Nach Trainerwechsel bei GW Erkenschwick Timo Ostdorf lobt die Arbeit seines Vorgängers

Nach Trainerwechsel bei GW Erkenschwick: Timo Ostdorf lobt die Arbeit seines Vorgängers
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Sascha Vitolins war enttäuscht, hatte aber auch Verständnis für die Entscheidung der sportlichen Leitung. Am Dienstagabend (20.12.) hatten Martin Sonntag, Florian Tritter und der Trainer von A-Ligist GW Erkenschwick noch einmal ein Sechs-Augen-Gespräch geführt. An dessen Ende waren sich alle Beteiligten einig, dass es besser sei, getrennte Wege zu gehen. „Wenn der Verein eine andere Idee hat, dann will ich nicht im Wege stehen“, sagt Vitolins. Mit dem Ex-Oberligaspieler und -trainer Timo Ostdorf wurde kurz darauf ein durchaus prominenter Nachfolger installiert. Doch wie will der neue Chef auf der Kommandobrücke das sportlich in Schieflage geratene Flaggschiff wieder auf Kurs bringen?

„Ich gehe die Sache völlig unbefangen an. Ich werde mit den Spielern arbeiten, die da sind. Wir müssen das alle gemeinsam schaffen und dazu gehört natürlich auch die A-Jugend und Trainer Sascha Hippler“, sagt Ostdorf. Um Neuzugänge werde er sich jetzt nicht in erster Linie kümmern. „Ich werde keine Spieler aus Haltern oder von Titania mitbringen. Für Neuzugänge ist die sportliche Leitung zuständig. Ich konzentriere mich auf die Arbeit mit der Mannschaft.“ Dazu schiebt GWE möglichen Abgängen im Winter strikt einen Riegel vor. Ostdorf: „Wir werden keinem unserer Spieler eine Freigabe erteilen. Wer sich abmeldet, wird also für sechs Monate gesperrt.“

Der Recklinghäuser Sascha Vitolins hofft, bald eine neue Aufgabe bei einem anderen Verein übernehmen zu können.
Der Recklinghäuser Sascha Vitolins hofft, bald eine neue Aufgabe bei einem anderen Verein übernehmen zu können. © Andreas von Sannowitz

Die Entwicklung bei seinem Heimatverein habe „Ossi“ mit einem „weinenden Auge“ verfolgt, wie er sagt. „Die Fehler wurden aber schon viel früher von anderen gemacht.“ Schon häufiger sei ihm die Frage gestellt worden, warum er nach seinem Aus beim TuS Haltern nicht direkt den Weg zurück zu den „Fröschen“ gesucht und sich erst bei der Spvgg. und dann bei Titania angemeldet habe.

„Zu dem Zeitpunkt, als ich mir was gesucht habe, wo ich mich fithalten und noch ein bisschen Fußball spielen kann, hatte ich keinen Bezug mehr zu Grün-Weiß und zu den Leuten dort. Das ist jetzt anders, wo Florian Tritter, Martin Sonntag, Stefan Wiegand oder Bernd Schneider sich im Verein einbringen und Verantwortung übernommen haben.“

Und wie bewertet Timo Ostdorf die Arbeit seines Vorgängers Sascha Vitolins? „Das kann ich natürlich nur aus der Ferne beurteilen. Aber so wie ich das sehe, hat Sascha Vitolins in der Hinrunde einen überragenden Job gemacht. Ich hatte befürchtet, dass alles noch viel schlimmer laufen würde. Die Mannschaft ist ja nicht abgeschlagen und hat ja noch eine realistische Chance, den Klassenerhalt zu schaffen.“

Martin Wüstenberg kommt von der Spvgg. 95/08 zu GWE

Dass es gerade in der Winterpause nicht einfach ist, externe Verstärkungen zu bekommen, das weiß auch der neue Trainer nur allzu gut. Einen Neuzugang - weitere könnten noch folgen - konnte der Sportliche Leiter Florian Tritter jetzt aber schon verkünden. Von B-Ligist Spvgg. Recklinghausen 95/08 wechselt Martin Wüstenberg zum Nußbaumweg. „Der Kontakt ist über Marcel Kemmeries zustande gekommen. Viel kann ich über den Spieler nicht sagen. Er soll aber eine echte Laufmaschine sein“, erzählt Florian Tritter.

In den kommenden Tagen will sich Timo Ostdorf dann bei einem gemeinsamen Treffen seinen neuen Spielern persönlich vorstellen. Am 6. Januar wird erstmals trainiert. „Da gehen wir aber in die Cageball-Halle“, sagt Ostdorf. Tags darauf dürfte es dann bei der zweitägigen Hallenstadtmeisterschaft, die GWE in der Willi-Winter-Halle ausrichtet, ein großes Hallo geben, wenn Ostdorf erstmals „offiziell“ als neuer GWE-Coach an der Linie stehen wird.

Offizieller Trainingswiederbeginn ist dann am 10. Januar. Testspiele, die noch Vorgänger Sascha Vitolins größtenteils vereinbart hat und die auch nach dem Trainerwechsel Bestand haben sollen, bestreitet A-Ligist GW Erkenschwick dann gegen Eintracht Erle (15.1./H), SV Westerholt (22.1./A), SG Horneburg (29.1./H) und SV Titania Erkenschwick (5.2./H). Der Ligaalltag mit der Pflichtspielpremiere Ostdorfs erfolgt dann am 12. Februar mit dem schweren Heimspiel gegen SG Suderwich.

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