Das Ergebnis rückte beim Top-Spiel in der Kreisliga A der A-Junioren am Ende in den Hintergrund: Mit 3:0 gewann die SG Suderwich am 25. März (Samstag) bei Concordia Flaesheim, behauptete so die Spitzenposition und fügte dem Tabellennachbarn die erste Niederlage zu. Doch geredet wurde hinterher viel mehr über etwas anderes: Die Attacke auf einen Zuschauer.
In den Offiziellen Mitteilungen des Verbandes heißt es dazu nur: „Tatvorwurf: Schlagen eines Zuschauers“. In der Schlussphase soll der betroffene Zuschauer einige Flaesheimer Spieler beleidigt haben, sagen mehrere Zeugen. Aus Kreisen der Heimmannschaft heißt es, dass die Beleidigungen teilweise auch rassistischer Natur waren.
Der Schiedsrichter vermerkte dies nach Informationen dieser Redaktion später im Sonderbericht so, nachdem er von mehreren Flaesheimern darauf hingewiesen wurde. Er verwies aber auch darauf, dass er es selbst nicht gehört hatte, da er zu weit entfernt stand. Was von allen Seiten bestätigt wird: Es kam daraufhin zu einem Angriff auf den Zuschauer, der dem Suderwich-Lager zugeordnet wurde, aber anscheinend auch für die Recklinghäuser ein Unbekannter war.
Erst am Platz, dann vorm Kabinengebäude
Ein Flaesheimer Spieler, berichten mehrere Augenzeugen, verließ aufgrund der Beleidigungen das Feld, tauchte unter der Barriere durch und schlug zu. Nach einem kurzen Getümmel wurden die beiden getrennt. Der Spieler sah die Rote Karte, der Zuschauer wurde sicherheitshalber und als deeskalierende Maßnahme des Geländes verwiesen.
Damit schien die Sache erst mal geklärt – allerdings nicht allzu lange. Das Spiel lief bereits weiter, da kam es zu einer weiteren Attacke, berichten mehrere beim Spiel Anwesende. Um das Gelände zu verlassen, musste der Zuschauer am Kabinengebäude vorbei, da der vordere Eingang an diesem Tag nicht geöffnet war.
Dort kam es dann zur zweiten Konfrontation. Der Spieler, so heißt es von mehreren Seiten, habe den Mann erneut attackiert, ehe einige Zuschauer dazwischengingen und die Situation auflösten.
Dem Flaesheimer Spieler droht nun eine lange Sperre. Staffelleiter Bernd Trockel hat ein sportgerichtliches Verfahren eingeleitet. Begründung: Die Sanktionsmöglichkeiten durch die Spielleitende Stelle seien nicht ausreichend. Maximal vier Spiele wären möglich gewesen, nun könnte der Jugendspieler noch deutlich länger gesperrt werden.
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