Schlägerei nach Abpfiff Spieler erstattet Anzeige - Spvgg. Erkenschwick legt Protest ein

Spieler erstattet Anzeige, Verein legt Protest ein
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Am 26. Februar war Kreisliga-C4-Spitzenreiter Spvgg. Erkenschwick II zu Gast bei SW Meckinghoven IV. Die lange Zeit durchaus faire Partie auf dem Kunstrasenplatz an der Böckenheckstraße im Dattelner Süden endete aus sportlicher Sicht 1:1. Nach Spielschluss kam es aber zu einer Auseinandersetzung zwischen Erkenschwicks Kapitän Fabio Kowalke und zwei Meckinghover Spielern - und das direkt vor den Augen von Schiedsrichter Özcan Özdemir, der für den eigentlich angesetzten Peter Lakomski eingesprungen war, der kurzfristig erkrankt abgesagt hatte.

Schiri Özdemir, der im Anschluss noch das Spiel der dritten Mannschaft der Meckinghover pfiff (0:10 gegen DJK Spvgg. Herten II), zeigte den beiden Meckinghover Spielern auch folgerichtig die Rote Karte. Der eine soll Kowalke umgestoßen, der andere auf den am Boden liegenden Spvgg.-Kapitän eingetreten haben. Der Unparteiische hatte die Nummer 19 und Nummer 20 der Schwarz-Weißen als Übeltäter ausgemacht und trug daher die Namen der beiden Spieler mit Roter Karte ein, die so in dem elektronischen Spielbericht vermerkt waren. Bei einem der beiden stimmte der Name aber nicht.

Fabio Kowalke (l.) wurde im Spiel gegen Meckinghoven IV nach Spielschluss von zwei Meckinghover Spielern angegangen.
Fabio Kowalke (l.) wurde im Spiel gegen Meckinghoven IV nach Spielschluss von zwei Meckinghover Spielern angegangen. © Andreas von Sannowitz

Fabio Kowalke ging mit starken Schmerzen tags darauf zum Arzt, hatte Prellungen und ein Schleudertrauma, fiel mit Krankenschein auch fürs Topspiel am Sonntag (5.3.) gegen Verfolger VfB Waltrop II (3:0) aus. Der Oer-Erkenschwicker erstattete, nach eigenen Angaben, nachträglich auch eine Anzeige bei der Polizei. Und bei der Recherche nach den Namen sei ihm aufgefallen, dass dort der Spieler mit der Nummer 20 gar nicht der im Spielbericht eingetragene war, sondern ein ihm bekannter anderer Fußballer aus Oer-Erkenschwick. „Man kennt sich schließlich“, sagt Fabio Kowalke.

Das bestätigt auch Meckinghovens Trainer Ersin Öztürk und gibt zu, dass dort beim Ausfüllen des Spielberichts nicht alles mit rechten Dingen zuging: „Wir hatten den Spielebericht schon freigegeben und konnten es auch nicht mehr ändern. Am Ende hab‘ ich gedacht, dass es eh keinem auffallen würde.“ Ob es jetzt ein Versehen war oder Absicht, hat für die Entscheidung des Sportgerichts keine große Bedeutung. Erhard Korinth, Vorsitzender des Kreisfußballausschusses und dort auch für die Roten Karten zuständig, hat bereits Sperren ausgesprochen, die Angelegenheit aber grundsätzlich zur Entscheidung ans Kreissportgericht weitergeleitet.

Meckinghover Spieler trotz fünfter Gelber Karte dabei

Aufgefallen ist die Sache mit dem falschen Namen dann am Ende tatsächlich nur, weil sich die beiden Meckinghover Spieler nach Spielende nicht im Griff hatten. „Der eine hat den Erkenschwicker Spieler Kowalke umgestoßen und der andere ihn getreten“, bestätigt auch Schiedsrichter Özdemir den Vorfall.

Die Angelegenheit wird demnächst vor dem Kreissportgericht entschieden.

Thomas Radolla, der zuständige Richter dort, habe ihm auch schon ein Foto des Beschuldigten geschickt, dessen Name nicht im Spielbericht auftaucht. „Und ja, das war der Spieler, der gegen Erkenschwick auf dem Platz stand“, bestätigt Schiri Özcan Özdemir. Brisant: Dieser Spieler hätte gegen Erkenschwick gar nicht spielen dürfen, hatte zuvor nämlich die fünfte Gelbe Karte gesehen und war gesperrt.

Bei der Spvgg. Erkenschwick geht man nun ganz stark davon aus, dass das 1:1 nachträglich in einen 2:0-Sieg umgewertet wird, weil der Gegner einen Spieler unter falschem Pass hat spielen lassen, der zudem noch gesperrt war. Der Spieler, der auf Kowalke eingetreten haben soll, wurde bereits für drei Spiele gesperrt. Die Sache wird aber weitere Konsequenzen für den jungen Fußballer haben.

„Wir werden ihn, ungeachtet seiner Sperre, bis zum Saisonende nicht mehr einsetzen. So etwas geht gar nicht, auch wenn er sagt, dass er provoziert worden sei“, sagt Meckinghovens Trainer Ersin Öztürk, der übrigens in der Jugend selbst für die Spvgg. Erkenschwick spielte. Zudem wird sich der Meckinghover Fußballer nach der Anzeige Kowalkes auch zivilrechtlich verantworten müssen.

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