Nach dem Abpfiff des Spiels ging es für die Mannschaft des TuS Haltern am See flott in die Kabine. Bis die ersten Spieler wieder rauskamen, dauerte es länger als an den meisten anderen Tagen. Die Ansprache in der Kabine ging länger als gewöhnlich. Überraschend? Ganz und gar nicht.
Nach dem bitteren 1:1 gegen die DJK Eintracht Coesfeld im ersten Heimspiel zeigte der TuS diesmal im Duell mit dem nächsten Aufsteiger, dem SV Burgsteinfurt, eine ganz schwache Leistung. „Das ist natürlich enttäuschend“, sagte Trainer Sebastian Amendt nach dem 0:4 auf eigener Anlage. Nicht nur für sein Team, sondern auch „für die Leute, die hierherkommen“.
Wieder ein schnelles Gegentor für den TuS Haltern
Zumindest die Zuschauer, die es mit den Gästen hielten, wurden nicht enttäuscht – und konnten schon früh jubeln. Keine drei Minuten waren gespielt, da musste TuS-Keeper Maurice Mecking den Ball aus seinem Netz holen. Der Torwart konnte am wenigsten dafür, vielmehr lief zuvor schon einiges schief. Burgsteinfurt wurde es zu einfach gemacht, am Ende köpfte Daiki Matsubara eine Flanke von rechts locker in den Winkel.
Böse Zungen würden jetzt behaupten: Immerhin fiel das Gegentor erst in der dritten Minute. Eine Woche zuvor beim 1:1 gegen RW Deuten war es sogar schon in Minute eins so weit.

Diesmal kam der TuS Haltern am See aber nicht zurück. Die Bemühungen waren da, es fehlten aber gute Ideen, ein sicheres Passspiel und Cleverness. „Wir waren im vorderen Bereich absolut nicht zwingend genug“, stellte auch Sebastian Amendt nach Abpfiff fest.
Und der Gegner? Der hatte zwar auch nicht eine Chance nach der anderen, strahlte aber insgesamt spürbar mehr Torgefahr aus. Vor allem, weil er seine Gelegenheiten auch einfach mal nutzte.
Burgsteinfurt zeigt dem TuS Haltern, wie es geht
„Die individuelle Qualität beim Gegner hat uns in der ersten Halbzeit vor einige Probleme gestellt. Sie haben uns gezeigt, wie man effektiv ist.“ Konnte Lennart Rademacher in der 25. Minute mit einer hochriskanten Grätsche im Strafraum gegen Joshua Olden noch retten, lag der Ball wenig später doch wieder im Tor.
Wieder kam die Vorarbeit über rechts: Vorausgegangen war dem Gäste-Angriff ein Halterner Ballverlust in der eigenen Hälfte. Am Ende kam die Flanke wieder auf den zweiten Pfosten, diesmal stand Dominic Schmidt goldrichtig und schob mit dem Fuß ins lange Eck ein (28.).
In der 37. Minute dann endlich auch mal der erste Torabschluss des Gastgebers: Antonio Abazi zog aus spitzem Winkel ab, SVB-Keeper Hannes Schäperklaus machte die kurze Ecke aber gut zu und wehrte zum Eckball, der nur einen Fabisiak-Kopfball über das Tor einbrachte, ab.
Vor der Pause dann sogar noch eine Doppelchance der Halterner, doch die Gäste überstanden auch diese Situation – und starteten danach direkt einen gefährlichen Konter, der nur an einem unsauberen Pass in den Strafraum scheiterte (42.).
Zweifelhafter Elfmeter für den SV Burgsteinfurt
Entschieden war das Spiel dann in der 62. Minute. Umut Berke spielte – wie hätte es anders sein können – von rechts in den Rückraum des TuS-Strafraums, wo Joshua Olden richtig stand und den Ball flach im linken Eck unterbrachte (62.). An einen Punktgewinn der Seestädter dachte spätestens jetzt längst keiner mehr. Und es sollte noch bitterer werden aus Sicht der Hausherren.
Einen durchaus zweifelhaften Elfmeter – Tom Nöldemanns Einsatz im eigenen Strafraum hätte auch gut und gerne als robuster Körpereinsatz gewertet werden können – verwandelte Daiki Matsubara ganz souverän zum 0:4-Endstand (74.).
„Das ist sicherlich bitter“, erklärte Sebastian Amendt nach dem Abpfiff und seiner Kabinenansprache. „Es muss jedem bewusst sein, dass da mehr von uns kommen muss.“
Landesliga 4: TuS Haltern - SV Burgsteinfurt
- TuS: Mecking – Weid (46. Bertram), Nöldemann, Michalak, Abazi (46. Lange), Gülsoy (58. L. Amendt), Fabisiak, Klakus (71. Kranz), Rademacher, Arndt (46. Frasheri), Sandkühler,
- Tore: 0:1 Matsubara (3.), 0:2 Schmidt (28.), 0:3 Olden (62.), 0:4 Matsubara (74.)