Kein Westfalenpokal bei der Spvgg. Erkenschwick Polizei kippt Partie gegen Preußen Münster

Kein Westfalenpokal bei der Spvgg. Erkenschwick: Polizei kippt Spiel gegen Preußen Münster
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Selbst Pokalspielleiter Klaus Overwien war überrascht: Am Donnerstag (2.11.) bekamen er und die Spvgg. Erkenschwick schriftlich bestätigt, was sich angekündet hatte: Die Polizei untersagt der Spvgg. Erkenschwick das Westfalenpokalspiel am 18. November im Stimberg-Stadion auszutragen. Das Datum war von Klaus Overwien für „alternativlos“ befunden worden, beide Vereine hatten sich mit Spieltermin und Spielort bereits arrangiert. Overwien: „Ich setze nicht an ohne das Okay der ZIS (Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze bei der Polizei; die Red.). Das lag vor.“

Allerdings hat die Sache in der Zwischenzeit eine Eigendynamik entwickelt. Denn mittlerweile sollen der Polizei Erkenntnisse vorliegen, dass sich am besagten 18. November mehrere Fangruppierungen verschiedener Vereine am Stimberg einfinden wollten – und das nicht zum freundlichen Austausch. Erkenschwicks Geschäftsführer Andreas Giehl und Klaus Overwien bestätigen auf Nachfrage, dass die Polizei diese Befürchtungen hegt und daher in dieser Woche ein Austragungsverbot ausgesprochen hat.

Was die Frage aufwirft: Wenn schon nicht das Stimberg-Stadion tauglich ist, um ein Westfalenpokal-Viertelfinale – wenn auch unter besonderen Umständen – auszurichten, welche Arena im Umkreis ist es dann? Seit der NRW-Liga (Saison 2011/2012) wurde in Oer-Erkenschwick nicht mehr in Sicherheitsmaßnahmen investiert. Eine Fantrennung zum Beispiel ist nur bedingt möglich. Neue Zäune wurden nicht gezogen, sondern bisweilen (wie auf der Gegengraden) abgebaut. Das rächt sich jetzt offenbar.

Heimrechttausch als Alternative?

Pokalspielleiter Overwien ist von der Entwicklung ebenso überrascht wie der Verein Spvgg. Erkenschwick. „So kurz nach der Nachricht kann ich nichts sagen.“ Allerdings lässt der Funktionär aus Waltrop durchblicken, dass es naheliegend sei, einen Heimrechttausch anzustreben. Das heißt, das Pokalspiel würde dann am 18. November im Preußen-Stadion an der Hammer Straße ausgetragen. Das verfügt über Sicherheitsstandards für die 3. Liga.

Der Unmut am Stimberg ist groß, in den diversen Foren ballt sich der Ärger, dass dem Verein ein Highlight genommen wird. Allerdings scheint zumindest große Teile der Erkenschwicker Fanszene bewusst: Aus der Luft gegriffen sind die Befürchtungen der Polizei wohl nicht. Und auch Andreas Giehl schwant: „Es muss etwas getan werden im Stadion, aber das muss auch politisch gewollt sein. Das ist jetzt meine persönliche Meinung“, so der Erkenschwicker Vereinsgeschäftsführer.

Es mangelt an der Infrastruktur

Ähnlich sieht das Klaus Overwien: „Die Infrastruktur hier in der Region ist einfach nicht gut genug.“ Bei den Westfalenpokalspielen mit Beteiligung von Arminia Bielefeld sei zum Beispiel alles glatt gelaufen. Gespielt wurde dabei in Herford und in Verl, wo es offenbar ausreichende Sicherheitsstandards gibt. Und wo an Terminen gespielt wurde, an denen nicht Länderspielpause war wie jetzt am 18. November.