Andreas Stolz (55) ist neu auf der Handball-Trainerbank bei den Landesligadamen des HSC Haltern-Sythen. Eigentlich hatte er seine Laufbahn bereits beendet. Doch dann kam das Angebot des HSC.
Die Landesliga-Handballerinnen des HSC Haltern-Sythen starten mit einem neuen Trainer in die kommende Spielzeit: Mit dem 55-jährigen Andreas Stolz sitzt viel Handballsachverstand bei den Halternern auf der Bank. „Wir haben richtig bock auf die neue Saison“, sagt Halterns Spielerin Carolin Mordhorst (20).
In der vergangenen Saison trainierten noch Martin Becker und Birgit Charfreitag die Damen. „Das war dann schon das sechste oder siebte Jahr von Martin“, sagt Mordhorst. Als Aufsteiger erspielten sich die Halternerinnen in der Landesliga Rang zwei. In der Qualifikation zur Verbandsliga war dann aber Schluss. Nun weht ein frischer Wind. „Ich glaube, der Verein hat einen Super-Ersatz gefunden“, sagt die 20-Jährige.
Nasenbeinbruch
Seit 50 Jahren ist Andreas Stolz im Handballsport aktiv. Bis 1986 spielte er bei der HSG Nordhorn in der Nordseeliga. Danach wechselte er nach Coesfeld in die Bezirksliga. „Dort habe ich auch für zwei Jahre Fußball gespielt“, erzählt er. „Doch nach einem Nasenbeinbruch entschied ich, ich bleibe lieber beim Handball.“ Bis 2005 spielte er noch aktiv in Nottuln, danach trainierte er dort die Damenmannschaft. Später trainierte er auch in Borken. „Mit Damen komme ich einfach besser klar“, sagt er. Eigentlich hatte er schon aufgehört, trotz vieler Anfragen.

Andreas Stolz (2.v.r.) hat Mitte Juni das Ruder bei den Halternerinnen übernommen. Foto: Privat
Dann kam er beim HSC ins Gespräch. Torsten Runne, Freund und Torwarttrainer, guckte sich zwei Spiele der Halterner an. „Und berichtete nur Positives“, erinnert sich Stolz. Darauf fuhr auch er zu den Spielen des HSC – und war begeistert. „Birgit und Martin haben ein tolles Team geformt“, sagt der Trainer. Seit dem 19. Juni hat er nun offiziell das Ruder in Haltern übernommen. „Und bereue es zu keiner Sekunde. In dem Team herrscht ein Zusammenhalt, den ich selten gesehen habe“, erklärt Stolz.
Auf der schnellen und sicheren Spielweise wolle er aufbauen. Ihm ginge es nun darum, das Spiel der Halternerinnen mit neuen Konzepten zu erweitern. So trainiert er auch das Spiel mit einer siebten Feldspielerin. Zum ersten Mal testeten die Halternerinnen das im Spiel gegen den ETSV Witten (Oberliga) am Sonntag. „Über 52 Minuten verlief das Spiel ausgeglichen“, erklärt Stolz. Am Ende ging das Duell mit 17:24 verloren. Viel wichtiger war ihm aber die Erkenntnis, „dass der Gegner gegen die siebte Feldspielerin kein Konzept hatte“, erklärt er.
Sieg im Testspiel
Den Test gegen den TSV Bocholt (Landesliga) am Samstag gewann das Team mit 21:18. Am kommenden Wochenende geht es nach Coesfeld (Samstag/Verbandsliga). Am Sonntag folgt der erste Test in der Halle am Schulzentrum (Holtwicker Str.): Um 15 Uhr testen die HSC-Damen gegen den TuS Ickern (Bezirksliga).
Zusätzlich will Stolz, dass jede seiner Spielerinnen auf zwei Positionen einsetzbar ist. „Die Position auf der Mitte ist schon neu für mich“, sagt Mordhorst, die in der Vergangenheit im linken Rückraum spielte. Das Hauptaugenmerk in der Vorbereitung habe auf dem Angriff gelegen. „Wir spielen da neue Konzepte“, sagt sie. Höhepunkt zum Ende der Vorbereitung ist das dreitägige Trainingslager am Alfsee.

Andreas Stolz fühlt sich wohl in Haltern. Foto: Privat
„Da haben wir optimale Bedingungen“, erklärt Stolz. Eine Laufstrecke im Wald habe er bereits ausgearbeitet. Zwei Wochen sind es dann noch bis zum ersten Pflichtspiel in der neuen Staffel. Die Halternerinnen spielen nun in der Staffel 3 und treffen damit auf die Teams aus dem Ruhrgebiet. „Das macht es nicht leichter“, sagt Stolz. „Wir gehen schon mit Respekt vor den Gegnern in die Saison“, ergänzt Mordhorst. Ein genaues Ziel habe sich die Mannschaft laut der 20-Jährigen noch nicht gesetzt. „Ich denke, das entwickelt sich auch erst innerhalb der Saison“, sagt sie. „Wir wollen aber oben mitspielen.“
„Ich bin der Meinung, die Mannschaft kann auf jeden Fall in der Verbandsliga bestehen“, erklärt Stolz. „Das sollte auch mittelfristig das Ziel sein.“