Auf dem Reiterhof Kloth war am Wochenende beim alljährlichen Reitturnier wieder viel los.

© Horst Lehr

Mit vielen Fotos: Rund 400 Nennungen beim Turnier auf dem Reiterhof Kloth

rnReiterhof Kloth

Aufgrund der Corona-Pandemie durften beim Reitturnier auf dem Hof Kloth nur maximal 100 Zuschauer dabei sein. Es war nicht der einzige Unterschied zu den Turnieren in den vergangenen Jahren.

Lippramsdorf

, 14.09.2020, 11:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Am Wochenende stand der Lippramsdorfer Reiterhof Kloth einmal mehr ganz im Zeichen des Turniersports. Bei tollem Sommerwetter sahen die Wettkampfrichter spannende, komplett im Außenbereich ausgetragene Wettkämpfe. Michael Natrop, der Vorsitzende vom RV Lippramsdorf freute sich über rund 400 eingegangene Nennungen. „Wir wollten mit unserem Turnier auch in diesen schwierigen Zeiten den ländlichen Breitensport weiter fördern und uns den neuen Anforderungen stellen“, sagte er.

Doch wegen Corona war diesmal alles ganz anders. Einem vom Kreisgesundheitsamt Recklinghausen genehmigten Hygienekonzept folgend mussten sich Teilnehmer, Begleiter und die maximal 100 zugelassenen Zuschauer vor Betreten der Reitanlage an- und beim Verlassen wieder abmelden. Britta Büser war als Hygienebeauftragte des Vereins als Ansprechpartnerin vor Ort. „Wir haben den reinen Stallbetrieb vom Turnierbereich komplett abgetrennt und alle Personen haben ihre Daten auf den Anmeldebögen hinterlegt“, sagte sie. Die offizielle Siegerehrung und auch die beliebte Championsrunde der Sieger entfiel.

Mehrheit der Mitglieder stimmte für die Durchführung des Turniers

Die Dressur- und Sprungwettbewerbe wurden an verschiedenen Tagen strikt getrennt abgehalten und es galten die schon bekannten Desinfektions- und Abstandsregeln. „Trotz all dieser notwendigen Einschränkungen hat die Mehrheit unserer Mitglieder für die Durchführung des Turniers votiert. Man merkt auch an den vielen auswärtigen Nennungen, dass die Reiter endlich wieder aktiv werden wollen“, erklärte Heike Schober, die Pressewartin des Vereins.

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Am Samstag fanden die Dressurwettbewerbe in dem auf 20x40 Meter begrenzten Geviert statt. Der erste Auftritt war am frühen Samstagmorgen als geschlossene Veranstaltung ohne Berufsreiter für die Vorstellung der „Youngsters“, den 4- bis 6-jährigen jungen Pferden reserviert. Durchsetzen konnte sich am Ende Corinna May vom „RSV Zur Linde“. Sie gewann auf „Feiner Lord 5“ mit der Wertnote 8,2 knapp vor der für den „ZRFV Dorsten“ gestarteten Kristina Schmorleitz, die auf „Ninjago 5“ mit der Note 8,0 von den Richtern Beate Arentz und Björn Struss die zweitbeste Wertung erhielt.

Anika Reick vom Veranstalterverein brachte erstmalig ihre junge Stute „Diamanten DIVA HG“ an den Turnierstart. Im Mittelfeld platziert sagte sie später: „Ich bin richtig froh darüber, dass wir beide so gut durchgekommen sind.“ In der anschließenden Dressurreiterprüfung Klasse L war Malin Schmorleitz vom „Lavesumer Pferdesportverein Hohe Mark“ erfolgreich. Sie ritt auf „Don Miguel FH“ mit der Wertnote 8,0 auf den dritten Rang und erzielte in der Dressurprüfung Klasse A* ebenfalls den dritten Podiumsplatz.

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Am Sonntagmorgen eröffneten die Springreiter bereits um 8.30 Uhr mit einem Klasse A Springen das Turnier. Hier konnte Florian Kams vom „LZRFV Seppenrade“ überzeugen. Er siegte bei seinem Doppelstart zuerst auf „Santiano 57“ und verpasste danach mit „Fleur de la Coer S“ mit Platz vier nur knapp einen weiteren Podiumsplatz. Ebenfalls als erfolgreicher Doppelstarter war Jeremy Holst vom „Ländlichen ZRFV Haltern am See“ unterwegs. Er belegte auf „Cubicki N.W.“ die Ränge drei und fünf in den Punkt- und Stilspringprüfungen.

Julia Pawlus: „Damit hatte ich nie gerechnet“

Als dritte Starterin ritt die erst 16-jährige Julia Pawlus erstmalig auf ihrer Stute „Amber-Mae“ für den Lippramsdorfer Reitverein in den Sprungparcour. Zu Beginn noch sehr aufgeregt, wurde sie nach den ersten gelungenen Sprüngen immer sicherer und freute sich am Ende mit der Wertnote 7,8 über den zweiten Podiumsplatz. „Darüber freue ich mich total, denn damit hatte ich nie gerechnet.“

Ein Höhepunkt des Tages war am Nachmittag das Punktespringen mit Joker. Diesen hatte Parcourchef Jochen Schneider als letzten schwierigen Sprung zum Ende der Runde gesetzt. Damit war klar: Wer siegen wollte, durfte sich keinen Fehler erlauben und musste den Sprung riskieren. Am Ende jubelte Josefine Vortmann vom „Ländlichen ZRFV Marl“. Sie gewann auf „Cartini“ mit 44 Punkten in der hervorragenden Zeit von 35:06 Sekunden.

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Als letzte Prüfung des Tages wurde um 15.30 Uhr ein Springen der Klasse L mit Siegerrunde gestartet. Dabei kamen alle Null-Fehler-Ritte in einen zweiten Umlauf, wo sie erneut um den Sieg kämpften. Hier waren die auswärtigen Reiter unter sich und zeigten hervorragende Ritte, bei denen am Ende Julia Brockhoff vom „ZRFV Legden“ triumphierte.

Auf „Quarima B“ forcierte sie unterwegs das Tempo immer mehr, nahm dabei fehlerfrei die kürzesten Wege und ritt nach 39:44 Sekunden als strahlende Siegerin über die Ziellinie. Sie freute sich und sagte auf dem Abreiteplatz: „Der Sieg kam doch sehr überraschend. Nach einem halben Jahr Turnierpause habe ich damit noch nicht gerechnet.“

Natrop zog am Ende ein positives Fazit der unfallfreien Veranstaltung. Er freute sich über ein gelungenes Turnier mit strahlenden Siegern, lobte den Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer und dankte besonders den heimischen Sponsoren für ihre auch in Corona-Zeiten währende Unterstützung.

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