Rudelbildung, Rote Karten und Sorgen um zwei Spieler Starke HSC-Leistung wird nicht belohnt

Rudelbildung, Rote Karten und Sorgen um zwei HSC-Spieler
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Das Spiel war bereits entschieden, da wurde es noch mal hitzig auf dem Feld: In der 58. Minute, beim Stand von 24:30 aus Sicht des HSC Haltern-Sythen gegen den HC Westfalia Herne, wurde Leon Köppen nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte unsanft in der Luft gestoppt. Offene Wunden an Kopf und Arm und, so HSC-Trainer Daniel Schnellhardt nach der Partie, vielleicht auch eine Knieverletzung waren die Folge - und eine Rudelbildung, die mit Roten Karten für Halterns Rasmus Bankwitz und Hernes Oskar Kostuj endete.

Nach einer Unterbrechung und den anschließenden letzten zwei Minuten stand ein in der Höhe etwas zu deutlicher 32:26-Sieg für die Gäste aus Herne auf der Anzeigetafel. „Es war ein geiles Handballspiel“, sagte Schnellhardt nach der Partie, die gut für seine Mannschaft begonnen hatte.

Angeführt von Julian Schrief, der sieben seiner acht Siebenmeter verwandelte und insgesamt elf Tore erzielte, sowie Tobias Spiekermann, der erst wenige Tage zuvor sein Comeback gefeiert hatte, ging der HSC Haltern-Sythen direkt in Führung und konnte diese zwischenzeitlich auf drei Tore ausbauen (5:2, 11.). Doch wenig später der erste Schock für die Gastgeber: Nach seinem Treffer zum 7:5 verließ Spiekermann humpelnd das Feld (15.).

Herne zieht nach Halterner Fehlwürfen davon

„Er ist umgeknickt“, sagte sein Trainer später und ging von einer Bänderdehnung aus. Die Partie war damit für den Youngster frühzeitig gelaufen. Dem Spiel des HSC war sein Ausfall zwar anzumerken, doch blieb es erst mal bei der kleinen Führung.

Nach einer Zeitstrafe gegen Leon Köppen (18.) und wenig später einer umstritten Zeitstrafe für Rasmus Bankwitz (20.) drehte Herne die Partie und ging erstmals mit 12:11 selbst in Führung (20.). Bis zum Ende der ersten Halbzeit, die zwei Mal von den Schiedsrichtern wegen Beleidigungen von den Zuschauerrängen kurz unterbrochen wurde, konnten die Halterner noch einige Male ausgleichen, in die Kabinen ging es aber mit einem 15:17.

Wenige Minuten vor dem Schlusspfiff wurde Halterns Leon Köppen rüde gefoult, woraufhin es zu einer Rudelbildung kam, während der HSC-Spieler noch am Boden lag.
Wenige Minuten vor dem Schlusspfiff wurde Halterns Leon Köppen rüde gefoult, woraufhin es zu einer Rudelbildung kam, während der HSC-Spieler noch am Boden lag. © Andreas Hofmann

Danach kam die Westfalia besser in die zweite Halbzeit, doch diesmal war es der HSC, der zurückkam und ausgleichen konnte (20:20, 41.). „Kurz darauf vergeben wir vier freie Würfe hintereinander und die ziehen auf 21:25 davon, das ist ärgerlich“, stellte Daniel Schnellhardt fest.

Spätestens da war seinem weiter personell gebeutelten Team anzumerken, dass die Kräfte und damit auch die Konzentration schwanden. Herne nutzte das, wenngleich die Halterner nie aufgaben und so verhinderten, dass die Gäste komplett davonziehen konnten.

A-Jugend-Keeper hält zwei Siebenmeter

„Am Ende kannst du das Spiel verlieren, aber es war etwas zu hoch“, so Halterns Trainer, der sich nach der Niederlage vor allem um Leon Köppen sorgte, für den es direkt ins Krankenhaus ging, und Tobias Spiekermann. Zwei weitere potenzielle Ausfälle im ohnehin dünnen Kader des HSC Haltern-Sythen, bei dem mit Sam Ramin (Entzündung an der Schulter) und Torwart Alexander Busche (Schleimbeutelentzündung am Ellbogen) zwei Spieler aufliefen, die eigentlich gar nicht fit sind.

Vor allem Busche zeigte dabei eine starke Leistung, ließ die Herner Spieler und Zuschauer ein ums andere Mal verzweifeln. „Er hat trotz seiner Verletzung super gespielt“, so Daniel Schnellhardt, der als zweiten Torhüter Finn Mengede aufbot. Der A-Jugend-Keeper feierte einen starken Einstand und hielt zwei von sechs Siebenmetern, einen setzten die Herner an den Pfosten.

HSC: Busche, Mengede - Kuhlbrodt, Mischke, Charfreitag (1), Spiekermann (2), Weber (2), Schrief (11/7), Gadow, J. Beumer (1), Ramin (4), Köppen (1), Krause (4), Bankwitz

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