Kevin Stenzel mit Nottuln im Aufschwung Ehemaliges TuS-Talent lässt schwierige Zeit hinter sich

Kevin Stenzel und GW Nottuln sind im Aufschwung
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Nach der Saison 2023/24 zog es einige Talente aus der A-Jugend des TuS Haltern am See zu anderen Vereinen, wo die Youngster aktuell ihre erste „richtige“ Seniorensaison erleben. Besonders interessant: Was ist aus den herausragenden Offensivakteuren der damaligen Westfalenliga-Mannschaft geworden?

Während sich Toptorschütze Niels Veverka bei Vestia Disteln in der Westfalenliga 2 schon gut eingelebt hat und für den letztjährigen Aufsteiger fleißig auf Torejagd geht, hat es seinen Offensivkollegen Kevin Stenzel in die Parallelstaffel zu GW Nottuln verschlagen. Das Team aus der Baumberge-Gemeinde ist seit mehreren Jahren in der Westfalenliga etabliert.

Kevin Stenzel mit starkem Start

Und zu Saisonbeginn sah es auch so aus, als könne Stenzel schnell ein fester Bestandteil der Nottulner Startelf sein. In den ersten fünf Ligapartien spielte der inzwischen 19-Jährige viermal von Beginn an und erzielte gleich zwei Tore.

„Der Anfang war wirklich gut, aber dann habe ich mich am fünften Spieltag, im Spiel gegen Soest, an der Ferse verletzt“, erzählt Stenzel. „Wegen einer Entzündung musste ich vier Wochen pausieren.“

Danach hatte es der ehemalige Halterner schwer, zurück in die Startelf zu finden. „In der Zwischenzeit hatte sich die Mannschaft gut eingespielt, und dann ist es ja ganz normal, dass nicht direkt wieder gewechselt wird“, schätzt Stenzel die Situation realistisch ein.

Ab dem Herbst kam der 19-Jährige hauptsächlich von der Bank. Sein Team durchlebte in dieser Zeit auch eine schwierige Phase und befand sich zwischenzeitlich in Abstiegsgefahr. Doch im neuen Kalenderjahr scheint sich etwas geändert zu haben – sowohl bei GW Nottuln insgesamt als auch bei Kevin Stenzel persönlich.

Marvin Möllers schirmt den Ball ab
Marvin Möllers (r.), wie Kevin Stenzel ein Ex-Halterner, ist aktuell noch Spielertrainer bei GW Nottuln. Im Sommer zieht es ihn zurück an seine alte Wirkungsstätte bei der TSG Dülmen. © Blanka Thieme-Dietel

Direkt im ersten Ligaspiel des Jahres beim FC Preußen Espelkamp gab es einen emotionalen Höhepunkt: Mit einer der letzten Aktionen des Spiels schoss Stenzel sein Team zum 2:1-Auswärtserfolg. Auch die beiden folgenden Partien gewann Nottuln, beim 3:0-Sieg beim FSC Rheda (9. März) stand der 19-Jährige endlich mal wieder in der Startelf – und traf direkt mit seinem vierten Saisontor zur Führung.

Talent bleibt wohl bei GW Nottuln

„In der Woche zuvor hatte sich leider Fabian Schöne verletzt, weshalb ich auf der Zehn in die Startelf gerückt bin“, erklärt Stenzel. „Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass ich der Mannschaft direkt helfen konnte.“

Ob der ehemalige Halterner, der momentan eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert, durch diese starken Auftritte wieder näher an einen Westfalenliga-Stammplatz herangerückt ist, bleibt abzuwarten. An Ehrgeiz mangelt es dem Talent auf keinen Fall: „Jeder Fußballer möchte doch gerne immer 90 Minuten spielen. Deshalb war die bisherige Saison von der Spielzeit her auch nicht optimal für mich. Ich würde trotzdem sagen, dass es insgesamt gut läuft für das erste Seniorenjahr.“

Ob der 19-Jährige auch die zweite Saison bei den „Großen“ im grün-weißen Nottulner Trikot erlebt, stehe formal noch nicht endgültig fest. „Ich werde aber ziemlich sicher in Nottuln bleiben“, lässt Stenzel durchblicken.

Dabei spiele auch die Nähe zu seiner Heimat Dülmen und seinem Ausbildungsort – zum Zeitpunkt des Gesprächs mit dieser Redaktion ist Stenzel gerade am Volksbank-Standort in Sythen eingesetzt – eine Rolle. „Ich gewichte die Ausbildung schon relativ hoch“, stellt er klar.

Kontakt zum TuS Haltern nicht verloren

Sollte Stenzel tatsächlich bleiben, würde er auf einige neue Mitspieler treffen, denn in Nottuln steht im Sommer wohl ein größerer Umbruch an. Einige Spieler, darunter auch Janus Scheele, der für den TuS Haltern einst in der Oberliga spielte und den es nun zum TuS Hiltrup zieht, verlassen den Verein. Ein paar Neuzugänge stehen auch schon fest.

„Das spielt für mich eigentlich gar keine Rolle“, sagt Kevin Stenzel. „Die Spieler, die im Sommer zu uns kommen, kenne ich bislang noch nicht. Deshalb warte ich einfach ab und vertraue den Trainern, dass sie schon eine gute Mannschaft zusammenstellen.“

Eine gute Mannschaft, wie sie auch die A-Jugend des TuS Haltern zu Stenzels Zeiten in der Seestadt war. Der Kontakt sei längst nicht abgerissen. „Vor allem natürlich zu Spielern wie Niels Veverka und Tom Gola, die jetzt beide in Disteln spielen. Aber ich war ja auch mehrere Jahre in Haltern und habe meine ersten Seniorenspiele dort gemacht. Ich habe den Verein nicht komplett aus den Augen verloren und verfolge die Spiele regelmäßig“, erklärt der 19-Jährige.