
Zweikämpfe gab es beim Duell zwischen Concordia Flaesheim und dem FC 96 Recklinghausen, am Ende setzten sich Thomas Fritzsche (rot) und die Flaesheimer mit 1:0 durch. © Andreas Hofmann
Seltener Anblick: Flaesheim gegen FC 96 war anders als die meisten Kreisliga-Spiele
Fußball: Kreisliga A
Erst in der 86. Minute wurde der A2-Aufstiegskracher zwischen Concordia Flaesheim und dem FC 96 Recklinghausen entschieden. Schon vorm Anpfiff war klar: Das ist keine normale Kreisliga-Partie.
Die Rahmenbedingungen für das Topspiel der Kreisliga A2 zwischen Concordia Flaesheim und dem FC 96 Recklinghausen waren perfekt. Rund 300 Zuschauer waren vor Ort und auch das Wetter hätte nicht besser sein können. Doch es gab noch einen weiteren Aspekt, der dieses Spiel zu einem besonderen machte - und direkt ins Auge stach.
Denn jeder, der schon mal ein Kreisliga-Spiel gesehen hat, der wird auch bei der Partie der beiden A2-Spitzenteams damit gerechnet haben, dass nur ein Schiedsrichter auf dem Platz steht. Doch ein ganzes Gespann war die Reise nach Flaesheim angetreten, um die Partie zu begleiten. Gepfiffen hat Ralf Groß, dem Tim Knepper und Yannick Bloch an den Außenlinien assistierten.
Das ist eigentlich erst ab der Landesliga üblich. Doch die Concordia war mit der Bitte, ein Gespann einzusetzen, auf den Fußballkreis zugegangen, sagt Steffen Schröder, seit Kurzem Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschusses. „Da es in dem Spiel um richtig was ging, haben wir zugestimmt.“
Flaesheims Trainer: „Eine Partie, die auch anders hätte laufen können“
Allerdings, betont er, hätte es kein Schiedsrichtergespann gegeben, wenn es nicht explizit angefordert worden wäre. Eines einzusetzen, das zeigte sich über die gesamten 90 Minuten des Aufstiegskrachers, den Flaesheim letztendlich mit 1:0 für sich entschied, war die richtige Entscheidung.
Das Gespann machte seine Sache gut und hatte großen Anteil daran, dass es nie sonderlich hitzig wurde. Nur zwei Gelbe Karten - je eine pro Team - unterstreichen das. „Im Nachgang kann ich nur sagen, dass das wirklich super war“, so Flaesheims Trainer Michael Onnebrink.
„Ein Spiel auf dem Niveau mit drei Schiedsrichtern zu spielen, finde ich top.“ Die Ansetzung eines Gespanns bei wichtigen Spielen - egal ob es um den Auf- oder Abstieg geht - befürwortet er. „Das war eine Partie, die auch anders hätte laufen können“, sagt er. Doch die Unparteiischen sorgten dafür, dass dem nicht so war.
Alle drei traten kaum in Erscheinung - ein gutes Zeichen bei der Bewertung von Schiedsrichtern. In Halbzeit zwei standen sie dann allerdings doch zwei Mal im Mittelpunkt: Beide Male traf Dejan Petrovic zur Führung für den FC 96 Recklinghausen, beide Male wurde sein Tor wegen einer Abseitsstellung aberkannt.
„Ohne Linienrichter hätte ein Tor mit Sicherheit gezählt, da bin ich mir sicher“, sagt Michael Onnebrink. „Das ist aber nicht als Vorwurf an den Schiedsrichter gemeint. Alleine ist das einfach nicht zu sehen.“ Hatte seine Mannschaft in diesen Situation also Glück, dass es ein Schiedsrichtergespann gab, bedeutet das im Umkehrschluss, dass der FC 96 Pech damit hatte.
Karsten Quante, Trainer des FC 96 Recklinghausen, ist aber ebenfalls davon überzeugt, dass bei solch außergewöhnlichen Spielen ein Gespann sinnvoll ist. „Ralf Groß und sein Team haben das sehr gut gemacht, da gibt es überhaupt nichts zu meckern“, sagt Quante. Beim zweiten Abseitstor sei die Situation vielleicht etwas knifflig gewesen. „Aber da war meine Sicht auch nicht optimal“, meint Quante.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.

Fußball-Fan, “auf Kohle” geboren, mit Herz für Bergbau-Geschichte und kleine Sportvereine, in denen vielfach Großes entsteht. Wenn nicht auf dem Platz zu finden, dann mit dem E-Bike zwischen Münsterland und Sauerland.