Im brandenburgischen Lauchhammer holte der Halterner Kraftdreikämpfer Jörg Kasparek im vergangenen Jahr nicht nur einen Deutschen Meistertitel, sondern stellte zusätzlich auch noch einige Rekorde in seiner Klasse auf. In zwei von drei Disziplinen steigerte sich der 55-Jährige nun erneut, stellte dabei jedoch keine neuen Rekorde auf.
Denn Kasparek trat in diesem Jahr in einer anderen Gewichtsklasse an. Anstatt wie in den Jahren zuvor in der Klasse bis 93 Kilogramm anzutreten, ging es für ihn nun in die Gewichtsklasse bis 105 Kilogramm. Dafür gibt es viele Gründe. „Ich habe anhand der Meldeliste gesehen, dass es für mich einfacher ist, in der höheren Kategorie anzutreten. Außerdem hätte ich für die 93-Kilogramm-Klasse noch drei Kilo verlieren müssen“, erklärt Jörg Kasparek.
Der dritte Grund: Der Halterner steigerte im vergangenen Jahr seinen deutschen Rekord im Kreuzheben und wollte diesen Rekord nun auch in einer anderen Klasse aufstellen. Dazu versuchte er in seinem letzten Versuch, 260,5 Kilogramm zu heben. Am Ende scheiterte der Halterner jedoch, die Stange erhob sich nur leicht vom Boden. An seinem Gesamtsieg änderte der Fehlversuch jedoch nichts, das wusste Kasparek auch vorher.
Neue persönliche Bestleistungen
„Ich hatte genug Luft zum Zweitplatzierten, da war ich mit 230 Kilogramm im ersten Versuch relativ sicher“, gibt er an. Im zweiten Versuch beim Kreuzheben stehen offiziell 232,5 Kilogramm als nicht gehoben in der Wertung. Kasparek trat im Versuch jedoch nicht an, um sich die Kraft für den letzten Versuch zu sparen.
Dass ihm dies möglich war, lag daran, dass der Halterner bereits in den vorigen Kategorien, der Kniebeuge und dem Bankdrücken, ordentlich vorgelegt hatte. Mit 215 Kilogramm bei der Kniebeuge und 145 Kilogramm im Bankdrücken steigerte er sich im Vergleich zum vergangenen Jahr um jeweils 2,5 Kilogramm und stellte somit seine persönlichen Bestleistungen auf.

Mit einer Gesamtleistung von 590 Kilogramm gewann Jörg Kasparek dann mit einem Vorsprung von 17,5 Kilogramm vor dem Zweitplatzierten, obwohl dieser im Kreuzheben 20 Kilogramm mehr hob als der Halterner. Damit holte er bei seiner Premiere in der neuen Gewichtsklasse seinen sechsten Deutschen Meistertitel in Folge – seit 2018 gewann er jedes Jahr.
Jörg Kasparek ist nun beim SV Westerholt
Der Wechsel in die höhere Gewichtsklasse war für den 55-Jährigen allerdings nicht die einzige Veränderung. Noch im vergangenen Jahr trat Jörg Kasparek für den Herner Verein TV Röhlinghausen an, nun stemmt er für den SV Westerholt die Gewichte. Der Grund für den Wechsel ist recht einfach.
„Meine Freunde in Herne haben aufgehört, das waren meine Ankerpunkte. Ich habe dann aus persönlichen Gründen den Verein gewechselt. Ich habe früher in Herten gewohnt“, so Kasparek. Viele Vereine hätten den Deutschen Meister wohl gerne genommen, am Ende entschied er sich auch für die räumliche Nähe.
Trotz des Titels ist Jörg Kasparek noch nicht für die nächste Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Um sich innerhalb des Zeitjahres zu qualifizieren, tritt er am 20. April bei den Bezirksmeisterschaften Nordwestfalen in Essen an. Er ist überzeugt: „Ich muss eine Norm erreichen, die erreiche ich aber definitiv.“