
© Olaf Krimpmann
Ein „Alphatier“, das große Fußstapfen hinterlässt: Wechsel an der Spitze des FLVW-Kreises 27
Fußball/Leichtathletik
Der Führungswechsel an der Spitze der FLVW-Kreises Recklinghausen ist geglückt. Dominik Lasarz wird ohne Gegenstimme ins Amt gewählt, Hans-Otto Matthey ist Ehrenvorsitzender. Der Abschied ist emotional.
Von einer Zäsur war im Bürgerhaus Süd immer wieder die Rede. Vom Ende einer Ära. Es war nicht einfach so dahergesagt, wie die Emotionen beim Kreistag 2022 des Fußall-und-Leichtathletik-Kreises 27 Recklinghausen zeigten.
Als Hans-Otto Matthey gegen 20.45 Uhr noch einmal das Wort ergriff, sich bei seinen Weggefährten und vor allem bei seiner Frau Petra bedankte, da hatte der 71-Jährige weiche Knie und eine noch weichere Stimme. Kurz darauf räumte der Recklinghäuser dann nach 21 Jahren im Amt endgültig die Bühne.
Der eine oder andere Vorstandskollege wirkt angefasst
Auf der wirkte zuvor schon der eine oder andere Vorstandskollege und Mitarbeiter ziemlich angefasst. Schiedsrichter-Chef Harald Woller etwa oder Kreiskassierer Klaus Roschkowski, alte Weggefährten Mattheys, die ihre Ämter aufgegeben haben. Oder Peter Nitsche, der in der Leichtathletik im Kreis über rund drei Jahrzehnte die Strippen gezogen hat.
Die Ära Matthey hatten zuvor bereits hochkarätige Gäste aus Politik und Sport gewürdigt. Landrat Bodo Klimpel etwa, der den Dank des Kreises Recklinghausen ausrichtete. Oder Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche, der Mattheys Arbeit würdigte und dem „KV“ ins Stammbuch schrieb: „Du scheidest aus dem Amt, aber nicht aus dem Leben.“
Auch FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski, erwies Hans-Otto Matthey die Ehre – „auch wenn wir manchen Strauß ausgefochten haben“. Wenn es an der Verbandszentrale in Kamen-Kaiserau einen „Walk of Fame“ gäbe, so der Präsident, dann würde dort sicher auch das „Alphatier“ Matthey einen Platz finden - „so wie ich ihn kenne am liebsten als Stolperstein“.

Stehende Ovationen für den scheidenden Kreisvorsitzenden Hans-Otto Matthey: „Ich fühle mich schon fast wie ein Popstar.“ © Olaf Krimpmann
Hans-Otto Matthey verabschiedete sich von den Delegierten mit einem „Ich bin dann mal weg“. So ganz stimmt das aber nicht. Dafür sorgte der Kreistag, der den Recklinghäuser per Applaus zum Ehrenkreisvorsitzenden kürte – als solcher könnte sich der 71-Jährige in Zukunft bei Bedarf auch aus dem „Ruhestand“ zu Wort melden.
Matecki drückt in der Versammlung aus Tempo
Nach so viel Abschied drückte Versammlungsleiter Uwe Matecki, Vorsitzender von SW Röllinghausen, aufs Tempo – und die Delegierten im Saal zogen auch voll mit. Einstimmig wählten sie Mattheys bisherigen Stellvertreter Dominik Lasarz (DJK SF Datteln) zum neuen Kreisvorsitzenden des FLVW-Kreises 27. Und mit Lasarz wurde im Bürgerhaus Süd auch „sein“ Vorstandsteam ohne Gegenstimme ins Amt gewählt. Allerdings: So glatt wie im chinesischen Volkskongress ging die Abstimmung dann doch nicht aus. Ein Delegierter nahm sich die Freiheit und enthielt sich bei allen Personalentscheidungen. Dominik Lasarz wird damit leben können.
Der neue „KV“, der mit seinen 36 Jahren schon über reichlich Vorstandserfahrung im Fußballkreis verfügt, dankte in seiner Antrittsrede für das Vertrauen: „Die Fußstapfen, in die wir treten, sind riesig. Aber wir wollen sie nicht ausfüllen, sondern aus ihnen heraustreten.“
Trotz alle Herausforderungen in der Zukunft – „Welpenschutz“ für den neuen, stark verjüngten Kreisvorstand dürfen es nicht geben. „Uns geht es um den Erfolg“, machte der Dattelner klar - und forderte alle Vereine auf, die Kreisspitze sofort in die Pflicht zu nehmen: „Kommt auf uns zu.“
Diese Mannschaft führt den FLVW-Kreis Recklinghausen:
- Kreisvorsitzender: Dominik Lasarz (DJK SF Datteln)
- Kreisfußballausschuss: Erhard Korinth (BWW Langenbochum)
- Kreisjugendausschuss: Carsten Juraschek (1. FFC Recklinghausen)
- Kreisschiedsrichterausschuss/Beisitzer Vorstand: Steffen Schröder (SuS Polsum)
- Kreisleichtathletik-Ausschuss: Ludger Zander (Recklinghäuser LC)
- Kreiskassierer: Max Riske (SV Hochlar 28)
- Ausschuss für Vereins- und Kreisentwicklung: Peter Schlüter (SG Borken)
- Kreissportgericht: Die Besetzung erfolgt demnächst durch einen eigens installierten Wahlausschuss.
Hat schon als Schüler über die Spvgg. Erkenschwick geschrieben und ist dem Sport im Vest seitdem als Beobachter eng verbunden. Was gibt es Schöneres, als über Menschen in Bewegung, mit oder ohne Ball, zu berichten? Nicht viel.