Starker Start in Valencia Halterner NASCAR-Fahrer behauptet sich auf Anhieb in der Eliteklasse

Julien Rehberg behauptet sich auf Anhieb in der Eliteklasse
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Der 18-jährige Halterner Rennfahrer Julien Rehberg ist auf dem Circuit Ricardo Tormo im spanischen Valencia in seine zweite Saison der „NASCAR Whelen Euro Series“ gestartet. Erneut mit dem Frankfurter Team „Bremotion“ brachte er seinen bulligen Boliden im Chevrolet-Camaro-Design diesmal allerdings in der „EuroNASCAR Pro“, der Eliteklasse, an den Start und schaffte auf Anhieb eine Top-Ten-Platzierung.

Nach seiner erfolgreich absolvierten Rookie-Saison, die er am Ende mit einem Podiumsplatz beendete, ist dies der nächste logische Schritt für seine sportliche Weiterentwicklung.

„Das war einfach unglaublich“

Allerdings konnte er am ersten Tag wegen technischer Probleme das komplette freie Trainingsfenster nicht nutzen. Ohne ausreichende Tracktime wurde es für Rehberg noch schwerer, im offiziellen Qualifying die volle Leistung seines rund 400 PS starken 5,7-Liter-V8-Aggregats in voller Gänze abzurufen.

Dazu kam das in der NASCAR-Pro-Serie für ihn neue Qualifying-Format, in dem je vier Fahrer gleichzeitig auf die Strecke gehen und nur zwei Runden für die echte Zeitenjagd haben. Doch am Ende managte Rehberg die Situation in gewohnt gekonnter Manier und sagte nach seiner schnellen Runde, die ihn auf Platz elf brachte: „Das war für diese Umstände schon ganz gut.“

Nachdem er sich zum ersten Rennen im mit rund 20 Toppiloten besetzten Starterfeld einsortiert hatte, wollte der Halterner erstmalig eine für ihn neue Strategie fahren. „Die Startmanöver aus meinem ersten Jahr konnte ich hier nicht mehr anwenden. Die Jungs um mich herum sind schon lange dabei und kennen wirklich alle Tricks“, erklärt er.

Konnten wieder mal zufrieden sein: Julien Rehberg (l.) und Vater Thies Rehberg.
Konnten wieder mal zufrieden sein: Julien Rehberg (l.) und Vater Thies Rehberg. © Horst Lehr (Archiv)

So verlor er beim Start direkt schon zwei Positionen und erkannte durch „Feindberührungen“ bereits in den ersten Kurvenpassagen, wie hart in der Serie gefightet wird. „Das war einfach unglaublich. Die haben sich einfach daneben gesetzt und dann voll reingehalten.“

Nach einigen Runden fand er trotzdem seinen Rhythmus und hatte sich etwa zur Rennmitte schon auf Rang acht vorgekämpft. Die Anfahrt zur letzten Kurve, aus der er mit viel Speed immer etwas früher als die Konkurrenz herausbeschleunigen konnte, nutzte er für einige Angriffe. Nach weiteren, rundenlangen engen Duellen lag er bereits in Schlagdistanz zu Claudio Cappelli, einem der NASCAR-Seriensieger.

Erste Top-Ten-Platzierung

Als er dann nach einem Fahrfehler des Italieners vorbeiziehen wollte, lenkte dieser abrupt ein und drängte damit den Halterner ins Off. Mit zwei Rädern auf der Grasnarbe konnte Rehberg das Manöver gerade noch austarieren und sagt rückblickend: „In dem Moment dachte ich nur: Das war’s.“

Trotz stärker werdendem Reifenverschleiß brachte er seinen Boliden am Ende dann doch noch auf Platz neun ins Ziel und freute sich mit dem Team über die erste Top-Ten-Platzierung, die auch satte Punkte einbrachte.

Im zweiten Lauf hing Rehberg dann nach dem Start in der Mitte fest und verlor direkt mehrere Plätze. Doch der 18-Jährige schaltete später erneut in den Angriffsmodus, fuhr sich immer weiter nach vorn und lag bereits in der fünften Runde erneut auf Platz zehn.

Ab da wurde sein Vorwärtsdrang durch den vor ihm liegenden Fahrer, der sich auf der Strecke breitmachte, allerdings brutal gebremst. Rehberg versuchte alles, um die massive Blockadehaltung zu durchbrechen, steckte aber am Ende zurück: „Ich wollte einfach nicht mein gutes Rennergebnis riskieren.“

Weiter geht es in Italien

So fuhr er auf Rang zehn über den Zielstrich und nahm die Punkte gerne mit. Zusammen mit dem Ergebnis aus Lauf eins liegt Rehberg nun auch im Gesamtranking mit 55 Zählern auf Rang zehn, hat dabei aber nur einen vergleichsweise geringen Rückstand auf die Tabellenspitze.

In der Analyse lagen seine Rundenzeiten isoliert betrachtet nur drei Zehntel hinter der Spitze – und das will der Halterner Motorsportler mitnehmen. Er freut sich schon auf die nächsten Rennen, die im Mai in Vallelunga (Italien) ausgefahren werden. „Dort will ich meine Quali-Position verbessern. Dann starte ich im Vorderfeld und habe viel bessere Möglichkeiten.“