Erst Concordia, dann Osterwick Lukas Große-Puppendahl hat sich „bewusst für Flaesheim entschieden“

Erst Concordia Flaesheim, dann Westfalia Osterwick
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Westfalia Osterwick bekommt im Sommer Verstärkung durch zwei Halterner: Während Kevin Lehmann als Spieler vom TuS Haltern am See kommt, übernimmt Lukas Große-Puppendahl den Bezirksligisten als Spielertrainer, der das Team gemeinsam mit Ex-Oberligaspieler Mario Worms führen wird.

Damit wird der 31-Jährige, der in der Hinrunde beim TuS als Trainer zurückgetreten ist, Nachfolger von Tobias Paschert. Der Kontakt kam über Lehmann zustande, dessen Schwiegervater Udo Mester Sportlicher Leiter der Westfalia ist. Gab‘s eine Berater-Prämie für seinen guten Freund? „Bislang hat er noch nicht gefragt“, stellt Große-Puppendahl mit einem Lachen fest.

Viele Gespräche brauchte es nach der ersten Kontaktaufnahme durch den Bezirksligisten nicht. „Ich war direkt sehr angetan von den Bedingungen und den Verantwortlichen, die sehr viel Herzblut in den Verein stecken“, sagt der Halterner, der sich auch schon zwei, drei Spiele der Mannschaft online angeguckt hat.

Lukas Große-Puppendahl „wollte nicht ein halbes Jahr nichts machen“

Auch auf anderen Wegen hat er sich Infos über sein zukünftiges Team beschafft und verweist darauf, dass vergangene Saison ja auch noch einige Halterner Mannschaften Gegner von Osterwick waren. Beispielsweise Flaesheim.

Lukas Große-Puppendahl (l.), hier mit Niels Veverka beim Trainingsauftakt des TuS Haltern am See im vergangenen Sommer, freut sich, ein paar Monate wieder direkt um die Haustür spielen zu können.
Lukas Große-Puppendahl (l.), hier mit Niels Veverka beim Trainingsauftakt des TuS Haltern am See im vergangenen Sommer, freut sich, ein paar Monate wieder direkt um die Haustür spielen zu können. © Pascal Albert

Die Concordia stieg 2022 zeitgleich mit der Westfalia auf, musste aber auch direkt wieder den Gang zurück in die Kreisliga A antreten. Dort wird er bis zu seinem Engagement in Osterwick auch spielen, wie zum Vorbereitungsstart am 16. Januar bekannt wurde.

„Ich wollte nicht ein halbes Jahr nichts machen“, sagt Lukas Große-Puppendahl, der nun sechs Monate nutzen kann, um sich wieder richtig fit zu machen. „Wenn man als Trainer in der Westfalenliga aktiv ist, ist dafür nicht immer genug Zeit“, stellt er mit Blick auf seine Zeit beim TuS fest. „Ich bin aber schon wieder dran und zum Glück geht das mit der Fitness ja auch relativ schnell wieder.“

„Ich bin froh, dass es um die Ecke ist“

Nun also ein halbes Concordia. „Ich hätte in der Rückrunde auch höher angreifen können“, verrät er, ohne Vereinsnamen zu nennen. „Ich habe mich aber bewusst dafür entschieden, das in Flaesheim zu machen.“ Dafür gab es mehrere Gründe. Einer liegt auf der Hand: „Ich bin froh, dass es um die Ecke ist.“ Die Verbindung zum Verein ist ebenfalls groß.

„Ich bin Flaesheimer und habe dort mit dem Fußballspielen angefangen“, erzählt der jüngere Bruder von Daniel Große-Puppendahl, der selbst jahrelang für den aktuellen Tabellenzweiten der Kreisliga A2 Recklinghausen spielte und mittlerweile den Posten des Geschäftsführers Herrenfußball innehat.

Lukas Große-Puppendahl, hier noch als Spieler für den TuS Haltern am Ball, wird nach seinem Aus als Trainer des Westfalenligisten für einige Monate bei Concordia Flaesheim spielen.
Lukas Große-Puppendahl, hier noch als Spieler für den TuS Haltern am Ball, wird nach seinem Aus als Trainer des Westfalenligisten für einige Monate bei Concordia Flaesheim spielen. © Leon Koch

Außerdem, daraus macht er auch keinen Hehl, sei es natürlich schön, auch gewisse Freiheiten zu haben. Die hat er logischerweise eher bei einem Kreisligisten als in höheren Ligen. Abgesprochen, das hatte Flaesheims Trainer Michael Onnebrink bereits verraten, ist, dass er auch mal ein Spiel verpassen könnte, weil er sich seine zukünftige Mannschaft anguckt.

„So viel will ich im Vorfeld aber auch gar nicht gucken“, so Große-Puppendahl, „ich möchte da komplett unvoreingenommen reingehen“. In den Gesprächen mit den Osterwick-Verantwortlichen war indes auch schnell klar, dass der erfahrene Defensivspieler nicht nur als Trainer kommen soll, sondern eben auch als Spieler.

Lukas Große-Puppendahl drückt dem TuS Haltern die Daumen

„Es hatte sich schon bei mir angedeutet, dass ich wieder Bock habe, selbst zu zocken“, erzählt er. „Und es macht ja dann auch Sinn.“ Beim TuS Haltern am See sei das anders gewesen. „Ich habe immer gesagt: Ab einer gewissen Liga ist es eben nicht mehr sinnvoll, als Spielertrainer zu agieren.“ In der Bezirksliga, ist er überzeugt, kann das hingegen gut funktionieren.

Den TuS behält er übrigens – wenig überraschend – weiter im Auge: „Mit vielen bin ich noch in Kontakt und ich freue mich darauf, zu sehen, wie es unter dem neuen Trainer (Alexander Zerche, Anm. d. Red.) läuft. Ich drücke ihnen die Daumen, dass sie schnellstmöglich unten rauskommen.“

Während die Halterner um den Klassenerhalt in der Westfalenliga kämpfen, steht Osterwick derzeit mit zwei Spielen und neun Punkten weniger als Spitzenreiter SC Reken auf Platz sieben der Bezirksliga 11. Das Grundgerüst werde auf jeden Fall bleiben, so der zukünftige Trainer. „Jetzt geht es um punktuelle Verstärkungen, zwei externe gibt es mit Kevin und mir ja schon.“

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