Der Stadtsportverband (SSV) Haltern hat sich als Veranstalter erneut in die Diskussion um die Fußball-Stadtmeisterschaft eingeschaltet. Nachdem Lukas Große-Puppendahl, Trainer des Siegers TuS Haltern am See, kurz nach dem Ende des Turniers Kritik am einwöchigen Modus äußerte, gab es einen Konter des SSV-Vorsitzenden Hans-Peter Klauke.
Zuletzt hatten noch fünf weitere Trainer auf Nachfrage dieser Redaktion zu der Thematik Stellung bezogen. Dass es nicht einfach sein könnte, den Modus zu ändern, war allen bewusst. Dennoch erklärten die meisten ebenfalls, dass sie sich Veränderungen wünschen.
Nun die erneute Reaktion des Stadtsportverbandes in Person von Hans-Peter Klauke, der die Vorsitzenden und weitere Vertreter der Vereine in einem Brief angeschrieben hat, der auch an die Halterner Zeitung geschickt wurde.
„Sie haben nicht unbedingt die Sicht auf die gesamte lokale Sportpolitik“
Darin verweist der SSV-Vorsitzende darauf, dass Fußball-Fachwart Willi Ebers bereits geäußert hatte, „im entsprechenden Gremium im Hinblick auf zielführende Veränderungen für die kommenden Stadtmeisterschaften zu diskutieren, eine Umsetzung für das Jahr 2023 war aber nicht mehr möglich“.
Dass die Diskussion nun noch mal öffentlich in der Presse fortgeführt wurde, sei für Klauke unerklärlich. „Insgesamt halte ich es für nicht angebracht, dass Äußerungen von einigen Einzelpersonen (wie in diesem Fall von Trainern) wiederholt in der Presse veröffentlicht werden, ohne mit den tatsächlichen Verantwortlichen gesprochen und auch diese Meinungen veröffentlicht zu haben“, heißt es.

Mit „den tatsächlichen Verantwortlichen“ meine er die Vorsitzenden und Fußballabteilungsleiter der Vereine sowie die entsprechenden Vertreter des Stadtsportverbandes.
Die Trainer der Teams seien zwar wichtige Personen, „letztlich aber von den Vereinen bezahlte Angestellte, die, oft nur zeitlich begrenzt, für die Betreuung einer Mannschaft verantwortlich sind. Diese haben nicht unbedingt die Sicht auf die gesamte lokale Sportpolitik in Haltern am See“.
Vereine sollen sich bei öffentlicher Diskussion zurückhalten
Darüber hinaus stellt er in Frage, ob die geäußerten Trainerstimmen tatsächlich auch die Meinung der Spieler wiedergeben. „Ich gehe davon aus, dass die größere Anzahl von Halterner Spielern in den Halterner Mannschaften sich gerne im Rahmen von Stadtmeisterschaftsspielen gegen Freunde, ehemalige Schulkameraden und Bekannte aus anderen Halterner Vereinen messen und begegnen wollen, statt gegen fremde Spieler aus anderen Städten anzutreten, zu denen sie keinen Bezug haben“, schreibt Klauke.
Zielsetzung der Stadtmeisterschaft sei es auch, dass alle zu einem Fußballfamilienfest zusammenkommen und sich in einem Turnier messen. „Dieser Gedanke ist bei einigen Trainern anscheinend gar nicht vorhanden bzw. berücksichtigt.“
Der Stadtsportverband sei als Veranstalter „offen für von der Mehrzahl der Vereine gewünschte und auch sinnvolle Änderungen am Modus der Stadtmeisterschaften. Er möchte sich dieses bisher gut funktionierende und angenommene große Sportevent im Sommer nicht durch einige wenige lautstarke wiederholende Äußerungen schlecht oder gar kaputt reden lassen“.
Darüber hinaus werden die Vereinsvertreter gebeten, „darauf einzuwirken, dass dieses Thema öffentlich nicht weiter hochgekocht wird“. Verbesserungsvorschläge oder -wünsche sollen bis zum 30. September zugeschickt werden, damit in einer Fußballfachrunde „gemeinsam ergebnisoffen und konstruktiv im Sinne der Halterner Sportwelt“ darüber diskutiert werden könne.
- Nach dem Turnier sagte Lukas Große-Puppendahl vom TuS Haltern, dass die Stadtmeisterschaft seinem Team als Westfalenligist überhaupt nichts bringe. Früher spielte teilweise die zweite Mannschaft, in den vergangenen zwei Jahren war die erste Mannschaft dabei.
- Darüber hinaus warf er auch in den Raum, dass der Modus überarbeitet werden müsse.
- Keine 24 Stunden nach der Veröffentlichung der Kritik Große-Puppendahls meldete sich Hans-Peter Klauke vom Stadtsportverband bei dieser Redaktion und bezog Stellung. „Warum kommen sie dann?“, hatte er unter anderem gesagt, aber auch – mit Blick auf die Personalprobleme durch Urlaube oder Festivals bei einigen Teams – betont, dass der SSV doch verlangen könne, „dass die Vereine ihre Spieler für die Stadtmeisterschaft ein bisschen sensibilisieren“.
- Vor wenigen Tagen äußerten sich dann noch mal fünf weitere Trainer auf Nachfrage zu der Diskussion. Die Aussage, sie müssten ihre Spieler dafür sensibilisieren, bezeichnete Flaesheims Michael Onnebrink unter anderem als „fernab der Realität“. Zum Modus war sich der Großteil der Trainer einig: Ganz optimal ist der aktuelle nicht.
„So macht es für uns keinen Sinn“: Unmut beim TuS Haltern über die Stadtmeisterschaft
„Warum kommen sie dann?“: Stadtsportverband reagiert auf TuS-Kritik an der Stadtmeisterschaft
„Fernab der Realität“: Die Diskussion um die Halterner Stadtmeisterschaft geht weiter