Niklas Schnabel aus Haltern engagiert sich seit rund 13 Jahren beim ATV Haltern in der Badminton-Abteilung. In dieser Zeit hat sich der mittlerweile 20-jährige Lehramtsstudent von den Minis über die Jugend- und Seniorenmannschaften bis hin zum Trainings- und Organisationsbereich entwickelt. Er freut sich aktuell über seinen „guten Draht“ zur U19-Mannschaft und sagt: „Die Übungseinheiten sind jedes Mal eine echte Freude, auch wenn wir manchmal nur mit Terrabändern trainieren.“
Er erinnert sich noch genau, wie alles begann. „Damals gab Jonathan Rathke in meiner Grundschule eine Federball-Vorstellung und hat mich zu einem Schnuppertraining eingeladen“. Dort traf er gleich mehrere Bekannte und fand so schnell Anschluss an die Trainingsgruppe.
„Damals war der Sport zunächst noch Nebensache, aber mein Interesse war geweckt und ich habe Spaß daran gefunden“, erzählt Schnabel. Nach dem Start in der U13-Mannschaft erlebte er später in der U15 schon bald erste eigene gute Platzierungen in der Bezirksliga und bei Turnieren. Doch der Übergang in die Seniorenklasse gestaltete sich für ihn etwas schwieriger als gedacht. „Die haben damals einfach zu gut gespielt.“
Zwangspause
Mit einem FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) fand Schnabel aber eine für ihn passende Möglichkeit, um sich in „seinem“ Sport weiter zu engagieren. So begann er 2021 beim ATV zunächst beim Basketball und Indiaca, half auch schon mal beim Kindersport aus und griff zu, als sich ihm der Einstieg beim Badminton bot.
„Schon bei den ersten Trainingsvorbereitungen habe ich direkt gemerkt, das ist genau mein Ding“, sagt er. Als Grundeinstieg macht er zunächst den Schein zum Trainerassistenten in Hamm. Nach seinem FSJ-Jahr übernahm er 2022 erste Trainingsgruppen der U15 bis U19 und sagt: „Zum ersten Training ging ich schon mit gemischten Gefühlen, war aber über die Akzeptanz in der Gruppe positiv überrascht.“
Den für Mai dieses Jahres geplanten Beginn der C-Trainerlizenz musste er wegen einer Verletzung auf den Herbst verschieben. Die Zeit bis dahin nutzt er nun auch für die Vorbereitung zum C-Plus-Trainer und ist zuversichtlich, beides bis zum Jahresende zu schaffen.
In seinen Trainingseinheiten möchte er gerne wieder den während der Corona-Zeit etwas verlorengegangenen Ehrgeiz“ bei den Jugendlichen wecken. „Die Lust auf den Sport mit neuen Zielen zu vermitteln, ist für mich eine ganz besondere Herausforderung“, so der Halterner.
Seit 2022 Jugendwart
Dabei bringt er auch seine eigenen positiven Erfahrungen aus der Sportjugend, wie zum Beispiel die Gemeinschaftserlebnisse bei der Teilnahme am Flora Cup, mit ein. Zu Anfang passten seine Trainingspläne noch nicht so ganz zu den individuellen Einzelstärken der Jugendlichen, aber eine passende Anpassung des Konzepts brachte mit der schrittweisen Förderung des individuellen Leistungsspektrums in der Trainingsgruppe bald den gewünschten positiven Effekt.
Daneben übernahm Niklas Schnabel ab April 2022 die Verantwortung als Jugendwart. In diesem Amt wurde er erst kürzlich einstimmig wiedergewählt.
Ein weiteres neues Betätigungsfeld fand er in diesem Jahr bei dem wieder nach der Corona-Pandemie ausgetragenen Großturnier um den Halterner Stauseepokal. Hier engagierte er sich im Organisationsteam rund um den Abteilungsleiter Jan Breitkreuz und fand mit der Implementierung der vom Verein bisher noch nicht genutzten neuen Verbandssoftware „Turnier.de“ ein wichtiges Einsatzgebiet.
„Ich fiebere dem Tag entgegen“
„Das war eine echte Herausforderung, brachte uns aber große Vorteile bei der Online-Meldung und der schnellen Ergebnispräsentation im Netz“, erzählt der 20-Jährige. Allerdings blieb über die beiden Turniertage sein Adrenalinspiegel gleichbleibend hoch. „Das war schon anstrengend und auch mit einem gewissen Risiko behaftet. Bei einem Ausfall oder Systemfehler wären wir in echte Schwierigkeiten gekommen.“
Neben seinem Engagement beim ATV Haltern arbeitet Schnabel auch noch bei der DJK BV Essen-Steele mit. Dort unterstützt er bei den Trainingsvorbereitungen, hilft bei der Turnierauswertung und erstellt Förderanträge für den Verein. Zusätzlich ist er auch noch beim Werdener Turnerbund als Sportwart tätig und hilft dem Verein auch bei anfallenden Verwaltungstätigkeiten.
Mit diesem vielschichtigen Engagement möchte sich Niklas Schnabel einen möglichst breitgefächerten Erfahrungsschatz aufbauen, um diesen auf seinem weiteren Weg im Trainerbereich zu nutzen. Da Badminton für ihn zu einem wichtigen Lebensbereich geworden ist, tut ihm seine aktuell medizinisch notwendige Zwangspause besonders weh. „Ich fiebere dem Tag entgegen, an dem ich endlich wieder selbst aktiv den weißen Federball über das Netz jagen kann.“
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