Keine Enttäuschung trotz verpasstem Titel Halterner (56) denkt noch lange nicht ans Aufhören

„Das gehört dazu, wie essen, trinken und atmen“
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Seit 2018 ging der Halterner Kraftdreikämpfer Jörg Kasparek in seiner jeweiligen Gewichts- und Altersklasse in jedem Jahr als deutscher Meister hervor. In Erfurt wurde die Meisterschaft nun vom 28. bis zum 30. März ausgetragen. Diesmal musste er sich jedoch mit dem Titel als „Vize“ zufriedengeben.

Mit einem Gesamtgewicht von 615 Kilogramm in den drei Disziplinen Kniebeuge (225 Kilo), Bankdrücken (145 Kilo) und Kreuzheben (245 Kilo) konnte Kasparek zwar seine persönliche Bestleistung um 7,5 Kilogramm steigern, lag damit aber 2,5 Kilogramm hinter seinem Konkurrenten Dirk Bernau. Eine Kuriosität in der letzten Disziplin, dem Kreuzheben, sorgte für reichlich Verwirrung bei allen Beteiligten.

Halterner wurde beim letzten Versuch vergessen

Nach jedem Versuch kann der nächste Versuch noch verändert werden. Dies führt häufig zu einem Taktieren der Konkurrenten, die genau wissen, wie viel Gewicht sie bewegen müssen, um erfolgreich zu sein. So auch Kasparek, der kurz vor Schluss seinen letzten Versuch noch erhöhen musste, da auch bei einem Gleichstand der einen Kilo leichtere Dirk Bernau als Sieger gekrönt worden wäre.

„Es wurde alles früh genug abgegeben, aber ich wurde nicht aufgerufen. Ich wurde einfach vergessen, das hat das Wettkampfgericht dann auch gesagt. Das war ärgerlich, aber das ist menschlich, so etwas passiert“, zeigt sich der Halterner verständnisvoll, dessen Versuch dann ganz am Ende anstand. „Ich bin mir sicher, ich hätte die 250 Kilo gezogen, aber da geht natürlich eine Menge Konzentration verloren.“

Beim Kreuzheben schaffte Jörg Kasparek 245 Kilo.
Beim Kreuzheben schaffte Jörg Kasparek 245 Kilo. © Privat

Der Kraftdreikämpfer blickt dennoch zufrieden auf den Wettkampf und das Drumherum: „Ich habe mir mit meiner Frau und meiner Trainingspartnerin Erfurt angeschaut und wir hatten ein schönes Wochenende. Das zählt natürlich auch.“

Es sei ein „irre spannender Wettkampf“ gewesen. „Jetzt ist erst mal Druck aus dem Kessel, man merkt, dass es ein schwerer Sport ist. Nächstes Jahr habe ich wahrscheinlich auch keine Chance mehr, es rücken ja immer mehr Jüngere nach“, so der 56-Jährige. Ans Aufhören denkt Jörg Kasparek aber noch lange nicht: „Das gehört dazu, wie essen, trinken und atmen. Ich mache das seit fast 40 Jahren, das ist mein Leben, das werfe ich doch nicht weg.“