„Das würde ich niemals machen“ Josef Ovelhey zieht erstes Fazit nach Lippramsdorf-Rückkehr

Josef Ovelhey zieht erstes Fazit beim SV Lippramsdorf: „Geld bleibt ein Ausschlusskriterium“
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Nach fast acht Jahren kehrte der Marler Josef Ovelhey im April zum A-Kreisligisten SV Lippramsdorf zurück. Zuvor hatte er dort 18 Jahre lang als Trainer gearbeitet, zuletzt war er bei den Sportfreunden Merfeld als Übungsleiter aktiv. Im Frühjahr dieses Jahres trat er dann die Rolle des Sportlichen Leiters bei seinem Herzensverein an.

Nach so ziemlich genau einem halben Jahr in seinem neuen Amt zieht Ovelhey ein erstes Fazit: „Es war natürlich eine Umstellung, aber es läuft gut. Mir wird hier extrem viel erleichtert, weil die Trainer hervorragende Arbeit leisten und insgesamt sehr professionell gearbeitet wird.“

Klare Grenzen beim SV Lippramsdorf

Mit seiner Erfahrung als Trainer und der Zusammenarbeit mit verschiedenen Sportlichen Leitern hat Ovelhey eine klare Vorstellung, wie er sein Amt ausfüllen möchte: „Ich sehe mich als Unterstützer in jeglicher Hinsicht und versuche, den Trainern die Arbeit so angenehm wie möglich zu machen. Ich möchte einfach eine Arbeitserleichterung für die Trainer sein“, erklärt Ovelhey, der auch schon als Torwarttrainer in dieser Saison unterstützt hat.

Besonders wichtig ist ihm dabei, die sportlichen Entscheidungen dem Trainerstab zu überlassen. „Das ist Trainersache“, betont er. Zwar stehe er während der Spiele unterstützend zur Verfügung und wechsle gelegentlich auf die gegenüberliegende Seitenlinie, um punktuelle Hilfestellungen zu geben, doch eines sei für ihn klar: „Ich würde niemals in die Aufstellung reinreden. Das ist nicht meine Baustelle.“

Solche Grenzen habe er bei früheren Stationen nicht immer so erlebt. „Natürlich fragt man sich manchmal im Spiel, gerade weil man lange Trainer gewesen ist, warum klappt dies oder jenes gerade nicht“, aber die Trainer, betont er, leisten für ihn eine hervorragende Arbeit.

Noch keine Neuzugänge beim LSV

„Sven Kmetsch macht das sehr professionell und ich sehe, wie sich alle Spieler verbessern.“ Auch inhaltlich liege man nah beieinander. „Wir tauschen uns oft aus und kommen super miteinander aus“, erklärt er.

Tauschen sich häufig aus: Lippramsdorfs Sportlicher Leiter Josef Ovelhey (r.) und Trainer Sven Kmetsch.
Tauschen sich häufig aus: Lippramsdorfs Sportlicher Leiter Josef Ovelhey (r.) und Trainer Sven Kmetsch. © Jürgen Patzke

Ausgetauscht wird sich dann natürlich auch, ob und wie man das Team verstärken kann – zum Beispiel in der kommenden Winterpause. „Da sind wir in Gesprächen“, verrät Ovelhey. Gleichzeitig relativiert er: „Einen Vollzug kann ich aber noch nicht vermelden.“

Bei möglichen externen Transfers spielt für ihn mehr als nur die sportliche Qualität eine Rolle. „Die charakterliche Eignung ist genauso wichtig“, betont er. „Wir wollen beim SV Lippramsdorf eine große Gemeinschaft formen. Spieler, die schwer zu disziplinieren sind, passen da nicht ins Konzept.“

„Geld ein Ausschlusskriterium“

Besonderen Wert legt Ovelhey darüber hinaus auf die Förderung junger Spieler aus der Jugend, die der LSV gemeinsam mit dem ETuS Haltern betreibt. „Diese Jungs spielen mit Herzblut für den LSV“, sagt er. Ihnen wolle man die nötige Zeit geben, um sich an das höhere Niveau anzupassen.

Sollte eine Position neu besetzt werden müssen, etwa weil ein Spieler aus privaten Gründen kürzertreten möchte, strebe man an, die Qualität im Kader zu halten. „Wir klauen aber keine Spieler von anderen Vereinen“, stellt er klar. „Wir hören eher, wer vielleicht unzufrieden ist. Und am Ende bleibt Geld bei uns immer ein Ausschlusskriterium.“