Lippramsdorfs Trainer Thomas Bartke hat von nun an einen Spieler weniger im Kader.

© Jürgen Patzke

„Schade für uns, schade für ihn“: Torjäger musste LSV verlassen und geht in die Landesliga

rnFußball: Bezirksliga

Ein Spieler hat den SV Lippramsdorf nach sechs Monaten bereits wieder verlassen. In Zukunft spielt er in der Landesliga. Für den LSV ist der Abgang schade, kam jedoch nicht überraschend.

Lippramsdorf

, 07.01.2021, 16:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

In einem eigentlich relativ ruhigen Transfersommer hatte der SV Lippramsdorf gleich fünf externe Neuzugänge vermeldet. Einer von ihnen hat den LSV nun bereits wieder verlassen. Sein Abgang traf die Verantwortlichen des Bezirksligisten jedoch nicht überraschend. Jetzt bietet sich eine neue Chance für andere Spieler, die zuletzt nur wenig oder gar nicht zum Zug kamen.

„Er hat uns gut geholfen“, sagt LSV-Trainer Thomas Bartke über Nicolas Grewe, der Ende Juli als Neuzugang mit einem ordentlichen Torriecher vorgestellt wurde. Mit der Empfehlung von 32 Toren in der Kreisliga A für BW Wulfen kam er nach Lippramsdorf. Die Erwartungen dort hat er erfüllt.

Nicolas Grewe gehörte zu Lippramsdorfs erfolgreichsten Torschützen

Der Angreifer erzielte drei Tore in der bislang sehr kurzen Bezirksliga-Saison. „Dass er einen guten Torriecher hat, hat er bewiesen“, sagt Thomas Bartke. Grewe war vor allem eine große Hilfe, weil er oft auch Henrik Kleinefeld, der bislang fünf Tore erzielt hat, entlasten konnte.

Nicolas Grewe (l.) hat den SV Lippramsdorf nach einem halben Jahr wieder verlassen.

Nicolas Grewe (l.) hat den SV Lippramsdorf nach einem halben Jahr wieder verlassen. © Jürgen Patzke

Oder beide kamen gemeinsam zum Einsatz, wo sie sich gut ergänzten. „Die beiden sind ja schon unterschiedliche Spielertypen“, so Lippramsdorfs Trainer. Überraschend kam Grewes Abgang für ihn nicht. „Es war von Anfang an klar, dass er uns wieder verlassen wird.“

Denn der Stürmer muss aus beruflichen Gründen nach Mönchengladbach. Schon im Sommer war klar, dass Grewe nicht lange bleiben kann, weshalb der LSV gar nicht erst langfristig mit ihm plante. „Es ist schade für uns und schade für ihn“, so Bartke.

Schon seit Oktober lebt Grewe, der eine Ausbildung zum Physiotherapeuten absolviert, in Mönchengladbach. Als der Spielbetrieb noch nicht unterbrochen war, kam er freitags zurück nach Haltern, um abends am LSV-Training teilzunehmen und sonntags beim Spiel dabei zu sein.

Grewe spielt zukünftig für Teutonia Kleinenbroich in der Landesliga

Dass das Pendeln zwischen den Orten auf lange Sicht nicht machbar sein würde, war allen Beteiligten klar. Seine kurze Zeit beim LSV bereut der 26-Jährige aber keineswegs. „Es hat sehr, sehr viel Spaß gemacht“, sagt er. Es sei ärgerlich, dass er nun wieder gehen musste.

Doch der Wechsel seines Wohnortes sorgt auch für einen Wechsel in eine höhere Liga. Denn zukünftig geht Grewe für Teutonia Kleinenbroich auf Torejagd. Das Team stieg im Sommer in die Landesliga auf, steht dort in einer extrem ausgeglichenen Liga auf dem sechsten Tabellenplatz.

Im Vergleich zu den Landesligen im Raum Westfalen gelten die Landesligen am Niederrhein im Gesamtbild als noch mal stärker, da es dort zwischen Ober- und Landesliga nicht noch mal den Zwischenschritt der Westfalenliga gibt.

Für Grewe ist es erneut ein Sprung in eine höhere Liga. Schon die Bezirksliga war für den Halterner gänzlich neu. Davor spielte er in allen drei Kreisligen und steigerte sich konsequent. „In den letzten Jahren waren das ganz schön viele Sprünge“, sagt er.

Spieler wie Preuß oder Geissler sollen nun mehr Chancen kriegen

Vor allem der letzte sei deutlich zu spüren gewesen. „Nach einer Verletzung eine Liga höher zu spielen“, so Grewe, „den Unterschied hat man schon gemerkt“. Aus sportlicher Sicht freut ihn sein Winter-Wechsel. „Noch mal eine Liga höher zu spielen, reizt mich natürlich“, erklärt er. „Menschlich bereue ich es aber.“ Denn beim LSV fühlte sich der Stürmer sehr wohl.

Und auch sportlich lief es gut. Oft kam Grewe zwar erst von der Bank, aber es sei eben auch schwer, direkt in die Startelf zu kommen, wenn man nur einmal pro Woche zum Training kommen kann, sagt er.

Ersatz werden die Lippramsdorfer derweil wohl nicht verpflichten. Vielmehr sollen nun Spieler, die zuletzt nur wenig oder gar keine Einsatzzeit bekommen haben, die Lücke füllen. Beispielweise Luca Preuß oder Sommer-Neuzugang Maximilian Geissler.