Spielabbruch und Polizei-Einsatz TuS Henrichenburg II verlässt beim FC 96 III vorzeitig den Platz

Spielabbruch und Polizei-Einsatz: TuS Henrichenburg II verlässt beim FC 96 III vorzeitig den Platz
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80 Minuten lang hätte niemand damit gerechnet, dass diese Partie ein solches Ende nimmt. In der Kreisliga C4 Recklinghausen spielen zur Mittagszeit auf dem Vorplatz des Stadion Hohenhorst der FC 96 Recklinghausen III und die zweite Mannschaft des TuS Henrichenburg. Es ist kurz nach halb eins, die Gastgeber führen mit 7:2, alles ist ruhig. Plötzlich geht es hoch her – Polizei-Einsatz und Spielabbruch inklusive.

Letztlich war es einmal mehr eher eine dieser Kleinigkeiten, die immer mehr auf den Amateurfußball-Plätzen Einzug halten. Ein Wort gibt das andere, plötzlich wird es auch körperlich wild. Verantwortliche beider Vereine berichten unisono zwar im Nachklang, dass sich viele Akteure vorbildlich und deeskalierend verhielten. Am Ende steht aber eben auch der Fakt, dass eine Strafanzeige wegen Körperverletzung vorliegt, wie Polizei-Pressesprecherin Annette Achenbach bestätigt. Und das Kreissportgericht wird sich mit dem Vorfall ebenfalls noch beschäftigen.

André Boschella, Sportlicher Leiter des TuS Henrichenburg und Spieler der zweiten Mannschaft, schildert den Vorfall wie folgt: „An sich war es eigentlich ein ganz normales Spiel und auch gar nicht unfair.“ Kurz vor Schluss sei die Situation dann allerdings eskaliert. Ein 96-Spieler habe dem TuS vorgeworfen, nicht fair zu spielen, nachdem ein Ball angeblich im Seitenaus war. Die Partie lief weiter, Henrichenburg bekam kurze Zeit später einen Eckball zugesprochen – und fortan wurde es wild.

„Viele FC-Spieler haben sich positiv verhalten“

Ein Recklinghäuser Akteur soll dann einen Gegenspieler ins Gesicht geschlagen haben. Die Folge waren eine Rudelbildung und hitzige Diskussionen. Die Gäste zogen sich in die Kabine zurück und entschieden sich, nicht mehr weiterzumachen. Boschella betont aber auch, dass sich viele Spieler des FC 96 sehr positiv verhalten hätten. „Sie haben Verständnis gezeigt, sich für das Verhalten des einen einzigen Spielers entschuldigt und geholfen zu deeskalieren.“

André Boschella
André Boschella ist Sportlicher Leiter des TuS Henrichenburg und begründet die Entscheidung zum Spielabbruch. © Volker Engel

Bilal El Sabeh, Sportlicher Leiter des FC 96 Recklinghausen, stand am Sonntag ebenfalls im Kader der dritten Mannschaft und wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit auch eingewechselt. Er war also nah dran am Geschehen, die entscheidende Szene sah er aber nicht im Detail. „Dass es nach diesem völlig normalen Spielverlauf so endete, war wirklich unnötig“, sagt El-Sabeh.

Die Darstellung der Henrichenburger bestätigt El-Sabeh in großen Teilen. „Ob es allerdings dann wirklich notwendig war, gleich komplett den Platz zu verlassen, weiß ich auch nicht. Darüber kann man sicher diskutieren.“ Zwischen den beiden Klubs bleibe aber trotzdem nichts hängen, hoffe man. „Ali Mahmoud und ich haben den Henrichenburgern auch sofort eine Kiste hingestellt.“

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