Nachdenkliche Gesichter bei den Hausherren, ein Auftakt fast nach Wunsch bei den Gästen: Bezirksligist VfB Hüls und Landesligist TuS Haltern am See standen sich am Sonntag in ihrem ersten Freiluft-Test des Jahres gegenüber. Und der endete auf dem Papier standesgemäß.
Mit 3:0 setzte sich der Landesligist durch. „Das war unser Ziel: Wir wollten das Spiel zu null gewinnen“, sagte Trainer Sebastian Amendt hinterher. „Wir hätten sogar noch ein, zwei Tore mehr erzielen können, wenn wir unsere Angriffe genauer ausgespielt hätten.“ Dabei räumte der Coach allerdings auch ein, dass die Null beim TuS vor allem aus zwei Gründen stand.
TuS-Torhüter Mecking verhindert Hülser Treffer
Einerseits war Torhüter Maurice Mecking trotz der Kälte immer auf Betriebstemperatur. „Er hat heute gut gehalten“, befand Amendt. Andererseits forderten die Hülser Schützen von ihm auch keine unmöglichen Paraden. Mit seinen Chancen ging der Bezirksligist etwas fahrlässig um. Trainer Manfred Wölpper ärgerte das.
„Nach der Pause müssen wir eigentlich das 1:1 erzielen“, verwies der Coach auf die offensiv beste Phase seiner Mannschaft. Zu Beginn der zweiten Hälfte attackierte der VfB früh und arbeitete ein paar gute Möglichkeiten heraus. Nico Glüsing scheiterte frei vor und an Mecking, Marcel Ryczak vergab und Patryk Beczkowski rauschte knapp an einer Hereingabe vorbei.
So reichte dem Mitternachtscup-Sieger eine grundsolide Vorstellung, um das erste Freiluft-Spiel klar für sich zu entscheiden. Nach recht ausgeglichener erster Hälfte kombinierten Torben Kranz und Lorenz Alsmann in der 43. Minute die Chance zum 0:1 heraus. Tom Nöldemann ließ mit seinem Abschluss VfB-Torhüter Leon Sandkühler keine Chance. Die Hülser forderten energisch einen Abseitspfiff, Schiedsrichter Tim Szymczak sah beim Zuspiel aber einen Hülser Verteidiger näher an der Grundlinie postiert.

Noch unglücklicher waren aus Hülser Sicht die Treffer zwei und drei. Erst sprang Lenn Dobersek eine kernig vors Tor getretene Flanke ans Bein – 0:2 (61.). Pech für den jungen Marler, der nach eineinhalb Jahren Fußballpause ein ordentliches Comeback feierte. Beim 0:3 stand Torhüter Timo Kulak Pate. Der wollte an der Kante des Strafraums den Ball wegschlagen, traf die Kugel aber nicht richtig, sodass sie passgenau auf dem Fuß von Vangjel Frasheri landete. Der Halterner Mittelfeldspieler hatte keine Mühe, ins leere Tor zu treffen (70.).
Tatsächlich hätten am Ende noch mehr Treffer für den TuS fallen können. Durch Torben Kranz etwa, der sich immer wieder vorn einschaltete und in der 79. Minute den Pfosten traf. Oder durch Nico Lange, der in der 87. Minute freistehend verzog.

Wie beim Finale der Marler Hallenstadtmeisterschaft in der Nacht zu Samstag ließ der VfB Hüls auch gegen den TuS am Ende viel zu viel zu. Das sei auch eine Frage der Fitness, fand Trainer Manfred Wölpper hinterher. Der Routinier blickte nach seinem Debüt in einem Spiel am Badeweiher sofort nach vorn – auf arbeitsreiche Trainingseinheiten in der Vorbereitung: „Wie heißt es so schön: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.“
Testspiel: VfB Hüls - TuS Haltern 0:3
- VfB Hüls: Sandkühler (46. Kulak) - Chianese (35. Beczkowski), A. Kreuz, Dobersek, Langohr (46. Durmaz), von Kiedrowski, Glüsing, Thomaszik (46. Hempel), Potratz, Ryczak, Strate
- TuS Haltern: Mecking - Kranz, Weid, Sandkühler (55. Anhuth), Arndt, Michalak, Frasheri, Nöldemann, Alsmann (55. Alsmann), Nishio (55. Kurtoglu), Gülsoy (68. Oruc)
- Tore: 0:1 Nöldemann (43.), 0:2 Dobersek (61., ET), 0:3 Frasheri (70.)
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Schiedsrichter: Tim Szymczak (Erkenschwick)
Zuschauer: 50