1 Bärtels (86.), 4:1 Caenars (90.)